Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Er ist ein Pokerspieler“

Lesezeit 2 Minuten

Helmut Haumann

KÖLN. Christine Westermann kennt das aus ihrer Sendung „Zimmer frei“, die „ultimative Lobhudelei“. Eine Rubrik, in der ein Gast all seine guten Eigenschaften von einem nahe stehenden Menschen erfährt. Als die WDR-Moderatorin gestern Nachmittag auf der Bühne des Kölner Gürzenich Rheinenergie-Chef Helmut Haumann fragte, wie er sich denn nach den vielen Lobeshymnen der vorangegangenen Stunden fühle, sagte der Manager bescheiden: „Man hört es nicht ungern, aber man weiß zu relativieren.“

500 Gäste waren zum Abschied Haumanns, der zum Jahreswechsel den Stab an den bisherigen Eon-Manager Rolf-Martin Schmitz weiter reicht, gekommen. Und sie erfuhren, welche Verdienste sich Haumann in den vergangenen Jahren erworben hat. Er habe seit 1988 als Vorstandsmitglied der GEW Köln und später als Vorstandschef der GEW sowie der Rheinenergie „zum Wohle der Stadt Köln und der Region“ gewirkt, sagte Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma. Das gelte im übrigen auch für seine Tätigkeiten etwa im Kölner Karneval oder als Sponsor für Sport oder Kultur.

Vor allem aber machte Schramma eine besondere Eigenschaft Haumanns aus: „Er ist omnipräsent“. Vergangenen August etwa, beim Weltjugendtag, als er am Rheinufer den noch auf dem Rheinenergie-Schiff weilenden Papst gespannt habe begrüßen wollen, sei ihm als erstes nicht etwa der Heilige Vater entgegengekommen, sondern - natürlich - „der Helmut“.

Auch andere fanden nette Worte oder Gesten: Der Präsident des 1. FC Köln, Wolfgang Overath, überreichte die Goldene Ehrennadel des Clubs. Hartmut Schauerte, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, stellte fest, dass man sich wegen der Arbeit Haumanns „energiepolitisch keine Sorgen um die Region Köln machen muss“. Und auch Rheinenergie-Aufsichtsratschef Rolf Bietmann würdigte den Manager als eine der „großen Unternehmerpersönlichkeiten der Region“.

Nur einer wagte, wenn auch augenzwinkernd, ein Wort der Kritik: Berthold Bonekamp, Vorstandschef der RWE-Energy, ließ mit Blick auf Haumann wissen: „Er ist in Verhandlungen ziemlich anstrengend.“ Bonekamp, dessen Arbeitgeber 2002 mit der GEW Köln die Rheinenergie geschaffen hatte, begründete dies jedoch mit unerlässlichen Managerqualitäten - nämlich „Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen“. Und er legte nach: „Helmut Haumann ist ein Pokerspieler. Aber er hält sich immer an die Regeln.“