Spenden wichtig für AutoimmunerkrankteGesundheitsminister Lauterbach besucht zweites Kölner Plasmazentrum

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Einige Menschen stehen bei einer Frau, die auf einer Liege sitzt und Blutplasma spendet.

Karl Lauterbach unterhält sich mit einer Spenderin.

Bundestagsabgeordneter und Gesundheitsminister Karl Lauterbach informierte sich über die Arbeit des neuen Plasma-Spendezentrums am Wiener Platz.

Für ein Selfie war noch Zeit. Beim Besuch im kürzlich neu eröffneten Plasmazentrum in der Galerie am Wiener Platz zückte Karl Lauterbach sein Smartphone und schoss ein Foto von sich und der Plasmaspenderin Veronika Albach. Der Gesundheitsminister war in seiner Eigenschaft als Bundestagsabgeordneter in seinen Wahlkreis gekommen, um sich über die neue Einrichtung zu informieren.

Transfusionsmedizinerin Tanja Engelen, die als leitende ärztliche Person im Zentrum arbeitet, erklärte Lauterbach die Abläufe und die Technik. „Eine Freundin, die selbst Blutplasma spendet, hatte mich eingeladen, einmal mitzukommen“, gibt Jurastudentin Albach Lauterbach Auskunft auf die Frage nach ihrer Motivation. Inzwischen spendet sie bereits zum 16. Mal: „Ich tue das gern und bleibe dabei.“

Aus Plasma werden lebenswichtige Medikamente gewonnen

„Blutplasma ist nichts anderes als Blut, dem die roten und weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen fehlen“, erläutert Geschäftsführer Hendrik Oehme. Es bestehe hauptsächlich aus Wasser, enthält aber auch wichtige Proteine und Hormone: Genau diese sind für Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder Gerinnungsstörungen, also wenn sich eine Wunde nach einer Verletzung nicht von selbst schließt, lebenswichtig.

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Oehme: „Man braucht 130 Spenden, um den Jahresbedarf eines Menschen mit einem Immundefekt zu behandeln, sogar 1200 sind es bei einem Hämophilie-Patienten.“ Anders als bei der Vollblutentnahme werden die festen Bestandteile des Bluts in den Körper des Spenders zurückgeleitet.

Eine dieser Patientinnen ist Silke Unbehaun. Sie leidet unter einer Immunschwäche. „Ich bin auf die Antikörper angewiesen, über die mein eigener Körper nicht verfügt, die aber sehr wohl im Blutplasma enthalten sind.“ Mit der Einrichtung in der Genovevastraße 5 gibt es nun in Köln zwei solcher Zentren. Das andere wurde bereits 2007 am Hohenstaufenring eröffnet.

Die Räumlichkeiten – die ehemalige AOK-Geschäftsstelle Mülheim – hatte Mülheims Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs vermittelt. „Der Betreiber der Plasmazentren, die Plasma Service Europe GmbH, hatte mich wegen Räumen angesprochen und ich wusste, dass die AOK-Räume frei sind.“

Spenden darf jede erwachsene Person mit einem Körpergewicht von mindestens 50 Kilo. Oehme: „Weil sich der Körper bereits nach zwei Tagen regeneriert hat, kann Plasma häufiger gespendet werden.“ Der Spendenrekord einer einzelnen Person liegt in Köln bei mehr als 700 Spenden.

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