Viele Corona-EinschränkungenStart der Freibad-Saison auf Grafenwerth

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Viele Einschränkungen warten auf die Besucher.

Viele Einschränkungen warten auf die Besucher.

  • Die Tickets in Bad Honnef gibt nur online – für maximal 800 Besucher pro Tag.

Bad Honnef – Gut zwei Monate später als ursprünglich geplant startet das Freizeitbad auf der Insel Grafenwerth in die Saison. Allerdings müssen sich Freibadbesucher wegen des Coronavirus auf zahlreiche Einschränkungen einstellen. Angefangen damit, dass sie sich auf eine Frühschicht (10 bis 14 Uhr) oder eine Spätschicht (15 bis 19 Uhr) festlegen müssen und dass pro Zeitzone maximal 400 Menschen ins Freibad dürfen. Macht pro Tag 800. Zum Vergleich: An sonnigen Tagen kommen sonst auch schon mal bis zu 4000 Schwimmer auf die Insel Grafenwerth.

„Wir lassen die Saison langsam anlaufen“, sagte am Dienstag Hans-Joachim Lampe-Booms, der Leiter des städtischen Eigenbetriebs Bad Honnefer Bäder, als er über den für kommenden Montag, 29. Juni, geplanten Betriebsbeginn informierte. „Wir sind extrem guten Mutes.“ Allerdings habe man bewusst einen Montag und nicht ein Wochenende für den Start der Saison gewählt, damit es nicht gleich zum Auftakt zu einem großen „Run“ kommt.

Die größten organisatorischen Änderungen

  • Tickets fürs Freibad gibt es in Corona-Zeiten ausschließlich online (siehe Infokasten), am Freibad selbst ist weder die Kasse besetzt noch der Kassenautomat in Betrieb. Die Stadt und ihr Bäderunternehmen wollen so leichter nachhalten können, wer das Freibad besucht hat. Für Bürger, die überhaupt nichts mit dem Internet anfangen können, gibt es nach Angaben von Hans-Joachim Lampe-Booms Überlegungen, das „Kiezkaufhaus“ zum Ansprechpartner zu machen. Die städtische Online-Plattform für den lokalen Einzelhandel unterhält ein Büro in der oberen Kirchstraße.
  • Mund-Nase-Schutz ist auf dem Freibadgelände Pflicht, aber natürlich nicht im Becken, Es gelten die Abstandsregeln in Corona-Zeiten, auch für diejenigen, die vor dem Eingang in der Schlange warten müssen. Dort hängen große Plakate mit den Hygieneregeln und den abgesperrten Bereichen.
  • Maximal 77 Schwimmer dürfen gleichzeitig im Wasser sein: 32 im Schwimmer- und 45 im Nichtschwimmerbecken. Der Zugang zu den Becken erfolgt von einem zentralen Punkt aus, die Bäder-Mitarbeiter verteilen entsprechend blaue und rote Bändchen, die beim Verlassen des Beckens zurückgegeben werden müssen und nach einer Desinfektion an den nächsten Schwimmer gehen.
  • Nicht geöffnet sind die große Rutsche – eine der Attraktionen des Bades – und der „Wasserspielplatz“ für kleine Kinder, weil hier die Abstandsregeln nicht eingehalten würden. Die Duschkabinen sind komplett zu, der nördliche Randbereich des Bades ist gesperrt.
  • Geöffnet sind der Sprungturm ebenso wie der Spielplatz und der Minigolfplatz sowie einige Umkleiden. Zum Abduschen können die Kaltduschen auf dem Außengelände genutzt werden. Den Besuchern, die über gelbe und rote Pfeile gegen den Uhrzeigersinn übers Gelände geführt werden, stehen zudem Schließfächer für ihre Wertsachen zur Verfügung.

Dass das Insel-Freibad vergleichsweise spät an den Start geht – theoretisch durften in NRW die Bäder schon am 20. Mai wieder öffnen – begründete Lampe-Booms mit dem zeitlichen Ablauf: Als der Freibadbetrieb zunächst untersagt worden war, habe der Bäderbetrieb dem Ordnungsamt Personal zur Verfügung gestellt, weil zusätzliche Leute für die Kontrolle der Corona-Regeln gebraucht wurden. Die Vorbereitungen für den Freibadbetrieb seien seinerzeit eingestellt worden. Als überraschend für den 20. Mai grünes Licht kam, habe der Bäderbetrieb ab dem 2. Juni die Vorbereitungen wieder anlaufen lasen: Die ganze Anlage musste gereinigt, in den vergangenen zwei Wochen das Wasser eingelassen und mittels Solarenergie erwärmt werden.

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Durch die zwei Monate Pause hat der Bäderbetrieb schon rund 100 000 Euro an Einnahmen in dieser Saison verloren. Das könne man, so Lampe-Booms, nicht wieder reinholen. „Das ist eine enorm kostspielige Sache“, sagte Bürgermeister Otto Neuhoff mit Blick auf den Umstand, dass nun höchstens 800 statt bis zu 4000 Besucher pro Tag kommen könnten. Damit gehe dem ohnehin defizitären Bäderbetrieb ein wesentlicher Teil der Einnahmen verloren, aber man habe das beste aus der Situation gemacht. Nach Angaben Neuhoffs bezuschusst der Steuerzahler rechnerisch jedes Schwimmbadticket mit rund zehn Euro. In den beiden Vorjahren verbuchte das Insel-Freibad mit 71 000 beziehungsweise 86 000 Besuchern Rekordzahlen.

So können Sie Karten kaufen

Auf der Internetseite www.bad-honnefer-baeder.de gibt es einen Link „Tickets hier“. Nachdem man die Haus- und Badeordnung zur Kenntnis genommen hat, wird man weitergeleitet und kann unter drei Tickets wählen: Erwachsene (vier Euro), Jugendliche (zwei Euro) und Kinder unter drei Jahren (Eintritt frei). Nach Wahl der Anzahl der Tickets – die Stückzahl ist auf zehn begrenzt und sie können höchstens sieben Tage im voraus gebucht werden – wählt der Kunde das Datum und die Zeitzone (10 bis 14 Uhr oder 15 bis 19 Uhr), gibt Name, Telefonnummer und E-Mail-Adresse an, akzeptiert die AGB und kann unter drei Bezahlweisen (Lastschrift, Sofortüberweisung, Kreditkarte) wählen. Mit dem zugesendeten QR-Code kann man das Drehkreuz am Insel-Freibad passieren. Die Zahl der Besucher ist auf 400 pro Zeitzone begrenzt, also auf 800 am Tag. Zudem dürfen maximal 32 Menschen gleichzeitig im Schwimmerbecken und 45 im Nichtschwimmerbecken sein. Das wird vom Bäderpersonal anhand von roten und blauen Bändchen nachgehalten. (csc)

www.bad-honnefer-baeder.de

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