Bürgermeister Ralph Elster sicherNeue Porzer Mitte soll 2030 als entwickeltes Geschäftszentrum fertig sein

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Zuhört sitzen in der Halle.

Der Gospelchor Spirit of Change spiegelte mit Liedern wie „Oh happy Day“ die Freude über die neue Eröffnung des Gemeindezentrums „Mittendrin“.

Bei der Eröffnung des Gemeindezentrums in der Neuen Mitte Porz entwarf Bürgermeister Ralf Elster ein Bild von der Fertigstellung des Gesamtprojekts.

Große Strahlkraft für das künftige Zusammenleben im Stadtbezirk Porz erwarten die katholische Gemeinde, politisch Verantwortliche und Vereine vom Gemeindezentrum „Mittendrin“. Bei der Eröffnungsfeier war große Erleichterung darüber zu spüren, dass nach dem quälenden Stillstand der Porzer Entwicklung seit Schließung des Hertie-Kaufhauses jetzt ein Neubeginn Mut mache.

Ein Wochenende lang wurde im und am Gemeindezentrum gefeiert, die vielen Besucher zeigten sich erfreut darüber, einen Ankerplatz im noch nicht abgeschlossenen Erneuerungsprozess für die Porzer Mitte gefunden zu haben. Der leitende Pfarrer Bertold Wolff segnete den Gemeindemittelpunkt ein, dessen Offenheit Signalwirkung für alle Interessierten haben soll – unabhängig von Herkunft und Religion.

Neue Porzer Mitte soll „große Wunde“ im Veedel schließen

Theo Eich als Vorsitzender des Kirchenvorstandes St. Josef ließ in seinen Worten die große Erleichterung über den Bezug deutlich werden. Endlich könnten sich aktive Gruppen wieder zum Austausch treffen und ihre Arbeit durch die Offenheit des Gebäudes nach außen kommunizieren. Der gut ausgestattete Saal fand Beifall und Theo Eich dankte allen, die mitgewirkt haben: Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft als Bauherrin, das Architekturbüro Kaspar Krämer, dessen Entwurf siegreich aus dem Architekturwettbewerb hervorgegangen war, das Erzbistum Köln, die Planer und Begleiter im Projekt „Neue Mitte Porz“ sowie engagierte Kräfte aus der Gemeinde. Dass der Einsatz auch Früchte trage, obliege allen, die den Ort mit Leben erfüllten, machte Eich deutlich.

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Bürgermeister Ralph Elster fand großes Lob. „Hier setzt die Kirche positive Signale“, sagte er. Das sei ein Statement gegenüber den Nachrichten über Verfehlungen und Skandale, mit denen die Kirche negative Aufmerksamkeit geweckt habe. Elster sprach über das Miteinander staatlichen und kirchlichen Engagements beim Schließen einer großen Wunde in Porz. Über viele Jahre habe diese Lücke wirtschaftlich und städtebaulich stark gestört. Der Bürgermeister blickte in eine hoffnungsfrohe, wenn auch noch entfernte Porzer Zukunft.

Porzer Mitte: Abbruch des Dechant-Scheben-Hauses soll 2027 stattfinden

Der Abbruch des Dechant-Scheben-Hauses, in dem die bisherigen Gemeindeaktivitäten stattfanden und das jetzt als Betonklotz massiv den Eindruck der neuen Mitte beeinträchtigt, ist demnach für 2027 vorgesehen. Von 2025 an ist Elsters Worten zufolge mit dem Ausbau eines „blau- grünen Bandes“ um die Porzer Mitte zu rechnen. Er beschrieb die Reize der Parkanlage zwischen Stadtbahn und Glashüttenstraße, die unter Beteiligung zahlreicher Anwohner geplant wird. Sie solle zum grünen Freizeit-Mittelpunkt werden. Mit einer deutlichen Zusage an Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller wandte sich Elster dem „blauen“ Thema Rhein-Boulevard zu. Der Kölner Rat stehe zum Versprechen, eine attraktive Verbindung von der Porzer Mitte zum Strom zu schaffen.

Von 2027 an solle so eine hohe Aufenthaltsqualität am Rhein entstehen. Das Büro für Vernetzung und Aktivierung, das vom Frühjahr 2024 an als Zentrenmanagement wirken soll, werde die geplanten Maßnahmen flankieren. „2030 soll die Neue Mitte als entwickeltes Geschäftszentrum fertig sein“, sagte Elster.

Monsignore Robert Kleine machte deutlich: „Wenn die Kirche neue Räume eröffnet, handelt es nicht nur um einen Ort, sondern um die Gestaltung des Gemeindelebens“, sagte der Stadtdechant: „Es geht nur mit den Menschen.“ Der Gospelchor Spirit of Change unter Leitung von Michael Hesseler umrahmte die Feierstunde mit Musik. „Oh happy Day“, spiegelte die Freude.

Schon am Vorabend war eine Ausstellung mit Bildern von Ivana Zimmermann eröffnet worden. Die Künstlerin hat sich oft mit dem „inneren Raum“ befasst, dem Ort, an dem Menschen die verschiedenen Ebenen ihres Bewusstseins erfahren können. Unterhaltsames für Familien und für Kinder, Musik von der Carl-Stamitz-Musikschule sowie ein Konzert der Josefsänger rundeten das Eröffnungswochenende ab. 

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