„Im Derby ist alles möglich“1. FC Köln nicht mehr weit vom Klassenerhalt entfernt

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Torschütze Jonas Hector (2.v.r) aus Köln feiert seinen Treffer zum 0:2  gegen SC Paderborn mit Florian Kainz (l-r), Anthony Modeste und Ismail Jakobs.

  • Noch zwei Siege bis zum Klassenerhalt.
  • Es ist Kölns bester Rückrundenstart seit 1989.
  • „Unsere Fitness ist der Weg zum Erfolg“, sagt Trainer Markus Gisdol.

Köln – Mit dem fünften Sieg im siebten Rückrundenspiel hat man sich beim 1. FC Köln in eine komfortable Situation gebracht. Mitte Dezember noch als erster Abstiegskandidat gehandelt ist die Mannschaft mittlerweile nicht mehr weit vom realistischen Klassenerhalt entfernt. Sicherlich hat Sportchef Horst Heldt Recht, wenn er sagt, dass die derzeitigen 32 Punkte für das Saisonziel noch nicht ausreichen. Doch zwei weitere Erfolge und die dann 38 Punkte dürften genügen, um sich vorzeitig aller Sorgen zu entledigen.

Die Chance auf den nächsten Dreier bietet sich bereits am Mittwoch. Da geht es für die Kölner zum Nachholspiel des wegen des Orkantiefs Sabine ausgefallenen Nachbarschaftsduells nach Mönchengladbach. „Da sind wir heiß drauf. In einem Derby ist immer alles möglich. Für die Stadt und die Fans wollen wir jedenfalls alles reinhauen“, gab sich Mark Uth äußerst selbstbewusst.

Eine Eigenschaft, die den FC-Profis vor wenigen Monaten noch völlig abhandengekommen war. Nach acht Siegen aus den letzten zehn Begegnungen aber hat sich das völlig verändert. „Von Spiel zu Spiel nimmt das Selbstvertrauen zu. Dann gewinnt man auch so ein Spiel wie in Paderborn, in dem man den Gegner nicht komplett an die Wand spielt“, erklärte Mark Uth, der beide Treffer zum 2:1-Erfolg vorbereitete.

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Derby- Sieg könnte Qualifikation für Europa League bedeuten

Als einen „echten Höhepunkt“ innerhalb des aktuellen Spielplans bezeichnete Timo Horn die Partie im Borussia-Park. Für die Gastgeber geht es um die Champions-League-Qualifikation, für die Kölner um den womöglich vorletzten Schritt zum Klassenerhalt und – so verrückt es klingt – gleichzeitig in Richtung Qualifikation zur Europa League.

Bei einem Derby-Sieg wäre der FC nur noch zwei Punkte von Platz sechs entfernt, der zur Europapokal-Teilnahme berechtigt. Sogar nur ein Zähler wäre man vom siebten Rang entfernt, der im Falle eines DFB-Pokalsieges von Bayern München oder Bayer Leverkusen ebenfalls die internationale Teilnahme ermöglichen würde. Während die Tabellenfünften und -sechsten direkt für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert sind, müsste der Siebte jedoch bereits in der zweiten Qualifikationsrunde am 23. Juli in den Wettbewerb eintreten.

Träume vom Europapokal

Die FC-Fans träumen längst von diesem aufgrund der Vorgeschichte aberwitzig anmutenden Szenario. In Paderborn wurde nach der 2:0-Führung einmal mehr das Europapokal-Lied angestimmt. Auch innerhalb der Mannschaft ist das angesichts des verringerten Rückstands zu den Europapokalplätzen ein Thema. Nach außen aber heißt es: „In der Kabine habe ich nichts anderes als Gespräche über den Klassenerhalt gehört“, sagte Mark Uth, um dann lächelnd hinzuzufügen: „Bleiben wir erst einmal dabei.“ Man wolle den Klassenerhalt „zu hundert Prozent fertigmachen und dann mal sehen, wo wir am Ende stehen“.

In diese Kerbe schlägt natürlich auch Trainer Markus Gisdol. Es sei schön, wie die Fans mit der Mannschaft fiebern würden. Die aber sei mit Demut ausgestattet. Man bleibe mit beiden Beinen auf dem Boden. Dem stimmte Schlussmann Timo Horn zu. Man wisse, wo man herkomme. Man könne die Erfolgsserie schon richtig einordnen.

Erfolgsserie in den Rückrunden

Was das betrifft, so sprechen die bisherigen Rückrundensiege – fünf in sieben Spielen mit Niederlagen nur gegen die Tabellenbesten aus München und Dortmund – eine klare Sprache. Denn neben den Erfolgen in Paderborn und bei der Hertha gewann der FC gegen Schalke (3:0), Wolfsburg (3:1) und Freiburg (4:0), alles Mannschaften, die in der Tabelle unmittelbar vor den Kölnern rangieren.

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Dass der beste Rückrundenstart seit der Saison 1988/89 – unter Christoph Daum ebenfalls 15 Punkte aus den ersten sieben Spielen – gelang, ist für Timo Horn auch ein Ergebnis der verbesserten Fitness. Man habe unter dem neuen Trainer Kondition aufgebaut, um das Tempo bis zum Schluss halten zu können: „Das ist der Unterschied zur Hinrunde und der Weg zum Erfolg.“

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