Bei Eurowings steht ein Chefwechsel an. Jens Bischof legt zum Jahresende das Amt nieder.
FluggesellschaftMax Kownatzki rückt bei Kölner Eurowings auf den Chefsessel

Am 1. Februar übernimmt Max Kownatzki das Steuerruder bei Eurowings.
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Max Kownatzki wird neuer Chef von Eurowings. Der 53-Jährige übernehme am 1. Februar das Amt von Jens Bischof (60), teilte die Airline mit. Nach fünf Jahren an der Spitze der Lufthansa-Tochter und über 35 Jahren in führenden Positionen der Gruppe lege Bischof das Amt zum Jahresende nieder. „Jens Bischof hat Eurowings mit beeindruckender Leidenschaft, Mut und klarem Kundenfokus durch eine der schwierigsten Phasen der Luftfahrt geführt“, sagte Michael Niggemann, Mitglied des Vorstands der Lufthansa-Gruppe.
Bischof machte Eurowings profitabel
Bischof war im März 2020 mitten in der Corona-Pandemie an die Spitze von Eurowings gerückt. Er restrukturierte das defizitäre Unternehmen und entwickelte es zu einer der profitabelsten Airlines der Gruppe. Eurowings steuert das dritte Jahr in Folge auf ein dreistelliges Millionenergebnis zu. Deutschlands größter Ferienfluggesellschaft mit knapp 5500 Mitarbeitenden hat in den ersten neun Monaten des Jahres auf 133.000 Flügen mehr als 18 Millionen Passagiere befördert. Das waren 600.000 Passagiere mehr als im Vorjahreszeitraum.
Eurowings baut die Mittelstreckenziele aus und steuert häufiger den Persischen Golf an. Im Gegenzug reduziert die Airline wegen hohen Steuern und Gebühren am Standort die innerdeutschen Flüge. Auch die Verbindung zwischen Köln/Bonn und Hamburg wurde gestrichen. Bischof positionierte Eurowings als „Value-Airline für Europa“ und setzte damit nicht nur auf billige Tickets. Ihm gebühre großer Respekt und tiefe Dankbarkeit, so Niggemann. Außerdem ist Bischof seit dem 1. Juli 2024 Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).
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Mit Max Kownatzki gewinnt Eurowings eine Führungspersönlichkeit, die strategischen Weitblick, operative Exzellenz und eine große Leidenschaft für die Welt des Fliegens vereint.
Wie sein Vorgänger kommt Kownatzki von Sun Express, wo er fast sechs Jahre an der Spitze stand. Er steuerte das Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa und Turkish Airlines aus der Corona-Krise zu Rekordergebnissen, heißt es in der Mitteilung. Im vergangenen Jahr steigerte Sun Express den Umsatz um 23 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro und beförderte die Rekordzahl von rund 15 Millionen Passagieren.
„Mit Max Kownatzki gewinnt Eurowings eine Führungspersönlichkeit, die strategischen Weitblick, operative Exzellenz und eine große Leidenschaft für die Welt des Fliegens vereint“, so Niggemann. Er verstehe die Dynamik des internationalen Airline-Geschäfts wie nur wenige – und verstehe Eurowings.
Kownatzki kennt Eurowings
Kownatzki, der über eine kommerzielle Pilotenlizenz verfügt, war 2015 Mitgründer und Chief Commercial Officer des Flugbetriebs Eurowings Europe. Später verantwortete er als Senior Vice President die Geschäftsentwicklung von Eurowings.
Er hat in St. Gallen Betriebswirtschaft studiert und dort promoviert. Seine Karriere startete er 2002 bei der Strategieberatung Oliver Wyman, wo er bis 2013 als Senior Partner internationale Airlines mit Schwerpunkt auf Allianzen und kommerziellen Themen betreute. Anschließend arbeitete Kownatzki als Chief Strategy Officer für die Jetstar Group, eine Tochter von Qantas Airways, bevor er 2017 die Netzplanung und strategischen Allianzen der Hub-Airlines der Lufthansa Group übernahm und Mitglied des Aufsichtsrats von Air Dolomiti wurde. Seit April 2020 ist er CEO von Sun Express.
Sein Nachfolger hier wird Marcus Schnabel (45), aktuell Head of Ground Operations für Lufthansa Airlines in München.
