Interview mit Virologe„Coronavirus ist nicht gefährlicher als die Grippe“

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Coronavirus Symbol

Eine Frau trägt vor einer Apotheke eine Mund- und Nasenmaske.

Seit September 2019 sind laut Robert-Koch-Institut 32 Menschen in Deutschland an dem Grippevirus gestorben. Weltweit gab es voriges Jahr knapp eine Million Todesopfer.  Nachdem jetzt der erste Fall des neuen Coronavirus in Deutschland bestätigt wurde, ist die Angst vor einer Ausbreitung in der Bevölkerung groß. Über die Gefahren von Grippe- und Coronavirus sprach Sarah Herpertz mit dem Bonner Virologen Hendrik Streeck.

Ist das Coronavirus gefährlicher als die Grippe?

Hendrick Streeck: Das Coronavirus ist bei Weitem nicht gefährlicher als die Grippe. Das Problem ist, dass wir dieses neue Virus nicht richtig kennen. Bei der Grippe wissen wir, wie man sich schützen kann und können deren Verlauf einschätzen. Bei dem neuen Coronavirus fehlt uns diese Vorerfahrung.

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Wie groß ist die Gefahr, dass sich das Coronavirus in Deutschland ausbreitet?

An dem Fall, der bislang in Deutschland bestätigt wurde, kann man viel ablesen: Bei dem Erkrankten handelt es sich um einen junge Mann, der ansonsten gesund ist und nur milde Symptome zeigt.

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Die meisten Menschen, die bislang an dem Virus gestorben sind, waren alt und gebrechlich und hatten eine Immunschwäche, die auch für Grippe anfällig wäre. Durch die frühe Erkennung gibt es momentan noch die Chance, das Virus komplett einzudämmen, sodass es sich nicht weltweit ausbreitet.

Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?

 Bei allen Viren und Bakterien sind die Hände der Hauptübertragungsweg. Der beste Schutz ist deshalb regelmäßiges Händewaschen und desinfizieren. Ein Mundschutz ist eher für das Personal sinnvoll, das mit den Erkrankten in Kontakt gerät.

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