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Kommunalwahl in NRWIn diesen Städten geht die AfD in die Stichwahl – Keine Party in Gelsenkirchen

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Alice Weidel und Tino Chrupalla von der AfD.

Alice Weidel von der AfD. (Archivfoto)

Wie bereits bei der Bundestagswahl kann die Partei von Alice Weidel auch in Gelsenkirchen hohe Gewinne verzeichnen. Dennoch sind die AfD-Mitglieder misstrauisch.

Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen fährt die AfD hohe Gewinne ein. Die Partei von Alice Weidel konnte ihr Ergebnis deutlich um 11,3 Prozentpunkte auf 16,5 Prozent verbessern – und liegt damit vor den Grünen auf Platz drei.

Bei der Wahl der neuen Oberbürgermeister in Nordrhein-Westfalen haben es AfD-Kandidaten in mindestens zwei Großstädten in die Stichwahl geschafft. In Gelsenkirchen und Duisburg entscheiden die Wählerinnen und Wähler in zwei Wochen zwischen den Bewerbern von SPD und AfD, wer ihr Rathauschef werden soll.

Trotz ihres Wahlerfolgs verzichtet die AfD in Gelsenkirchen, wo sie bereits bei der Bundestagswahl im Februar starke Ergebnisse erzielt hatte, auf eine Wahlparty. Stattdessen waren ihre Parteimitglieder als Wahlbeobachter in den Wahllokalen präsent. Auf die Frage, ob das nicht von Misstrauen gegenüber dem Staat zeuge, sagte der AfD-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters, Norbert Emmerich: „Das ist eigentlich kein Misstrauen - ich als alter Banker sage, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“

AfD-Mitglieder überwachen Stimmenauszählung in Gelsenkirchen

Die AfD habe knapp 300 Mitglieder, von denen zwischen 100 und 120 aktiv seien, sagte er bei einer AfD-Veranstaltung vor der Presse. „Da haben viele gesagt, wir gehen heute mal zu der Auszählung hin und gucken uns das an.“ Daher hätten sie keine Zeit für eine Wahlparty. Die CDU Gelsenkirchen hatte hingegen eine Wahlparty, die Stimmung war gedämpft.

n der langjährigen SPD-Hochburg Gelsenkirchen kam AfD-Kandidat Norbert Emmerich im ersten Wahlgang auf 29,8 Prozent. Das stärkste Ergebnis bekam SPD-Kandidatin Andrea Henze, die nach Auszählung aller Stimmen auf 37,0 Prozent kam, wie die Stadt auf ihrer Internetseite schrieb.

Kommunalwahlen in NRW: AfD könnte in mehreren Kommunen in OB-Stichwahl kommen

Auch in anderen Städten werden Stichwahlen mit AfD-Beteiligung für die Entscheidung sorgen. Bei der Wahl der neuen Oberbürgermeister in Nordrhein-Westfalen könnten die AfD-Kandidaten gleich in mehreren Großstädten in die Stichwahl kommen.

In Duisburg erreichte Carsten Groß von der AfD mit 19,7 Prozent das zweitbeste Ergebnis aller Kandidaten – lag aber deutlich hinter dem seit 2012 amtierenden Rathauschef Sören Link (SPD), der 46,0 Prozent der Stimmen erzielt.

In Hagen war das Rennen zwischen den Kandidaten von CDU, AfD und SPD eng: AfD-Kandidat Michael Eiche könnte es in die Stichwahl schaffen. Nach Auszählung von 182 der 183 Stimmbezirke lag er mit 21,3 Prozent hinter Dennis Rehbein von der CDU (25,1 Prozent), aber knapp vor Thomas Köhler von der SPD (20,9 Prozent).

Wenn bei den Abstimmungen über Oberbürgermeister, Bürgermeister oder Landräte keiner der Bewerber im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der gültigen Stimmen erhält, gehen die beiden Bestplatzierten am 28. September in eine Stichwahl. Hier reicht dann eine einfache Mehrheit zum Sieg. (red)