Zu Beginn der 27. Staffel der satirischen Zeichentrickserie rückt Trump in den Fokus. In Zurückhaltung übt sich „South Park“ nicht.
Nackt und winzig im Bett mit Satan„South Park“ nimmt Trump ins Visier – und versetzt Weißes Haus damit in Rage

Fans halten Figuren aus der beliebten Comicserie „South Park“ bei einem Football-Spiel in die Höhe. Die Serie geht in ihre 27. Staffel – und nimmt dabei US-Präsident Donald Trump ins Visier. (Archivbild)
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„Wahrhaft bösartig“, heißt es bei „The Daily Beast“, während „Deadline“ von einer „brutalen“ Episode schreibt: Die Satire-Serie „South Park“ meldet sich mit ihrer 27. Staffel zurück – und nimmt gleich in der ersten Folge den US-Präsidenten Donald Trump schonungslos ins Visier.
In der Episode mit dem Titel „Bergpredigt“ herrscht mal wieder Aufruhr in South Park, dem Städtchen, in dem die Serie spielt – denn Jesus will anscheinend die Kontrolle über die örtliche Grundschule übernehmen. Die Bewohner South Parks wollen das jedoch verhindern.
Neue „South Park“-Folge sorgt für Furore in den USA
US-Präsident Trump eilt jedoch nicht zur Hilfe, sondern ist vielmehr damit beschäftigt, seine Gegner zu verhaften und verklagen. Soweit die Ausgangslage der neuen Folge, die am Mittwoch in den USA erstmals ausgestrahlt wurde und nicht nur bei US-Medien, sondern auch in den sozialen Netzwerken schnell für Furore gesorgt hat.
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Der Grund dafür ist jedoch nicht die Story um Jesus und die Grundschule, sondern die Szenen, in denen Trump zu sehen ist. Entgegen der Gewohnheiten der Serie wurde der Kopf des US-Präsidenten dabei mit echten Fotos dargestellt und nicht bloß als Zeichnung.
„South Park“: US-Präsident nackt auf Gemälden und im Bett zu sehen
Der 79-jährige Staatschef ist zunächst dabei zu sehen, wie er sich über die geringe Größe seines Penis auf einem Gemälde im Weißen Haus beklagt. Ein anderes sichtbares Gemälde zeigt Trump unterdessen wenig zurückhaltend beim Akt mit einem Schaf.
Kurz darauf ist der „South Park“-Trump dann dabei zu sehen, wie er sich entkleidet und zu Satan ins Bett legt, der ihn in der neuen Folge auch mit den Gerüchten konfrontiert, dass er auf der Kundenliste von Sexualstraftäter Jeffrey Epstein stehe. Trump versucht Satan allerdings dennoch zu verführen – erntet jedoch Ablehnung.
Satan will Trump nicht: „Ich kann gar nichts sehen, er ist so klein“
„Komm schon, Satan, du weißt, dass du dem nicht widerstehen kannst“, entgegnet der Comic-Trump schließlich, zieht seine Decke zurück und entblößt einen sehr kleinen Penis. Satan reagiert nicht überzeugt: „Ich kann gar nichts sehen, er ist so klein“, lautet sein Kommentar.
Die Serienmacher Trey Parker und Matt Stone belassen es dabei jedoch nicht. Auch am Ende der Folge ist Trump prominent zusehen – diesmal als fotorealistische KI-Animation im Zuge einer Pro-Trump-Botschaft, zu dessen Ausstrahlung die Bewohner South Parks im Laufe der Folge verpflichtet werden.
„Trump: Sein Penis ist winzig klein, aber seine Liebe zu uns ist groß“
Erneut wird der US-Präsident dort nackt und mit sehr kleinem Penis dargestellt. Auch der ist schließlich gut sichtbar – und kann sogar sprechen. „Trump: Sein Penis ist winzig klein, aber seine Liebe zu uns ist groß“, wird schließlich als Pro-Trump Slogan eingeblendet, wie „Deadline“ berichtete. Die Serienmacher veröffentlichten die Schlussszene unterdessen – mit Altersbeschränkung – auf Youtube.
Die Reaktionen auf die jüngste „South Park“-Folge ließen nicht lange auf sich warten – und sammelten mitunter zehntausende Likes in den sozialen Netzwerken. Bei vielen Nutzerinnen und Nutzern herrschte dort Einigkeit angesichts Trumps zuletzt rigorosem Vorgehen gegenüber Medien, die kritisch über den US-Präsidenten berichtet oder seine Verbindungen zu Epstein weiter beleuchtet hatten.
„South Park“ sorgt für Wirbel: „Trump wird den Verstand verlieren“
„Ich gebe ihm noch 15 Minuten, bevor Trump die Absetzung von South Park fordert“, lautete einer der populärsten Kommentare auf der Plattform X. „Trump wird damit nicht glücklich sein“, befand derweil ein anderer Nutzer.
Auch bekannte Anti-Trump-Accounts griffen den Frontalangriff der „South Park“-Macher auf den US-Präsidenten auf. „South Park startete die 27. Staffel, indem Donald Trump mit Satan ins Bett gebracht wurde“, kommentierten etwa die „Republicans against Trump“ bei X und prognostizierten: „Trump wird den Verstand verlieren.“
Weißes Haus reagiert auf South Park
Eine sofortige Reaktion Trumps auf die Serie, die den Republikaner bereits in der Vergangenheit aufs Korn genommen hatte, blieb jedoch bisher aus. Das Weiße Haus reagierte unterdessen mit deutlichen Worten auf die neue Folge – und gab den Prophezeiungen damit recht.
„Genau wie die Macher von South Park hat die Linke keine authentischen oder originellen Inhalte, weshalb ihre Popularität weiterhin auf Rekordtiefs sinkt“, erklärte die stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses, Taylor Rodgers.
„Diese Serie war seit über 20 Jahren irrelevant“
„Diese Serie war seit über 20 Jahren irrelevant und hängt mit einfallslosen Ideen am seidenen Faden“, teilte sie weiter aus. Trump habe in nur sechs Monaten „mehr Versprechen eingelöst als jeder andere Präsident in der Geschichte unseres Landes“, betonte Rodgers zudem und fügte an: „Keine viertklassige Serie kann Präsident Trumps Erfolgssträhne brechen.“
Kurz vor der Ausstrahlung der neuen Episode hatten die Serienmacher unterdessen einen Vertrag mit dem Streamingdienst Paramount+ abgeschlossen, der ein Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar haben soll. Nach Angaben von „Deadline“ sind nun 50 neue „South Park“-Episoden geplant, verteilt auf fünf Staffeln. Wann die neuen Folgen in Deutschland zu sehen sein werden, ist zunächst unklar.
Der Artikel wurde nach der Stellungnahme des Weißen Hauses überarbeitet.