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Plus 12,4 ProzentMüllgebühren in Köln sollen stark steigen

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Mitarbeiter der Kölner Müllabfuhr bei der Arbeit.

Die Gebühren für die Kölner Müllabfuhr sollen 2026 deutlich erhöht werden.

Die Müllgebühren in Köln steigen im nächsten Jahr erneut deutlich an. Auch die Straßenreinigung wird teurer.

Und wieder müssen die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen: Die Abfallgebühren in Köln sollen im kommenden Jahr im Schnitt um satte 12,4 Prozent erhöht werden. 2025 waren sie bereits um durchschnittlich 9,3 Prozent angehoben worden. Der Kölner Stadtrat soll die höheren Gebühren am 16. September absegnen. In den vergangenen Jahren hat er das stets getan. Wie die Stadt Köln mitteilt, steigen die Gebühren „je nach Größe und Art des Abfallbehälters von 5,97 Prozent für die 40-Liter-Restmülltonne bis zu 15,61 Prozent für eine Müllschleuse mit 770 Litern“.

Konkret sollen sich die Gebühren 2026 im Vollservice wie folgt ändern: Für eine 60-Liter-Tonne werden pro Jahr 499,54 Euro fällig (vorher 451,19 Euro). Eine 120-Liter-Tonne kostet statt 659,52 Euro künftig 755,71 Euro, eine 240-Liter-Tonne 1.246,98 Euro statt 1.117,37 Euro. Für einen 500-Liter-Behälter müssen nächstes Jahr 2.381,30 Euro statt 2.114,81 Euro bezahlt werden, für einen 1.100-Liter-Behälter 3.878,89 Euro (vorher 3.552,08 Euro).

Auch im Teilservice, bei dem man die Mülltonne selbst an die Straße stellen und wieder hereinholen muss, wird es deutlich teurer: Eine 60-Liter-Tonne kostet statt 382,58 Euro künftig 428,76 Euro, eine 120-Liter-Tonne 645,98 Euro (vorher 553,17 Euro). Die 240-Liter-Tonne durchbricht die Marke von 1000 Euro: Für sie muss man nächstes Jahr 1.047,54 Euro bezahlen, zuvor waren es 924,06 Euro. Gemäß Abfallsatzung müssen Haushalte in Köln Restmüllbehälter in einer Größe von mindestens 20 Liter pro Person und Woche vorhalten und bezahlen. Über die Restmüllgebühr finanzieren die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) weitere Leistungen wie die Abholung von Altpapier und Biomüll, kostenlose Sperrmüllabfuhr, die Wertstoffhöfe und die Reinigung von Grünanlagen.

CO2-Abgabe auf Abfallverbrennung macht Müllentsorgung in Köln teurer

Als Hauptgründe für die erneute Verteuerung der Gebühren führt die Stadt Köln höhere Personal- und Logistikkosten sowie eine drastische Preissteigerung bei der Entsorgung von Restmüll in Höhe von 31,6 Prozent an. Der Preis für die Verbrennung von Restmüll steige von 154,05 auf 200,97 Euro pro Tonne (plus 30,5 Prozent). Ein wesentlicher Faktor dabei ist laut Stadt die von der Politik eingeführte CO2-Abgabe für die Restabfallverbrennung. Sie steigt nächstes Jahr von 55 Euro auf 65 Euro pro Tonne. Die CO2-Abgabe war erstmals 2024 erhoben worden, damals kostete sie 40 Euro pro Tonne.

Weitere Preistreiber sind laut Stadt sinkende Stromerlöse aus der Verbrennung und höhere Kosten für die Instandhaltung der Restmüllverbrennungsanlage in Niehl. Die Anlage wurde in den 1990er-Jahren überdimensioniert gebaut, nachdem Spenden in Millionenhöhe an die Kölner SPD geflossen waren. Der „Kölner Müllskandal“ beschäftigte jahrelang die Gerichte. Mehrere Beteiligte wurden wegen Untreue und Bestechlichkeit verurteilt.