Sead Hajrovics doppeltes PechFC Viktoria fühlt sich beim 1:1 um den Sieg gebracht

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Hajrovic neu

Sead Hajrovic

Unterhaching – Sead Hajrovic hätte allen Grund gehabt, auf direktem Wege in die Kabine zu stapfen, die Tür hinter sich zuzuschlagen und laut loszuschimpfen. Tat er aber nicht. Stattdessen nutzte der Innenverteidiger des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln nach dem 1:1 (1:0) bei der SpVgg Unterhaching die Gelegenheit, um vor laufender Kamera aufrichtige Worte loszuwerden. „Das war eine dumme Aktion von mir, für die ich mich bei der Mannschaft entschuldigen muss“, gestand der 26-Jährige. Hajrovic hatte nach rund einer gespielten Stunde völlig überflüssig einen Foulelfmeter verursacht, der seinem Team im Kampf um den Klassenerhalt wichtige Zähler kostete.

Siegtor wegen möglichem Abseits aberkannt

Überhaupt war es ein gebrauchter Nachmittag, den der Kölner Winter-Neuzugang am Samstag vor den Toren Münchens erlebte. Am Ende ärgerte sich Hajrovic nämlich nicht nur über sich selbst, sondern auch über Schiedsrichter Florian Exner, der dem Abwehrspieler elf Minuten vor Schluss das vermeintliche Siegtor wegen angeblicher Abseitsstellung aberkannt hatte. „Man sagt: im Zweifel für den Angreifer. Deshalb weiß ich nicht, warum das Tor nicht gegeben wurde“, haderte der Schweizer bei Betrachtung der TV-Bilder.

Diese zeigten einen mindestens auf gleicher Höhe stehenden Hachinger Abwehrspieler Markus Schwabl, als Hajrovic den Ball nach einem Freistoß von Steven Lewerenz und einer anschließenden Kopfballverlängerung am zweiten Pfosten lauernd über die Linie wuchtete. Pavel Dotchev konnte die Entscheidung des Unparteiischen aus dem münsterländischen Beelen ebenfalls nicht nachvollziehen. „Für mich war das kein Abseits, das Tor war zu 100 Prozent regulär“, schimpfte der Kölner Trainer. Es gab allerdings auch erfreuliche Erkenntnisse für den FC Viktoria.

Dotchevs veränderte taktische Grundformation mit einer defensiven Dreierkette im Mittelfeld hatte der Kölner Abwehr endlich einmal die nötige Stabilität verliehen und den sonst so spielfreudigen Tabellendritten speziell in der ersten Halbzeit nicht zur Entfaltung kommen lassen. „Wir waren diszipliniert, kompakt und auch in der Rückwärtsbewegung läuferisch stark“, stellte der Sportliche Leiter Marcus Steegmann zufrieden fest.

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Zudem nahm die Partie einen für die abstiegsbedrohten Gäste günstigen Spielverlauf. Anstatt sich ein fast schon üblich gewordenes frühes Gegentor einzufangen, legten die Höhenberger in der zweiten Minute selbst vor. Nach einer beherzten Balleroberung im Halbfeld von Jonas Carls verwandelte Albert Bunjaku die Hereingabe des Linksverteidigers mit einem Flugkopfball. Der Kölner Torjäger hätte sogar ein zweites schnelles Tor nachlegen können, scheiterte aber aus kurzer Distanz mit einem Drehschuss am rausschnellenden Fuß des Hachinger Schlussmannes Nico Mantl (14.).

Nächste Woche Kellerduell gegen Großaspach

Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurden die Hausherren aktiver. Der Ausgleich per Foulelfmeter durch Dominik Stroh-Engel (62.), verursacht durch einen Stockfehler von Sead Hajrovic im eigenen Fünfmeterraum, fiel in dieser Phase verdient. Die Kölner wackelten etwas, hatten am Ende aber wieder mehr zuzusetzen. „Ein Sieg wäre ein riesiger Schritt gewesen. Nun müssen wir wieder liefern“, befand Pavel Dotchev. Und zwar im Kellerduell am Karnevalsfreitag (19 Uhr) daheim gegen die SG Sonnenhof Großaspach.

Unterhaching: Mantl; Schwabl, Endres, Greger, Dombrowka (46. Jim-Patrick Müller); Stierlin, Fuchs (60. Stroh-Engel); Heinrich, Bigalke (82. Krauß); Hain, Felix Schröter.

FC Viktoria: Weis; Koronkiewicz, Hajrovic, Lanius, Carls; Dej (71. Ristl), Saghiri (46. Klefisch); Seaton (67. Lewerenz), Wunderlich, Handle; Bunjaku.

SR.: Exner (Beelen). – Tore: 0:1 Bunjaku (2.), 1:1 Stroh-Engel (62. Foulelfmeter). – Zuschauer: 2500.

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