Köln – Da war diese Nacht mit Prince, der 1998 so viel Spaß auf der Bühne hatte, dass er die Nacht zum Tag machte. Oder die Sache mit Monster Magnet: Die amerikanische Hardrockband verwüstete den frisch renovierten Backstage-Bereich, so dass am Tag danach neue Türen und ein neuer Teppich bestellt werden konnten. So einiges ist in der Live Music Hall passiert, die 20 Jahre alt wird. Am Donnerstag will Micki Pick, „Mann der ersten Stunde“, mit seinen Partnern Dan Czichopad und Georg Schmitz-Behrenz die Korken knallen lassen.
Es ist eine Erfolgsgeschichte, die 1990 in der alten Blechschlosserei an der Lichtstraße begann: Mit seinen damaligen Mistreitern Jürgen Walter und Tuna Kalcik hatte Pick die besondere Atmosphäre des ehemaligen Industriegeländes erkannt. Heute gibt es viele Party-, Kneipen- und Konzertstätten: Die Vulkan-Hallen befinden sich in der Nachbarschaft, ebenso die Werkstatt, das Underground und Sonic Ballroom. „Hier ist eine Meile entstanden“, sagt Pick.
Die Live Music Hall zählt mit einer Kapazität von bis zu 1300 Zuschauern heute zu den beliebtesten Veranstaltungshallen in Nordrhein-Westfalen - auch bei den Künstlern selbst. „Der Sound in der Halle ist einfach gut“, meint Georg Schmitz-Behrenz. Beyoncé Knowles und ihre Kolleginnen von Destiny's Child nutzten die Halle für Live-Aufnahmen, Scooter drehten hier ein Video, und Punk-Legende Iggy Pop wütete wie eh und je. Ex-Stones-Bassits Bill Wyman, Pearl Jam und Oasis standen in der „LMH“ ebenso auf der Bühne wie Kool & The Gang, Duran Duran, Nena und die Pet Shop Boys.
„Unvergessen aber bleibt die Aftershowparty von Prince“, erinnern sich Pick und Schmitz-Behrenz: Nachdem er „für eine Million Mark“ Gage nur eine Stunde in der Kölnarena gespielt hatte, stand er für lau von 1 bis 4 Uhr morgens in der Live Music Hall.
Fester Bestandteil neben den Konzerten sind verschiedene Party-Reihen. Übrigens: Wer die Toiletten gegenüber der Halle kennt, kann bald aufatmen: Sie sollen in absehbarer Zeit renoviert werden.