Kölner Zoo baut umWie es mit dem Bereich „Südamerika“ vorangeht

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Faultier

In den Baumwipfeln sind reglose Faultiere kaum zu entdecken. 

Köln – Urzeitlich anmutende Gürteltiere und das Faultier Jumi, ein Naturtalent in Sachen Entschleunigung, gewöhnen sich derzeit hinter den Kulissen des Kölner Zoos an ihre Pfleger und die neue Umgebung. Sobald das Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus fertig ist, müssen sie nochmal umziehen. Doch der Aufwand lohnt sich: In dem neu gestalteten ehemaligen Südamerikahaus haben sie dann ein großflächiges Areal zur Verfügung, das ihrem natürlichen Lebensraum in Südamerika sehr nahe kommt.

Die technischen Arbeiten hinter der denkmalgeschützten Fassade sind weitgehend abgeschlossen. In den vergangenen Wochen wurde der Innenraum mit Pflanzsubstrat befüllt, zur Zeit bringen Zoogärtner Kletterstämme für die zukünftigen Bewohner an. Dazu werden neben Faultieren auch Rote Brüllaffen, Tukane und andere Vogelarten zählen. In der künftigen Anlage für die Salzkatzen sind die Montagearbeiten bereits abgeschlossen. Diese hauskatzengroße Art hat ein graugelbes Fell mit schwarzen Tupfen und kommt in Waldgebieten östlich der Anden vor.

Auf Kurzarbeit wird verzichtet

„Zur Zeit werden die Bromelienbäume angeliefert“, so Zoo-Sprecher Christoph Schütt. In den kommenden Tagen würden sie in die entsprechenden Köcher gesetzt. Sobald im Haus die richtige Wärme und Luftfeuchtigkeit herrscht, werden Großgehölze gepflanzt. Damit die Arbeiten weiter zügig vonstatten gehen können, werde hier im Wesentlichen auf Kurzarbeit verzichtet, so Zoo-Finanzvorstand Christopher Landsberg. Da der Zoo im Zuge der Corona-Krise bislang einen Einnahmeverlust von drei Millionen Euro hinnehmen musste, sind die 160 Mitarbeiter seit 21. Dezember in Kurzarbeit. „Aber wir wollen das Haus unbedingt fertig haben, wenn wir endlich wieder öffnen dürfen“, so Landsberg.

Zu gepanzerten Kugeln rollen sich Gürteltiere bei Gefahr zusammen.

Zu gepanzerten Kugeln rollen sich Gürteltiere bei Gefahr zusammen.

Ist die Bepflanzung abgeschlossen ist, können die Tiere einziehen. Das braucht Zeit und wird mindestens einen Monat dauern, da sie sich in Ruhe an ihre neue Umgebung und auch aneinander gewöhnen müssen. Die gemeinsame Haltung von mehreren in einem Lebensraum beheimateten Tierarten ist nach zoologischen und zoopädagogischen Gesichtspunkten zukunftsweisend. Sie ist Bestandteil der Schritt für Schritt umgesetzten Gliederung des Zoos in die großen Areale Asien, Süd- und Mittelamerika, Afrika und Europa.

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Bereits begonnen hat die Verwandlung im Bereich Südamerika. Über die Jahre hinweg wurden hier Gehege für Ameisenbären, Wasserschweine und Pudus, eine sehr kleine Hirschart, geschaffen. Das hinter einer denkmalgeschützten Fassade vollends neu gestaltete Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus wird aller Voraussicht nach im Frühjahr dieses Jahres fertig. Dann können Besucher von einem barrierefreien Baumwipfelpfad aus Rote Brüllaffen, Tukane , Fische und Gürteltiere beobachten. Und auch den Meister der Langsamkeit – das Faultier Jumi.

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