Köln – Die vor sechs Jahren in Poll neu eröffnete Kfz-Zulassungsstelle der Stadt Köln hat bei einem ADAC-Test mit der Note „gut“ abgeschlossen, liegt mit Platz 9 aber nur im unteren Mittelfeld der 15 überprüften Behörden in deutschen Großstädten. Man freue sich über die gute Note, halte die Kritik des ADAC an den Warte- und Öffnungszeiten aber für unfair, sagte Hubertus Tempski, Vizeleiter des zuständigen Amtes für öffentliche Ordnung.

Für den Test hatte der ADAC acht Kunden an vier Tagen zu der Behörde begleitet und Informationen per Telefon, Internet und E-Mail eingeholt. In Köln loben die Tester die langen Öffnungszeiten von knapp 39 Stunden pro Woche sowie die „kompetenten und freundlichen“ Sachbearbeiter und Mitarbeiter am Service-Telefon. Positiv bewertet werden auch die kostenlosen Parkplätze und Behindertenparkplätze vor dem Gebäude in der Max-Glomsda-Straße 4 sowie die gute Anbindung an Bus und Bahn.

Für Pluspunkte sorgt zudem der Umstand, dass bereits am Empfangsschalter alle Unterlagen auf Vollständigkeit geprüft werden, dass ein Ansprechpartner den gesamten Vorgang abwickelt und dass die Bezahlung (auch per EC-Karte) direkt beim Sachbearbeiter möglich ist. Das Leitsystem und der Aufruf-Monitor funktionieren aus Sicht der Tester gut, auch die Internet-Präsenz der Zulassungsstelle mit Möglichkeiten zur Terminvereinbarung, Datenübermittlung und Reservierung von Wunschkennzeichen ist prima. Daher gibt es in den Kategorien „Information“, „Wege/Ausstattung“ und „Bearbeitung“ dreimal die Note „sehr gut“.

Verhagelte Bilanz

Verhagelt wird die Bilanz aber durch ein „sehr mangelhaft“ (Note 6) bei den „Warte- und Öffnungszeiten“. Ohne Termin müsse man in Köln im Schnitt 30 Minuten warten, monieren die Tester. Abzüge gab es auch, weil die Zulassungsstelle samstags eine zusätzliche Gebühr von 9 Euro erhebt.

Die Note „sehr mangelhaft“ sei „eine Frechheit“, meint Tempski. „Berlin erhält dieselbe Note, obwohl die Wartezeit hier im Schnitt 80 Minuten betrug und für Kunden ohne Termin nur 21,5 Stunden pro Woche geöffnet ist. Diese Benotung ist Willkür, die Methodik intransparent.“ Tatsächlich seien 30 Minuten Wartezeit „unsere Zielvorgabe, die in der Regel unterschritten wird“. Natürlich könne es bei Personalengpässen auch mal zu längeren Wartezeiten kommen, so Tempski. Es sei daher ratsam, vorab einen Termin zu vereinbaren und sein Anliegen eventuell online auf der Seite der Stadt Köln vorzubereiten.

Einige Vorgänge wie das Abmelden von Autos könne man zudem in den Bezirksämtern erledigen. Die Kritik der Tester, dass im Großraumbüro in Poll Diskretion bei der Bearbeitung nicht gewährleistet sei, „werden wir aufgreifen und schauen, ob wir etwas verbessern können“, so Tempski. 

Geöffnet Mo, Mi, Fr 7.15 bis 12 Uhr, Di bis 16 Uhr, Do bis 18 Uhr, Sa von 10 bis 15 Uhr

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