In der Nacht haben die russischen Luftangriffe auf die Ukraine eine neue Dimension erreicht. In Kiew wurde erstmals das Regierungsgebäude getroffen.
Regierungsgebäude brenntSchwerster russischer Drohnenangriff seit Kriegsbeginn – Tote in Kiew

Rauch steigt nach einem russischen Angriff aus dem Gebäude des Ministerkabinetts auf.
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Russland hat die Ukraine in der Nacht laut Angaben aus Kiew mit einer Rekordzahl an Drohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Moskau 805 Kampfdrohnen, neun Marschflugkörpern vom Typ Iskander-K und vier ballistischen Raketen vom Typ Iskander-M ein.
Davon seien 4 Marschflugkörper und 747 Drohnen abgewehrt worden. Allein in der Hauptstadt Kiew wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes zwei Menschen getötet und 18 weitere verletzt. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko sei eins der Todesopfer sei ein einjähriges Kind.
Ukraine: Außenminister Andrij Sybiha spricht von „größtem Zynismus“
Ukraines Außenminister Andrij Sybiha sprach am Sonntagmorgen auf X von „einer Eskalation, die eine starke Antwort der Alliierten“ erfordere. „Der größte Zynismus besteht darin, dass diese brutalen Angriffe gerade zu einem Zeitpunkt erfolgen, zu dem Präsident Trump alle Anstrengungen unternimmt, um Frieden zu erreichen. Anstatt diese Bemühungen zu erwidern und einem Treffen der Staats- und Regierungschefs zuzustimmen, lehnt Putin jedoch die Diplomatie ab und eskaliert den Terror“, schrieb Sybiha weiter.
Regierungschefin: Erstmals Regierungsgebäude getroffen
„Zum ersten Mal wurde durch einen feindlichen Angriff das Regierungsgebäude, das Dach und die oberen Stockwerke beschädigt“, schrieb Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko auf X und veröffentlichte Fotos dazu.
Die Löscharbeiten laufen demnach. Gebäude würden wieder aufgebaut, verlorene Leben könnten nicht zurückgeholt werden. Die Welt müsse auf die Zerstörungen reagieren, der Sanktionsdruck müsse erhöht werden, vor allem gegen russisches Öl und Gas, forderte sie.
Russland dagegen beteuert, bei seinen massiven Luftangriffen auf die Ukraine in der Nacht zum Sonntag nur Militär- und Infrastrukturanlagen ins Visier genommen zu haben. Das russische Militär habe „Standorte des militärisch-industriellen Komplexes und der Transportinfrastruktur in der Ukraine angegriffen“, erklärte am Sonntag das Verteidigungsministerium in Moskau. (dpa, tis)