Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Nach zahlreichen UnfällenStadt Köln installiert feste Blitzer auf der A4 am Eifeltor

3 min
Engstelle auf der A4 in Köln im Bereich Containerterminal Eifeltor.

In der Engstelle auf der A4 am Eifeltor dürfen Lkw nur die rechte Fahrspur benutzen.

Nach vielen Unfällen auf der Autobahn A4 in der Baustelle Eifeltor in diesem Jahr wird die Stadt Köln in beiden Richtungen stationäre Blitzer aufstellen und das Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen überwachen.

Fast täglich schwere Unfälle, in der Folge stundenlange Vollsperrungen und kilometerlange Staus: Auf der A4 in Höhe des Containerterminals Eifeltor in Köln-Klettenberg herrschten ab Anfang Mai immer wieder chaotische Verkehrsbedingungen mit erheblichen Auswirkungen auf die Autobahnen in der Region. Wiederholt fuhren sich Sattelzüge in Baustellenabsperrungen fest, kippten um, verloren Ladung und Treibstoff. Künftig wird die Stadt Köln hier mit festinstallierten Anlagen die Geschwindigkeit kontrollieren und das Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen überwachen - ähnlich der früheren Kontrollen an der Leverkusener Brücke.

Grund für die Unfallhäufung ist eine Engstelle im Bereich der Brücke über die Eisenbahngleise zum Containerterminal. Weil diese Brücke marode ist und erneuert werden muss, wurden die Fahrspuren der Autobahn gezielt verengt, um sensible Bereiche der Brücke zu schützen. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen hier nur noch auf der rechten Fahrspur fahren. Da sich einige Lkw-Fahrer bewusst oder unbewusst nicht daran hielten, kam es immer wieder zu Unfällen.

Tempo- und Gewichtskontrolle auf der A4 ab Ende 2025

Die Beschilderung der Engstelle war anfangs nur rudimentär, was der Autobahn GmbH viel Kritik einbrachte. Mehrfach wurde die Beschilderung ergänzt, inzwischen werden die Verkehrsteilnehmer weit im Vorfeld der Engstelle gewarnt. Die Zahl der Unfälle ist seitdem merklich gesunken. Dennoch hat die Unfallkommission Autobahn am 15. Juli einstimmig beschlossen, an der Engstelle künftig in beiden Fahrtrichtungen Geschwindigkeits- und Durchfahrtskontrollen durchzuführen, da der Bereich als Gefahrenstelle angesehen wird. Wie die Stadt Köln mitteilt, hat die Bezirksregierung Köln am 6. September dafür die Genehmigung erteilt. Diese „erlischt automatisch mit der Beseitigung aller am Brückenbauwerk festgestellten Mängel“.

Im Schnitt verkehren an dem Abschnitt pro Tag rund 135.000 Fahrzeuge je Fahrtrichtung, insgesamt passieren somit täglich rund 270.000 Fahrzeuge die marode Brücke. Die neuen Blitzer sollen Ende Dezember oder Anfang Januar in Betrieb gehen. Laut Stadt wird „in Fahrtrichtung Köln-West ein Messsystem zur Überwachung der mittleren und linken Fahrspur benötigt, weil die dortige rechte Spur keiner Geschwindigkeits- und Gewichtsbeschränkung unterliegt. In Fahrtrichtung Süd müssen zwei Systeme für die drei Fahrspuren installiert werden.“ In der linken und mittleren Fahrspur wird die Geschwindigkeit kontrolliert, in der rechten Spur zusätzlich das Gewicht der Fahrzeuge.

Stadt Köln mietet Blitzer 15 Monate für 245.000 Euro

Aktuell gilt in dem betroffenen Abschnitt Tempo 40. Die künftig zu kontrollierende Höchstgeschwindigkeit wird noch von der Autobahn GmbH festgelegt. Auf Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen dürfen die Kommunen nur stationäre Blitzanlagen betreiben. Da vor Ort kein Stromanschluss verfügbar ist, kommt ein Verkehrsüberwachungssystem mit Energieversorgung durch Brennstoffzellen zum Einsatz, das die Physikalisch-Technische Bundesanstalt im März 2025 zugelassen hat.

Weil die Sanierung der maroden Brücke noch nicht begonnen hat und der Zeitplan dafür erst in der zweiten Jahreshälfte 2026 erwartet wird, mietet die Stadt Köln die Anlagen zunächst bis Ende Februar 2027. Die Kosten für alle Komponenten inklusive Wartung und Service betragen bei einer Mietzeit von 15 Monaten rund 245.000 Euro - das sind rund 16.300 Euro pro Monat. Sollte in der ersten Jahreshälfte 2026 erkennbar werden, dass die Anlagen länger in Betrieb bleiben müssen, werde man vor den Sommerferien die politischen Gremien informieren, so die Stadt.