Der Musiker und Komponist Peter Horn ist tot. Er war zehn Jahre lang Frontmann der Höhner und schrieb Hits wie „Echte Fründe“.
„Trifft mich tief im Herzen“Ex-Höhner-Sänger Peter Horn ist tot – Kölner Musikszene trauert

Peter Horn war bis 1987 Sänger bei den Höhnern. Zahlreiche Hits stammen von ihm.
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Der bekannte und beliebte Musiker verstarb im Alter von 73 Jahren, wie am Dienstagabend (14. Oktober) aus seinem Umfeld zu erfahren war. Horn war von 1977 bis 1987 Sänger der Höhner und wirkte an zahlreichen Hits der Gruppe maßgeblich mit.
Darüber hinaus war er mehr als zehn Jahre bei der Formation Kölschfraktion aktiv. In Musikerkreisen galt er als sehr geschätzt, auch deshalb, weil er sich nie verbiegen ließ. In den letzten beiden Jahren seiner Zeit bei den Höhnern, bis zu seinem Ausstieg 1987, arbeitete Horn seinen Nachfolger Henning Krautmacher ein.
Aus Horns Feder stammen unter anderem kölsche Evergreens wie „Echte Fründe“, „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“ oder „Ich ben ene Räuber“. 2019 wurde er beim Mitsing-Event „Kölle singt“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 2020 erhielt Horn den „Närrischen Ehren-Oscar“ des „Express“.
Henning Krautmacher tief getroffen
Krautmacher reagierte am Dienstagabend tief betroffen auf die Todesnachricht. „Es fällt mir schwer, meine Gedanken zu ordnen. Die Nachricht von Peter Horns Tod trifft mich tief im Herzen“, sagte er gegenüber Express.de. „Peter Horn war – lange bevor ich sein Nachfolger bei den Höhnern werden durfte – mein musikalischer Berater und Unterstützer. Er hat mir seine musikalische Bühnenerfahrung quasi im Crash-Kurs beigebracht. Ohne ihn wäre meine musikalische Laufbahn anders verlaufen“.
Es fällt mir schwer, meine Gedanken zu ordnen. Die Nachricht von Peter Horns Tod trifft mich tief im Herzen.
2020 zog sich Horn nach über 40 Jahren aus dem aktiven Karneval zurück. „Ich finde, dass die Leute sagen sollen: Schön, dass du da warst. Und nicht: Schön, wenn er endlich geht“, sagte Horn ganz uneitel einmal im Gespräch mit dem Kölner „Express“. „Man muss“, so der Musiker „irgendwann auch mal erkennen, wann es genug ist.“ Nach seinem Ausstieg bei der Band machte Horn zunächst allein im Karneval weiter. Von 2008 bis 2020 stand er dann zusammen mit F.M. Willizil, ebenfalls einem Ex-Hohn, als „Kölsch Fraktion“ auf der Bühne. Sein Bandkollege Simon Bay verabschiedete sich mit den Worten: „Maach et jot, leeve Fründ“.
Zahlreiche Auszeichnungen für sein Lebenswerk
In seiner langen Karriere wurde Horn mehrfach für sein Lebenswerk ausgezeichnet. So erhielt er in der Session 2020 den Närrischen Ehren-Oscar. In der vergangenen Session ehrte ihn die Prinzen-Garde Köln und ernannte ihn zum Ehren-Hauptmann der Garde.

Henning Krautmacher, Patrick Lück und Peter Horn stehen zusammen.
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Auch bei dem Mitsing-Spektakel „Kölle singt“ wurde Horn ausgezeichnet. „Kölle verliert einen großartigen Künstler, ein kölsches Idol, einen, der für Jahrhundert-Hits verantwortlich ist“, sagte Moderator Lukas Wachten.
Wenn man Horn nach Höhepunkten seiner Karriere fragte, nannte er oft einen besonderen Moment: „Einen Moment werde ich nie vergessen, als ich zum 40-jährigen Geburtstag der Höhner auf die Bühne gekommen bin und alle gejubelt haben. Da war ich total geflasht.“
Große Trauer in der Kölner Musikszene
Björn Heuser schrieb: „Ein ganz besonderer Clown hat die Erde verlassen in einer Zeit, wo Freude, Lachen und Zuversicht so bitternötig sind. Dafür ist der Himmel jetzt reicher um einen Clown, der Wolke 111 auf seine ganz eigene Art bereichern wird.“
Viele weitere Kölner Künstlerinnen und Künstler wie Marita Köllner, Jörg Runge („Tuppes vum Land“) oder die Band „Die Räuber“ drückten ihre Trauer in den sozialen Netzwerken aus. Horn hinterlässt Frau und zwei erwachsene Kinder.