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„Wäre gerne Sokrates“Carolin Kebekus schießt mit Rap-Song gegen Richard David Precht

Lesezeit 3 Minuten
Carolin Kebekus PA 181022

Carolin Kebekus schießt mit einem Rap-Song gegen Richard David Precht (Archivbild)

Köln – Die Kölner Komikerin Carolin Kebekus hat einen Rap-Song veröffentlicht und darin den Philosophen Richard David Precht scharf angegriffen. Precht hatte zuletzt mit seinem neuen Buch, das er zusammen mit Soziologe Harald Welzer verfasst hat, für viel Wirbel gesorgt. Mittlerweile ist das Buch in der Spiegel-Bestsellerliste auf dem ersten Platz gelandet. Die Thesen von Precht und Welzer zur Medienlandschaft in Deutschland ernteten bei allem kommerziellen Erfolg jedoch auch viel Kritik von Fachleuten und Journalisten – die gibt es nun auch in eher flapsiger Form von Kebekus.

Seit dem 14. Oktober ist der Song „Richard David Precht“ auf Youtube verfügbar. Und Kebekus geizt nicht mit spitzen Sprüchen gegen den medial zeitweise sehr präsenten Philosophen.

Carolin Kebekus kritisiert Richard David Precht: „Du hast keine Expertise, auch nicht zur Ukraine“

„Wer ist King of Stress, wär' gern Deutschlands Sokrates, denkt er hat immer recht – Richard David Precht“ teilt Kebekus bereits zu Beginn des Songs aus. „Wer hasst den Gender-Sprech? Wer hat bei Jauch nicht abgecasht?“, rappt die Komikerin weiter. Die Antwort lautet auch dort: „Richard David Precht“. „Viele Philosophen“ hätten Precht zudem „ausgelacht“, heißt es weiter. Prechts Image sei „nur ausgedacht“, befindet Kebekus. 

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Auch Prechts häufige Wortmeldungen zum russischen Krieg gegen die Ukraine kommentiert Kebekus in ihrem Song. „Du hast keine Expertise, auch nicht zur Ukraine“, rappt die 42-Jährige gebürtige Bergisch Gladbacherin. Im Refrain wählt Kebekus schließlich noch derbere Worte: „Richard David Precht, ich geb‘ 'nen F*** auf deine Story und 'nen F*** auf deinen Text“, teilt Kebekus aus.

Carolin Kebekus kommentiert „Marcus Lanz“-Auftritt von Richard David Precht

Die harte Gangart behält Kebekus auch in den weiteren Strophen des Songs bei. „Nichts“ an Precht sei „echt“, heißt es da. Mit der Zeile „Wer besoffen deine Party crashed und sich von Frauen nichts sagen lässt“ nimmt Kebekus zudem auch Prechts letzten Auftritt in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ aufs Korn.

Dort hatte der Philosoph nach Attacken gegen die „Spiegel“-Journalistin Melanie Amann für Kritik an seiner Diskussionskultur gesorgt, da er Amanns Verständnis seines Buches wild gestikulierend infrage gestellt hatte. „Inzwischen habe ich den Verdacht, Sie haben gar nicht verstanden, worüber wir reden“, belehrte der Philosoph die Journalistin.

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Bereits in den letzten Monaten hatten Auftritte des Philosophen, der kurz nach Kriegsausbruch auch einen offenen Brief gegen Waffenlieferungen an Kiew unterzeichnet hatte, für ebenso viel Widerspruch gesorgt wie ein Talkshow-Auftritt von Co-Autor Welzer in der ARD-Talkshow „Anne Will“.

Sowohl der Philosoph als auch der Soziologe haben jedoch auch zahlreiche Unterstützer – ihre Wortmeldungen sorgen in regelmäßigen Abständen für heftige Diskussionen in den sozialen Netzwerken. Carolin Kebekus scheint sich mit ihrem Song jedoch eindeutig für die Seite der Kritiker und Kritikerinnen entschieden zu haben. (das)

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