Nach dem Abbruch wegen eines Unwetters 2024, geht das Open-Air-Festival „R(h)einspaziert“ am Samstag (30. August) wieder an den Start. Das ist vor allem vielen Spenden zu verdanken.
Start mit FamilienfestViel Musik bei „R(h)einspaziert“ auf der Bad Honnefer Insel Grafenwerth

Richtig was los war 2022 beim Konzert von Kasalla bei „R(h)einspaziert“ auf Grafenwerth.
Copyright: Ralf Klodt
Vor fast genau einem Jahr herrschte in Bad Honnef nicht nur Weltuntergangswetter mit starkem Dauerregen, bei den Verantwortlichen des Stadtjugendrings kam zudem so etwas wie Welteruntergangsstimmung auf. Denn wegen des Unwetters hatte der Dachverband der Jugendvereine das Open-Air-Festival „R(h)einspaziert“ auf der Insel Grafenwerth abbrechen müssen. Eine überschlägige Berechnung kam auf ein Defizit in Höhe von rund 23.000 Euro.
Dass diese unvorhersehbare Entwicklung nicht zum endgültigen Aus für das Umsonst-und-draußen-Festival führte, ist der Spendenbereitschaft von Bad Honnefer Bürgern und Institutionen zu verdanken. Insgesamt kamen 34.000 Euro zusammen. Eine Woche nach den NRW-Sommerferien, am Samstag, 30. August, kann daher nun doch „R(h)einspaziert“ 2025 über die Bühne gehen, das 1992 seine Premiere hatte.
Bands des Vorjahres bekommen „ihre zweite Chance“ beim Festival
In diesem Jahr bekommen die Bands, die voriges Jahr vom Unwetterabbruch betroffen waren, „ihre zweite Chance“, heißt es in der Ankündigung. Das Event, das seit 33 Jahren rein ehrenamtlich auf die Beine gestellt wird, ist wie immer dreigeteilt: Start ist mit dem Kinderflohmarkt; es folgt der Familiennachmittag und schließlich das Konzertprogramm auf der großen Bühne.
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Von 10 bis 13 Uhr haben Kinder die Möglichkeit, Sachen auf dem Kinderflohmarkt anzubieten. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht nötig. Das Angebot richtet sich ausschließlich an Kinder und Familien, gewerbliche Stände sind laut Stadtjugendring nicht erwünscht.
Von 14 bis 17 Uhr steht der Familiennachmittag an: Rund 20 Stationen von Vereinen und Institutionen laden zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Das Spektrum reicht von Hilfsorganisationen bis zu Sportvereinen. Mit einer Laufkarte können Kinder und Jugendliche Stempel sammeln; wenn sie mindestens fünf bekommen haben, nehmen sie an einer Verlosung unter anderem von Freibad-Gutscheinen teil.
Von 17 bis 23 Uhr läuft das Konzertprogramm auf der großen Bühne. Mit dabei ist die Brass-Band Druckluft, die 2009 als Schülerband gegründet wurde und seither in den Sälen – nicht nur im Karneval – unterwegs ist. Die Formation Stadtrand um den Sänger Roman Lob, 2025 ebenfalls dabei, war laut Veranstalter schon mehrfach mit ihrem Kölschrock auf der Insel-Bühne.

„Druckluft“ tritt auf der Insel auf.
Copyright: Sven Kubeile
Einen einzigartigen Sound, geprägt vor allem durch Geige und Posaune, biete die Band Lupo. „Alte Bekannte“, so der Stadtjugendring, sind die Jungs von Planschemalöör, die einen charmanten Hauch der großen Boybands aus den 90er Jahren versprühten, wie es auf der Homepage heißt. Ihre neue Sessionssingle trägt den Titel „Eat Sleep Alaaf Repeat“. Als Newcomerin eröffnet Amira Rose das Bühnenprogramm. Sie hat laut Ankündigung mit „Ausblick“ die erste Single ihrer Debüt EP veröffentlicht „und zeigt ihre unverkennbare Stimme im Gewand von handgemachtem Bandsound“.
Appell an die Besucher
Nachdem 2022 der auch vor Gerichten ausgetragene Streit um große Konzerte auf der Insel Grafenwerth mit der Verlegung der geplanten Events – darunter Konzerte von Patti Smith und Andreas Vollenweider – an andere Spielstätten endete, ist „R(h)einspaziert“ das einzige verbliebene Musikfestival auf der im Landschaftsschutzgebiet liegenden Insel.
Der Stadtjugendring hatte auch im Nachgang zu dem Streit wegen des Naturschutzes schärfere Auflagen von den Umweltbehörden bekommen. Er appelliert daher nachdrücklich an alle Besucher, die Absperrungen zu beachten. Auch, wenn gewohnte Wege und Bereiche für die Veranstaltung gesperrt seien.
Nahezu komplett finanziert sich das Festival über Spenden, Zuschüsse sowie über den Verkauf von Essen und Getränke. Besucher werden daher gebeten, keine eigenen Speisen und Getränke mitzubringen, sondern „das vielfältige und bezahlbare Angebot der Vereine“ zu nutzen. Sonst fehlten dem Stadtjugendring am Ende die Einnahmen. (csc)