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So wird der neue „Tatort“Müde Kalauer im weihnachtlichen Münster

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 Auf dem Weihnachtsmarkt: Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl, links) mit Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, rechts)

Es weihnachtet sehr in Münster. Allüberall sind Weihnachtsmänner unterwegs. Doch einer von ihnen (Alexander Gersak) will keine braven Kinder beschenken, sondern beobachtet die Herren Thiel (Axel Prahl) und Boerne (Jan Josef Liefers). Die waren sicher, eine Ermittlung mit der Verurteilung des überführten Mörders abschließen zu können, doch weil alle im Gerichtssaal erkältet sind, verschiebt der Richter den Prozess gegen den jungen Russen Kirill (Oleg Tikhomirov). Der soll seinen Freund getötet haben. Er pocht auch seine Unschuld, doch die Würgemale am Hals des Toten stammen eindeutig von seinen Händen.

Nach der Verhandlung wollen Thiel und Boerne eigentlich in aller Ruhe Weihnachten feiern. Doch erst sagt Thiels Sohn den Besuch ab, dann fällt für Boerne der Skiurlaub mit den ehemaligen Kommilitonen ins Wasser. Und so haben die beiden Zeit, den Fall noch einmal aufzurollen. Das tun sie allerdings nicht ganz freiwillig, denn besagter Weihnachtsmann hat kurzerhand Assistentin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) entführt und droht, ihr etwas anzutun. Artjom Sascha ist der Vater des angeklagten Kirill und von der Unschuld des Sohnes überzeugt.

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Und während sich Entführer und Entführte dank großer Mengen Wodka und guter Gespräche langsam näher kommen, stellen Thiel und Boerne fest, dass an diesem Fall tatsächlich so einiges nicht stimmt.

Die Drehbuchautoren Jan Hinter und Stephan Cantz haben das „Tatort“-Team aus Münster erfunden und zahlreiche Fälle für die beliebtesten Ermittler der Reihe verfasst. „Väterchen Frost“ wird nicht als ihr Glanzstück in die „Tatort“-Geschichte eingehen. Dabei ist die abstruse Handlung das kleinste Problem. Wer fragt bei Thiel und Boerne schon nach realitätsnahen Geschichten?

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Aber die Kalauer lassen dieses Mal nur müde lächeln, etwa wenn Staatsanwältin Klemm ankündigt, über die Feiertage den siebenteiligen Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ lesen zu wollen, Thiel dazu nur „Na, dann Prost“ einfällt und Boerne ihn mit „Nein, Proust“ korrigiert. Und auch die merkwürdigen Traumsequenzen, die scheinbar wahllos eingestreut werden, lassen den Zuschauer ratlos zurück. Mit dem vergnüglichen Münster-Fall „Lakritz“ von vor wenigen Wochen kann „Väterchen Frost“ leider nicht mithalten.