Prozess vor Kölner LandgerichtHaschisch, Kokain, Amphetamin-Öl - Prozess um 200 Kilogramm Drogen

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Mehrere Tüten mit Drogen liegen auf einem Tisch.

Immer wieder findet auch die Kölner Polizei große Mengen Drogen.

Am Landgericht geht es um mehrere hundert Kilogramm Drogen und ein Umsatz von zwölf Millionen Euro. Die Behörden schnappten die Dealer mit einer Falle.

Rund 12 Millionen Euro Umsatz sollen zwei Männer (33 und 30) zwischen April 2020 und Januar 2022 mit illegalen Drogengeschäften gemacht haben. Insgesamt 78 Fälle legt die Staatsanwaltschaft den Angeklagten zur Last, seit Dienstag wird ihnen vor der 23. Großen Strafkammer der Prozess gemacht.

Neben Handel mit Marihuana in zahlreichen Fällen — dabei umfassten einzelne Lieferungen Mengen von über 200 Kilogramm — wird den Männern auch Handel mit Haschisch, Amphetamin-Öl — jeweils im zweistelligen Kilogrammbereich — sowie Kokain zur Last gelegt. Zudem wird ihnen Handel mit Schusswaffen sowie Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Die Angeklagten kündigten an, Geständnisse abzulegen.

Wie schon bei so einigen mutmaßlichen Dealern, die das ganz große Rad im Drogenhandel drehen wollten, wurde den Männern zum Verhängnis, dass es französischen Strafverfolgungsbehörden 2020 gelungen war, die Server des niederländischen Unternehmens Encro-Chat zu knacken.

Behörden stellten Dealern eine Falle

Der Anbieter von Krypto-Handys hatte absolute Diskretion versprochen, zahlreiche Ganoven hatten sich darauf verlassen. So wähnten sich Kriminelle lange Zeit völlig sicher. Ermittler gaben dem Messengerdienst den Namen „WhatsApp für Gangster“. Nachdem bekanntgeworden war, dass EncroChat nicht mehr sicher war, sollen die beiden Angeklagten zum Dienst „Sky ECC“ gewechselt sein, der ebenfalls Krypto-Handys vertrieb. Nachdem auch „Sky ECC“ von Sicherheitsbehörden gehackt wurde, wechselten sie zum Kryptochat „Anom“.

Doch der Dienst war eine Falle, da die App von den Bundespolizeibehörden in den USA und Australien, FBI und AFP, betrieben wurde. Ursprünglich hatte das Verfahren mit zwei weiteren Angeklagten (31 und 24) bereits im Januar begonnen, hatte aber unter anderem aufgrund von Krankheit mehrerer notwendiger Prozessteilnehmer gegen den 33-Jährigen und den 30-Jährigen nicht zu Ende geführt werden können. Das Verfahren gegen die beiden anderen Komplizen war in der vergangenen Woche beendet worden. Die beiden Männer waren dabei vom Gericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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