Weltweit stehen Tausende Spezies kurz vor der Ausrottung. Die Mitstreiter der ZGAP kämpfen um jede einzelne Art.
Zusammenarbeit für ArtenschutzExperten aus ganz Deutschland treffen sich im Kölner Zoo

Nur noch 22 Tiere gab es von den brasilianischen Rubinkehltangaren im Jahr 2023.
Copyright: ZGAP
Berggorilla, Großer Panda, Eisbär – dass diese Tierarten hochbedroht sind, wissen viele Menschen. Doch neben ihnen gibt es Tausende Spezies, die kurz vor ihrer Ausrottung stehen und deren Namen selbst Fachleuten kaum geläufig sind. Genau um solche Arten kümmert sich die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP). Mehr als 140 Mitglieder und Experten trafen sich jetzt auf Einladung des Zoos in Köln zur Artenschutztagung.
Um Schutzprojekte für Tierarten wie den Prinz-Alfred-Hirsch, Java-Pustelschweine, die südamerikanische Nagetierart Pakaranas, Shamadrosseln oder Rotsteißkakadus zu initiieren und wissenschaftlich sowie finanziell zu unterstützen, hat sich die ZGAP weltweit vernetzt. Sie arbeitet mit Zoos in ganz Deutschland zusammen; ein langjähriger Partner ist der Kölner Zoo.
Dabei beziehen unsere Projektpartner vor Ort auch die Menschen der Region mit ein und halten an den wenigen Nestern Wache.
Der hilft auch dabei, das Aussterben der brasilianischen Rubinkehltangare in allerletzter Sekunde zu verhindern. Von den kleinen Vögeln mit der markanten roten Zeichnung gab es im Jahr 2023 nur noch 22 Tiere. „Die einzige Chance, ihr Überleben momentan zu sichern ist der Schutz ihrer Nester vor Fressfeinden“, so ein Sprecher der ZGAP. „Dabei beziehen unsere Projektpartner vor Ort auch die Menschen der Region mit ein und halten an den wenigen Nestern Wache. Und wir arbeiten vor Ort mit Lehrern zusammen, die das Artenschutzprojekt als Umweltbildungsmaßnahme mit den Kindern und Jugendlichen besprechen.“
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Nur noch auf einer philippinschen Insel leben die Tamaraus.
Copyright: ZGAP
Dringend Hilfe brauchen auch die Tamaraus. Die Wildrinder leben nur noch auf der philippinischen Insel Mindoro. Die ZGAP arbeitet mit den indigenen Gemeinden an Lösungen gegen die Wilderei und engagiert sich gegenüber der philippinischen Regierung, um den Lebensraumverlust der Tiere zu stoppen.
Auch vietnamesische Reptilien wie die Krokodilschwanzechse oder der Psychedelische Felsengecko standen im Fokus der Vorträge, die teils vom Team des Kölner Zoos, von Projektpartnern und sogar direkt per Liveschaltung von den Partnern auf den Philippinen präsentiert wurden. Auch hier stehen alle Bemühungen der Artenschützer unter dem Leitgedanken des „One-Plan-Approach“, bei dem der Schutz der Lebensräume gefährdeter Tiere mit gezielten Erhaltungszuchten in Menschenobhut systematisch vernetzt wird. So sollen etwa auch die vielen Hundert Arten, die nur in den Regenwäldern Vietnams und nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen, vor der Ausrottung bewahrt werden. Der Zoo engagiert sie derzeit in dem Projekt „Vietnamazing“; wer sich daran beteiligen möchte, findet alle Infos dazu im Internet.