Corona-Krise auch im BasketballFür Telekom Baskets ist die Saison beendet

Lesezeit 3 Minuten
Für die Baskets ist die Saison beendet. Damit haben Präsident Wolfgang Wiedlich (l.) und Sportmanager Michael Wichterich wenigstens Planungssicherheit für die alte Saison.

Für die Baskets ist die Saison beendet. Damit haben Präsident Wolfgang Wiedlich (l.) und Sportmanager Michael Wichterich wenigstens Planungssicherheit für die alte Saison.

Bonn – Die Basketball Bundesliga (BBL) will die wegen der Corona-Pandemie seit sechs Wochen unterbrochene Saison fortsetzen – allerdings nur mit zehn der 17 Mannschaften. Diese Teams sollen in zwei Fünfer-Gruppen eingeteilt werden, für die übrigen sieben Clubs, darunter die Telekom Baskets Bonn, wäre die Saison dann beendet. Einen Absteiger soll es nicht geben, über mögliche Aufsteiger aus der Pro A (Chemnitz und Bremerhaven haben sich sportlich qualifiziert) wurde nicht gesprochen.

Neues Prozedere: Keine Absteiger

Dies ist das Ergebnis einer mehr als fünfstündigen Videokonferenz, in der die Ligaspitze um den Geschäftsführer Stefan Holz am Montag mit den Vertretern der 17 Vereine um eine Lösung gerungen hatte. Die unterbrochene Hauptrunde wird nicht mehr zu Ende gespielt, es soll direkt mit modifizierten Play-offs beginnen, die in einer Turnierform gespielt werden sollen. Teilnehmen werden folgende zehn Clubs: FC Bayern München, Ludwigsburg, Crailsheim, ALBA Berlin, Oldenburg, Vechta, Bamberg, Göttingen, Ulm und Frankfurt. Für Würzburg, Braunschweig, Bayreuth, Gießen, Baskets Bonn, den Mitteldeutscher BC und Hamburg ist die Saison dagegen beendet.

Die Mannschaften in den beiden Fünfer-Gruppen sollen zu einem Turnier an einem Ort zusammenkommen, der noch bestimmt werden muss. Er soll bis zum kommenden Montag, 4. Mai feststehen, Frankfurt und München gelten nach Informationen des Fachblattes BIG als aussichtsreichste Kandidaten. In den beiden Gruppen spielt jede Mannschaft in einer Gruppenphase zunächst nach dem System „jeder gegen jeden“.

Wiedlich begründet Nicht-Teilnahme

Daran schließen Über-Kreuz-Spiele an (Erster gegen Vierter, Zweiter gegen Dritter), entsprechend folgen auch Halbfinale und das Endspiel. Über den Titel entscheidet nur ein einziges Finalspiel. Die BBL rechnet damit, dass sich diese Turnierform auf eine Dauer von etwa drei Wochen verteilen wird.

Bonns Präsident Wolfgang Wiedlich begründete die Haltung der Baskets, nicht an dem Turnier teilzunehmen, mit der finanziellen Situation: „Wir haben bei Geisterspielen keine Einnahmen, aber die Grundkosten für den Telekom Dome bleiben. Ich kann eine Halle nicht in Kurzarbeit schicken. Deshalb waren wir uns im Club alle einig, dass eine Turnierteilnahme nicht in Frage kommt.“ Es gelte jetzt erst einmal den Sommer zu überstehen und den Herbst und Winter zu erreichen – ohne abschätzen zu können, ob und wann eine neue Bundesligasaison überhaupt beginnen könne.

Wichterich zufrieden

Baskets-Sportmanager Michael Wichterich sprach von einer „guten Lösung“, die gefunden worden sei, die auch allen Interessen gerecht werde: „Es wird keiner zu irgendetwas verpflichtet im Sinne eines Mehrheitsentscheids. Die, die weiterspielen wollen, können das tun, die das nicht wollen, müssen es nicht. Das ist ein gutes Ergebnis.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Trotz dieser positiven Einschätzung könnte das ganze Projekt aber noch scheitern: Es steht unter dem Vorbehalt einer behördlichen Genehmigung des Trainings- und Spielbetriebs. Die BBL ist mit externer Unterstützung dabei, ein umfassendes Hygiene- und Sicherheitskonzept zu erarbeiten. Schließlich sollen alle Beteiligten (Spieler, Trainer, Ärzte, Schiedsrichter etc.) für die Dauer des Turniers in Hotels wie in Quarantäne leben, um die Gefahr einer Infektion zu minimieren. Insider äußerten hinter vorgehaltener Hand schon Zweifel, ob dies von den Behörden genehmigt werde.

Rundschau abonnieren