Lanxess-ArenaAndré Rieu spielt bei Kölner Konzert „Viva Colonia“ in der Klassik-Version

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Andre Rieu - Lanxessarena

Andre Rieu mit seinem 60-köpfigen Orchester in der Lanxess-Arena.

Geiger André Rieu spielte am Samstag vor 13.000 Menschen in der Lanxess-Arena - und machte sich mit kölschen Klängen beliebt.  

André Rieu gehört inzwischen gewissermaßen zum Inventar der Lanxess Arena. Zu Beginn des Jahres spielte der niederländische Geiger und Dirigent bereits sein 25. Neujahrskonzert in Deutschlands größter Veranstaltungshalle rechts vom Rhein. Am Samstagabend machte Rieu auf seiner Deutschlandtour nun ein weiteres Mal Halt in Köln: Vor 13 000 Zuschauern präsentierten Rieu und sein Johann-Strauß-Orchester in Rieu-typisch gefälliger Manier klassische Stücke und morderne Klassiker.

Ebenfalls Rieu-typisch beginnt der Abend: Zu Julius Fučíks „Einzug der Gladiatoren“ laufen Rieu und sein etwa 60-köpfiges Orchester durch die Gänge des Innenraums ein. „Wir kamen aus der ganzen Welt zu Ihnen“, begrüßt der Maastrichter sein Publikum. Aus 16 Nationen stammen die Musikerinnen und Musiker des Orchesters. Bei seinem „Johann-Strauß-Orchester“ handelt es sich um das größte Privatorchester der Welt.

Orchester spielte „Viva Colonia“ 

Musikalisch bedient Rieu eine gewohnt immense Bandbreite: Neben Werken klassischer Komponisten wie Gisueppe Verdi, den Rieu als „ein Genie“ verehrt, bringen Rieu und sein Orchester auch moderne Klassiker wie Elvis' „Can't Help Falling In Love“ oder Bette Midlers „The Rose“ auf die Bühne. Sein Kölner Publikum weiß Rieu mit lokalen Hits wie „Viva Colonia“ von den Höhnern und dem Bläck Fööss-Stück „Mer losse d'r Dom en Kölle“ zu begeistern.

Die zeitlosen Werke seines großen Vorbilds Johann Strauss, „den Walzerkönig schlechthin“, sind ohnehin gesetzt: Zu „An der schönen blauen Donau“ fordert Rieu das Publikum in der ausverkauften Arena zum Walzer auf den Gängen auf, als erste von ingesamt acht Zugaben spielen Rieu und sein Orchester außerdem Strauß' Radetzky-Marsch.

Das Highlight des Abends ist jedoch die gemeinsame Performance von Rieus Orchester mit einem US-amerikanischen Gospelchor. Mit Gospelklassikern wie „When the Saints Go Marching In“ oder „Oh Happy Day“ bringen die 14 Gospelsängerinnen und -sänger ausgelassene Stimmung in den Saal.

Rieu berichtet von „Lebensrettung“

Zu „Amen“ fordert Rieu sein Publikum dann in ironisch-charmanter Art zum Mitsingen auf: „Ich habe schon den ganzen Abend gemerkt, dass Sie ein extrem musikalisches Publikum sind. Ich dachte mir, dass wir das nächste Stück zusammen singen.“ Ebenfalls zu Gast ist die Dudelsackgruppe „The Clan Pipers“ aus Frankfurt, die die in Schottland beliebte deutsche Komposition „Highland Cathedral“ spielen - den meisten Kölnern wohl auch als Melodie von „Du... (Bes die Stadt)“ der Bläck Fööss bekannt.

Seine Humorfähigkeit beweist Rieu direkt nach der Pause: „Während der Pandemie ist mein Leben gerettet worden von jungen Ärzten aus Deutschland. Und die sind heute hier.“ Die vom Publikum umjubelten „Ärzte“ erweisen sich jedoch als Schauspieler der ARD-Serie „In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte“, die Rieu wohl nur im übertragenen Sinne vor dem Tod aus Langeweile im Lockdown retteten. 


Zur Person 

André Rieu wurde 1949 im niederländischen Maastricht geboren. Der Geiger und Dirigent verkaufte bisher über 40 Millionen Alben, vor allem in den 90er- und 2000er-Jahren erhielten seine Alben zahlreiche Gold- und Platinauszeichnungen. Mit seiner Frau Marjorie hat er zwei Söhne. 

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