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Exklusives NRW-KonzertZaz begeistert 4000 Fans im ausverkauften Palladium

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Große Sängerin: Zaz.

Große Sängerin: Zaz.

Im ausverkauften Palladium in Köln sorgte Zaz' poetische Mischung aus Chanson, Jazz und Pop für mitreißende Begeisterung.

Man ahnt es schon bei der Anfahrt zum „Palladium“, dass dort am Dienstagabend ein ganz besonderes Event stattfindet: Eine „Riesenschlange“ vor dem Eingang, die Parkplätze überfüllt, die Bürgersteige trotz Parkverbot vollgestellt. Kaum ein Auto mit Kölner Kennzeichen - denn es ist das einzige Konzert, das Zaz dieses Jahr in NRW gibt.

Und als ob der 1980 als Isabelle Geffroy in Tours geborene „Nouvelle Chanson“-Star geahnt hätte, dass der Andrang zu ihren stets ausverkauften Konzerten keinen pünktlichen Beginn zulassen, schickt sie den britischen Singer-Songwriter Charlie Winston als „Überbrücker“ auf die Bühne, der mit Grönemeyers „Männer“ auch gleich den Nerv des Publikums trifft.

Enge hindert am ausgelassenen Tanzen

So war die Stimmung schon auf dem Siedepunkt, als Zaz, schwarz gekleidet, im Scheinwerferkegel stand und den wunderschön-melancholischen Opener „Je pardonne“ (Ich verzeihe) ihres aktuellen Albums „Sains et Saufs“ sang. „Gesund und munter“, das könnte auch über ihrem rund 100-minütigem Auftritt stehen, den sie singend, tanzend und mal wie ein Derwisch Pirouetten drehend, ohne Pause absolvierte.

Immer getragen von ihren 4000 stehenden Fans, die wie eine riesige Welle mitschwangen, nur durch die Enge am ausgelassenen Mittanzen gehindert wurden.

Unterstützt von vierköpfiger Band

Ihre einzigartige Mischung aus Chanson, Jazz, Pop und Weltmusik bekommt durch ihre zwischen wild und zärtlich angesiedelte Performance eine geradezu poetische Magie. Unterstützt von ihrer vierköpfigen Band (Gitarre, Keyboard, Kontrabass, Schlagzeug), die mal mit harten Schlagzeug-Beats, mal mit elektrisierenden Gitarrenriffs Riffs ihre in pure Lebensfreude mündende Energie begleiten.

Diese Energie überträgt sich auch aufs Publikum, das bei „Si jamais j'oublie“ den Rhythmus des Songs mitklatscht und bei „On peut comme ça“ im Takt der Musik mitwippt. Selbst mitzusingen traut man sich bei „Qué vendrá", auch wenn manche Textzeile unvollendet bleibt.

Französisches Lebensgefühl

Französisches Lebensgefühl stellt sich ein, wenn Zaz den Maurice Chevalier Klassiker „Paris sera toujours Paris“ anstimmt. Das steigert sich dann zu wahrer Euphorie, wenn sie Edith Piafs „La vie en rose“ in einer jazzigen Version, untermalt von einem farbenfrohen Licht- und Bühnendesign als Zugabe singt – und sich mit ihrem eigenen, größten Hit „Je Veux“ von ihrem schier ausrastenden Publikum verabschiedet.

Dem sie aber auch nachdenkliche Gedanken mit auf den Nachhause-Weg gibt: „Meine Antwort auf die Schrecken der Welt war immer meine Freude.“