Der US-Außenminister Marco Rubio hat seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow bei einem Treffen in Kuala Lumpur die Unzufriedenheit der USA über die Lage in der Ukraine dargelegt. Dies teilte er nach einem Gespräch auf dem Außenministertreffen des südostasiatischen Staatenbündnisses Asean mit. Rubio schloss sich dabei den vorherigen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump an und brachte sowohl Enttäuschung als auch Frustration über den fehlenden Fortschritt zum Ausdruck.

Zusätzlich erklärte Rubio, dass Lawrow während des Gesprächs eine "neue Idee oder neue Vorstellung" zur Ukraine vorgestellt habe, ohne jedoch konkreter darauf einzugehen. Diese Idee könne zwar nicht automatisch zum Frieden führen, jedoch "möglicherweise die Tür für einen neuen Weg öffnen", so Rubio. Er plane, diese Idee nun Trump zu übermitteln.

Annäherung zwischen USA und Russland unter Trump

Seit Trumps Amtsantritt im Januar haben sich die USA von der Ukraine distanziert und sich Russland angenähert, unter anderem durch direkte Gespräche zwischen den Vertretern beider Länder. Trotz Bemühungen der Trump-Regierung gab es bisher keinen Durchbruch in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Trump äußerte zunehmend Frustration über den russischen Staatschef Wladimir Putin, unter anderem am Dienstag mit den Worten: "Wir bekommen von Putin eine Menge Mist erzählt." Schon am Montag hatte Trump angekündigt, wieder mehr Waffen in die Ukraine zu liefern.

Treffen zwischen Außenministern in Malaysia

Das Treffen zwischen Rubio und Lawrow fand am Rande des Asean-Außenministertreffens in Kuala Lumpur statt. Einen Tag zuvor führte Russland laut ukrainischen Angaben seine bislang massivsten Raketen- und Drohnenangriffe auf die Ukraine seit Beginn des Krieges im Februar 2022 durch.

Rubio traf am Donnerstagmorgen in Kuala Lumpur ein, was seine erste Asienreise seit Amtsantritt im Januar darstellt. Bei dem Treffen der Asean-Außenminister berieten sie unter anderem über die Zoll-Drohungen Trumps gegen asianatische Länder. Die Asean-Gruppe umfasst derzeit zehn Staaten: Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. (afp)