Abo

Monatelange VerzögerungDeshalb liefen die Arbeiten an der Bonner Straße in Köln so schleppend

Lesezeit 2 Minuten
Absperrbaken auf der Bonner Straße in Bayenthal.

Absperrbaken, so weit das Auge reicht. Die Bonner Straße ist eine Dauerbaustelle.

Es herrschte Rätselraten in Bayenthal und Marienburg. Und gefühlter Stillstand auf der Großbaustelle Bonner Straße.

Arbeiter waren in den letzten Monaten selten zu sehen beim Bau der dritten Stufe der Nord-Süd-Stadtbahn von der Haltestelle Marktstraße bis zum Bonner Verteiler. Verkehrsdezernent Ascan Egerer nennt jetzt in einer Mitteilung der Verwaltung den Grund.

Vier Monate Verzögerung bei Baustelle an Bonner Straße in Köln

„Die im Baufeld gefundenen Kampfmittel haben Verzögerungen von insgesamt circa vier Monaten im Bauablauf verursacht.“ Im Zuge der Planungsphase für die dritte Baustufe hätten keine besonderen Verdachtsflächen für Kampfmittel im Baufeld ermittelt werden können, heißt es weiter. Aber: „Nach Baubeginn wurden drei britische Weltkriegsbomben oberflächennah gefunden.“

Die Blindgänger wurden nach weiträumigen Evakuierungen vom Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf entschärft. „Da weitere Funde im Baufeld nicht ausgeschlossen werden konnten, wurden aus Sicherheitsgründen die Aufbruch- und Aushubarbeiten der Straße weitgehend unterbrochen“, schreibt Egerer.

Alles zum Thema Rheinenergie

Im November 2022 gingen die Bauarbeiten weiter

Zusätzliche vertiefende Oberflächensondierungen wurden ab August 2022 für die gesamte Baustelle veranlasst, um die Gefahren für die am Bau Beteiligten und die Anwohnerinnen und Anwohner zu reduzieren. Nach Auswertung der Ergebnisse machte der Kampfmittelräumdienst Vorgaben zum Aushub und zur Verminderung der Aushubtiefen. Im November 2022 wurden die Arbeiten wieder aufgenommen.

Ob es durch den Leerlauf zu weiteren Verzögerungen kommen wird, ist noch unklar. Viele Firmen mussten ihre Einsätze durch den Baustopp umplanen.

Zufahrt in die Innenstadt über Bonner Straße ist wieder frei

Ansonsten ist der Verkehrsdezernent zufrieden mit dem Fortlauf der Arbeiten. „Die Vollsperrung im Bereich der Kreuzung Bonner Straße/Schönhauser Straße konnte durch den Abschluss der Arbeiten im Straßenbereich erfolgreich Ende August 2022 beendet werden. Somit ist die Bonner Straße in Fahrtrichtung Innenstadt wieder durchgängig befahrbar.“

Weiterhin laufen die Arbeiten an den Versorgungsleitungen. An besagter Kreuzung wurde eine neue Gasverteilerstation für die Rhein-Energie errichtet. Etliche Schachtbauwerke zwischen Schönhauser Straße und Bayenthalgürtel sind fertig. Südlich des Gürtels wurden bis zu acht Meter tiefe Schächte gegraben. Sie dienen als Einstiegsschächte, um Arbeiten an dem Hauptabwasserkanal unter der Bonner Straße vorzunehmen. Und nicht zuletzt wurden in Rodenkirchen die ersten Bäume gepflanzt. Sie ersetzen die, die auf der Bonner Straße gefällt wurden.


Die Nord-Süd-Bahn

Auf rund zwei Kilometern soll auf der Bonner Straße in den nächsten Jahren die Nord-Süd-Stadtbahn von der Haltestelle Marktstraße bis zum Bonner Verteiler verlängert werden. Die Bahn fährt ab der Marktstraße oberirdisch. Die Gleise liegen in der Mitte der Straße. Geplant sind sogenannte Rasengleise. Es wird vier neue Haltestellen geben: Cäsarstraße, Bonner Straße/Gürtel, Ahrweilerstraße und Arnoldshöhe. Die Baustelle führt zu Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Bonner Straße ist vom Verteiler bis zum Gürtel nur stadteinwärts befahrbar. Perspektivisch möchten die KVB und die Politik die Nord-Süd-Stadtbahn oberirdisch über Rondorf bis nach Meschenich verlängern.

Rundschau abonnieren