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Präsident erhält öffentliche AbsageTrump beruft US-Profis in seinen neuen Sportrat – Superstar lehnt „schockiert“ ab

3 min
Donald Trump macht Sport zu einem zentralen Thema seiner zweiten Amtszeit.

Donald Trump macht Sport zu einem zentralen Thema seiner zweiten Amtszeit. 

Tiger Woods, Wayne Gretzky, Saquon Barkley: Donald Trump versammelt die größten US-Stars um sich. Doch einer hat keine Lust.

Treffen mit Sportstars wie Connor McGregor oder Hulk Hogan im Weißen Haus, ein Besuch bei der Klub-WM oder der Einzug des Weltfußballverbands Fifa in ein Büro im Trump-Tower in New York –Donald Trump setzt in seiner zweiten Amtszeit einen überraschend starken Fokus auf das Thema Sport.

Donald Trump setzt Fokus auf Sport

Der US-Präsident weiß um die Strahlkraft von berühmten Sportstars in den USA und will sich diese offenbar zu Nutze machen. Der „weitverbreiteten Epidemie abnehmender Gesundheit und körperlicher Fitness“ soll in den USA der Kampf angesagt werden – so zumindest das Versprechen aus dem Weißen Haus. Weil amerikanische Kinder zunehmend ungesund und unsportlich seien, soll der Presidential Fitness Test aus den 1960er-Jahren wieder reaktiviert werden. Er war 2013 während der Amtszeiz von Barack Obama abgeschafft worden. Obama wollte den Fokus weg vom Wettbewerb und hin zu einem gesunden Lebensstil verschieben.

Trump aber glaubt an den klassischen Test, in dem etwa Liegestütze, Klimmzüge und Sit-ups auf dem Programm stehen. In diesem Zusammenhang unterzeichnete Trump am 31. Juli eine Executive Order zur Einrichtung eines „Sport-Rates“ (sport council). Dieser hat die Aufgabe, den Präsidenten zu beraten und Maßnahmen in verschiedenen Bereichen zu empfehlen. 

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Saquon Barkley lehnt Posten in Trumps Sportrat ab

Die Starpower im Rat ist riesig: Golf-Superstar Tiger Woods, Eishockey-Legende Wayne Gretzky, Ex-Wrestler „Triple H“, der mehrfache Superbowl-Champion Harrison Butker und viele mehr. Die Liste ist lang. US-Open-Champion Bryson DeChambea soll einen Vorstandsposten im Sportrat übernehmen. 

Keine Lust auf Trumps Sportrat: Saquon Barkley von den Philadelphia Eagles will nicht machen.

Keine Lust auf Trumps Sportrat: Saquon Barkley von den Philadelphia Eagles will nicht mitmachen.

Mit Saquon Barkley ernannte Donald Trump auch einen der bekanntesten Profis der National Football League (NFL) für seinen Rat. Doch der Running Back ist davon wenig begeistert, wie er jetzt in einem Interview zugab. Er habe eine entsprechende Anfrage Anfang 2025 abgelehnt und plane auch nach wie vor nicht, Aufgaben im Rahmen des Sportrates zu erfüllen, so Barkley.

US-Star „schockiert“, dass sein Name auf Liste für Sportrat steht

„Vor ein paar Monaten wurde mein Team wegen des Rates informiert“, berichtete Barkley laut CNN nach einem Training. Er habe sich mit seiner Familie beraten und dazu entschieden, die Anfrage abzulehnen. „Ich war definitiv etwas schockiert, als mein Name erwähnt wurde.“ Zwar gehe er davon aus, dass der Rat etwas „Großartiges“ mache, dabei sein wolle er allerdings nicht.

Die Aussagen dürften für Trump überraschend kommen und ihn in einem schlechten Licht dastehen lassen. Schließlich hatte der US-Präsident sich bis dato bemüht, eine freundschaftliche Verbindung zu Barkley aufzubauen. Der 28-Jährige wurde einen Tag vor dem geplanten Besuch anlässlich des Super-Bowl-Sieges seiner Philadelphia Eagles im Weißen Haus mit Trump gesehen. „Was für ein netter Kerl“, schwärmte der US-Präsident in Bezug auf den Sportstar. 

Donald Trump lässt sich regelmäßig beim Golfspielen ablichten. Über seine Fähigkeiten gab es zuletzt nach Schummel-Vorwürfen Diskussionen in den US-Medien.

Donald Trump lässt sich regelmäßig beim Golfspielen ablichten. Über seine Fähigkeiten gab es zuletzt nach Schummel-Vorwürfen Diskussionen in den US-Medien.

Später bestiegen die beiden die Air Force One. Im April zeigten Bilder in den sozialen Medien Barkley und Trump im Trump National Golf Club in Bedminster. Auf Kritik nach dem Treffen reagierte der NFL-Spieler in den sozialen Medien. „Vielleicht respektiere ich das Amt einfach, das ist doch nicht schwer zu verstehen. Ich habe erst vor Kurzem mit Obama Golf gespielt … und freue mich schon darauf, meine Runde mit Trump zu beenden! Und jetzt hör auf mit all der Politik und hab einen tollen Tag.“

Kritiker werfen Trump vor, der 79-Jährige betreibe mit seiner Sport-Verordnung nur Symbolpolitik. Weil Fördergelder für Programme zur Kindergesundheit und -sicherheit massiv gekürzt oder gestrichen wurden und Tausende Mitarbeiter in den entsprechenden Behörden ihre Jobs verloren, stehe das Wohl von Kindern für Trump keinesfalls an oberster Stelle, so die Kritik. 

Der US-Präsident lässt sich davon allerdings nicht beirren. Seiner Vision nach soll Sport zeitnah im wahrsten Sinne des Wortes Einzug in das Weiße Haus finden. Demnach will der Republikaner Käfigkämpfe auf dem Gelände des Weißen Hauses abhalten. Im kommenden Jahr werde er anlässlich des 250. Unabhängigkeitstages der USA einen Kampf der Ultimate Fighting Championship (UFC) mit bis zu 25.000 Zuschauern organisieren, kündigte Trump jüngst vor Anhängern im Bundesstaat Iowa an.