Erster NeuzugangTelekom Baskets bestätigen Verpflichtung von Xavier Pollard

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Xavier Pollard (links im Trikot von Fribourg) ist der erste Neuzugang der Baskets für die Saison 2020/21.

Xavier Pollard (links im Trikot von Fribourg) ist der erste Neuzugang der Baskets für die Saison 2020/21.

Bonn – Nach 70 Minuten des ersten Livetalks der Telekom Baskets mit ihren Fans über den Youtube-Kanal #Heartberg live gab es am Montagabend sogar eine handfeste neue Information: Die Bonner bestätigten, was seit dem Vormittag schon als Spekulation im Internet die Runde gemacht hatte: Der US-Amerikaner Xavier Pollard ist der erste Neuzugang für die Bundesliga-Saison 2020/21, die am 6. November beginnen soll.

„Wir hatten ihn schon vor der vergangenen Spielzeit auf dem Schirm, er hat uns mit seinem Auftreten beeindruckt“, berichtete Sportmanager Michael Wichterich über den 28-jährigen Aufbauspieler, der vom Schweizer Erstligisten Fribourg kommt. Im September 2019 hatten die Bonner sich ein unmittelbares Bild von dem 1,93 Meter großen Combo-Guard machen können, als die Baskets sich in der Qualifikation zur Champions League in zwei Siegen (80:66 und 80:72) durchsetzten.

Vor einem Jahr spielte Xavier Pollard gegen die Baskets

Pollard zeigte dabei zwei Gesichter: Im ersten Spiel war er mit 15 Punkten, acht Rebounds und vier Assists bester Mann von Fribourg, in der zweiten Partie fiel er mit nur zwei Punkten und drei Assists fast überhaupt nicht auf. Wichterich ist aber überzeugt, „dass er darauf brennt, alles für sein Team zu geben“. Und genau auf solche Jungs wollen die Baskets künftig wieder setzen.

Das strich auch Präsident Wolfgang Wiedlich mehrfach heraus: „Wir werden alle Recherche-Möglichkeiten ausschöpfen, um Spieler zu verpflichten, die Charakter haben.“ Markenzeichen der Baskets sei es, Defense zu spielen: „Und das nicht nur für zehn Minuten“, sagte der Baskets-Chef mit Blick auf die enttäuschende abgelaufene Saison, die die Baskets nur auf Rang 15 abschlossen.

Baskets: Neuer Cheftrainer soll bald verpflichtet werden

„Wir arbeiten dafür, diese Saison vergessen zu machen“, bekräftigte auch Wichterich, der einräumte, dass es für Bonn ungewöhnlich sei, einen wichtigen Spieler zu verpflichten, ohne dass der Cheftrainer feststeht: „Aber die Zeit drängte.“ Die weiteren Entscheidungen würden jetzt aber erst fallen, wenn der Trainer gefunden sei. Wichterich meinte, das werde „zeitnah“ geschehen.

Zum Stand der Kaderplanung sagte der Sportmanager, dass ein Gerüst aus deutschen Spielern mit T.J. DiLeo, Joshiko Saibou, Benjamin Lischka, Kilian Binapfl, Gabriel de Oliveira und Marek Kotieno stehe. Binapfl und de Oliveira seien zwar wie Kotieno auch per Doppellizenz beim Kooperationspartner Rhöndorf vorgesehen, beide seien aber fest im Baskets-Kader eingeplant. Er ging nicht darauf ein, ob die Baskets weiter an Martin Breunig und Yorman Polas Bartolo interessiert sind, deren Verträge ausgelaufen sind. Wichterich kündigte statt dessen an, dass die Baskets angesichts der wirtschaftlichen Zwänge durch Corona „in kleineren Ligen“ nach Spielern suchen würden.

Telekom Baskets: Etat schrumpft um 2,5 Millionen Euro

Wiedlich sprach davon, dass der Etat infolge der Pandemie um 2,5 Millionen Euro schrumpfen werde: „Wir mussten wirtschaftlichen Ballast abwerfen.“ Derzeit arbeiteten die Baskets an einem Hygienekonzept für den Telekom Dome, bei dem es darum gehe, möglichst viele Zuschauer in die Halle zu bekommen.

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Für den Hauptsponsor versicherte Stephan Althoff, die Telekom werde wegen der abgebrochenen Saison kein Geld von den Baskets zurückfordern: „Auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass die Baskets am Finalturnier teilgenommen hätten“, so der Leiter des Konzernsponsorings. Wünsche der Fans, die Telekom solle mehr in die Baskets investieren, werden wohl nicht in Erfüllung gehen: „Wir gehören zu den drei größten Sponsoren in der Liga. Es ist Aufgabe der Baskets, andere große Sponsoren für sich zu gewinnen“, so Althoffs deutliche Aussage.

Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der auch Gast des ersten Baskets-Livetalks war, bezeichnete die Baskets als „Zugpferd“ der Stadt. Die Grundschul-Challenge sei ein „Riesengewinn“.

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