Michael Sachse hat zwei neue Lokale in Bonn besucht: Das Bellevuechen im Park in Bad Godesberg und das Café Majolie in Friesdorf.
Gastro-Szene in BonnEine neue Anlaufstelle für Kaffee, Matcha und Smoothies

Redwan Abdalla hat in Bonn-Friesdorf das Café Majolie eröffnet.
Copyright: Michael Sachse
Das Bellevuechen gegenüber dem Bahnhof Rolandseck gehört bereits seit Ewigkeiten zum Establishment der Genuss-Adressen in der Region. Im Sommer 2024 hatte Gastgeber Artur Tutescu das Restaurant übernommen, dessen Küche er schon seit 15 Jahren leitet. Nun hat Tutescu in Bad Godesberg ein zweites Restaurant eröffnet. Dort führt er fortan das Bellevuechen im Park gemeinsam mit seinem langjährigen Mitarbeiter Lenardt Schmidt, der bislang den Service im ursprünglichen Bellevuechen geleitet hat.
Während Tutescu weiterhin hauptsächlich in Rolandseck für kulinarische Finesse sorgt, ist Schmidt für das zweite Restaurant in Bad Godesberg hauptverantwortlich. Der 26-Jährige wird bei seiner neuen Aufgabe von Chefkoch Stephan Brüggemann unterstützt. Brüggemann hat unter anderem in den Küchen des Gasthauses Brogsitter Sankt Peter, auf Schloss Ahrenthal in Sinzig und im Haus Oberwinter Erfahrungen gesammelt. Er steht dafür, dass im neuen Bellevuechen auf demselben Niveau gekocht wird wie in Rolandseck.
Mediterrane Küche wechselt im Rhythmus der Jahreszeiten
Die Küche gibt sich mediterran und wechselt im Rhythmus der Jahreszeiten. Aktuell werden Vorspeisen wie Weißweinrisotto mit frischen Wald- und Wiesenpilzen (17,50 Euro), Radicchiosalat mit Ziegenkäse (15,50 Euro) oder Vitello Tonnato (17,50 Euro) aufgetischt. Die Hauptgänge sind unter anderem Piccata vom Iberico-Schwein mit einer Morchelrahmsauce, Kartoffelgratin und Gemüse (27,50 Euro), Carbonara mit Guanciale und frisch geriebenem Pecorino Romano, serviert auf Fettuccine (21,50 Euro) oder Lachsfilet auf der Haut gebraten an Champagnerkraut mit Butterkartoffeln (29,50 Euro). Das kulinarische Finale versüßen Desserts wie ein Schokoladen-Soufflé mit flüssigem Kern und einer Kugel Vanilleeis (12 Euro) oder Crêpes in Orangensauce mit Grand Manier und Zimteis (12 Euro).
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Die Speisen harmonieren mit einem umfangreichen Weinsortiment. Ausgeschenkt werden jeweils drei offene Rot-, Weiß- und Roséweine. Beispiele sind Weiß-, Grau- und Spätburgunder Rosé vom Weinhaus Heger aus Ihringen am Kaiserstuhl oder Rotwein vom Weingut Château Roc de Levraut aus dem Bordeaux. Frisch gezapft werden Reissdorf Kölsch und Bitburger Pils. Gut vorbereitet ist das Team auf Gäste, die gerne Cocktails trinken. Das Sortiment reicht vom Americano bis hin zum Passionfruit Sour (jeweils 12 Euro). Für Fans eines feinen Digestifs werden Brände von Etter aus der Schweiz und Nussbaumer aus dem Elsass angeboten.
Die denkmalgeschützte Gründerzeitvilla überzeugt atmosphärisch schon durch ihr äußeres Erscheinungsbild. Der Innenbereich umfasst zwei Räume. Während der Eingangsbereich als Bar mit Hochtischen ausgestattet ist, in der auch Fußball übertragen wird, sind die Tische im Restaurant fein eingedeckt. Für die dazu passenden Rahmenbedingungen sorgen ein Parkettboden gepaart mit Retro-Fliesen sowie eine Stuckdecke, Kronleuchter und Sprossenfenster mit Bleiglas-Leiste. Die Küche wurde neu eingerichtet sowie die Theke umgebaut und mit Holzpaneelen verkleidet. Die Möbel haben die neuen Gastgeber von den vorherigen Betreibern übernommen.
Bellevuechen im Park, Koblenzer Straße 76, 53177 Bonn, Telefon (01 55) 68 32 49 60, täglich außer 12 bis 14 Uhr und ab 18 Uhr.
Matcha und Shakshuk
Der Boom an neuen Cafés hält an. Nun gibt es auch in Friesdorf am nördlichen Rand des Bad Godesberger Stadtbezirks eine Anlaufstelle für Kaffee, Matcha und Smoothies. Auf der Annaberger Straße hat Redwan Abdalla das Café Majolie eröffnet. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Name so viel wie „meine Schöne“. Um diesem Namen gerecht zu werden, hat der 24-jährige Gastgeber die Bäckerei Maus mit seinem Team in ein attraktives Café verwandelt.
Die Renovierung hat mehr als sieben Monate gedauert. Nun finden bis zu 20 Gäste einen Sitzplatz. Von den Wänden über den Boden und die Elektronik bis hin zu den Toiletten ist alles neu. Die Wände sind in einem cremigen Cappuccino-Braun gestrichen. Passend dazu wurde ein hellbrauner Fliesenboden verlegt sowie der Gastraum mit runden Marmortischen und mit hellem Bast bezogenen Stühlen ausgestattet.
Hinter der Theke werden die Kaffeespezialitäten mit einer Siebträgermaschine der Firma La Marzocco zubereitet. Die Bohnen stammen aus einer Rösterei, die ihre Rohwaren aus Guatemala und Brasilien bezieht. Sämtliche Kaffeegetränke vom Cappuccino (3,80 Euro) bis hin zum Flat White (4,10 Euro) können die Gäste alternativ mit Hafer-, Soja-, Mandel- oder Kokosmilch bestellen. „Ich bin selbst Kaffeeliebhaber. Deshalb ist die Auswahl der Bohnen und die Qualität der Kaffeemaschine für meinen Anspruch von entscheidender Bedeutung“, sagt Abdalla. Zu den weiteren Getränkespezialitäten gehören verschiedene Matchas und Smoothies. Es gibt einen Mango Matcha Latte für 6,95 Euro oder einen Green Power Smoothie für 5,95 Euro.
Auf der Speisekarte entdecken wir Shakshuka (10,95 Euro) und Foul Mädämes (12,95 Euro). Hinter dem Namen verbergen sich gekochte Favabohnen, Tomaten, Petersilie, Knoblauch, Zitronensaft, Olivenöl, Hummus und Fladenbrot. Ihr Porridge können sich die Gäste selbst modular aus Obst, Crunchy und weiteren süßen Zutaten zusammenstellen oder als Klassiker (7,95 Euro) bestellen. Zudem werden diverse Panini, Salate und Landbrote angeboten. Beispiele sind Panini Thuna Taste mit Thunfisch, Ei, Mayonnaise, Salat, Zwiebeln und Tomate (9,95 Euro) oder Landbrot Dolce Vita belegt mit Mozzarella, Rucola, Tomate und Balsamico-Creme (8,95 Euro).
Café Majolie, Annaberger Straße 75, 53173 Bonn-Friesdorf, Telefon (01 76) 93 17 39 75, montags, dienstags, donnerstags und freitags 8 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 9 bis 18 Uhr.
Restaurant Zagreb eröffnet nicht wieder am angestammten Standort
Nach dem verheerenden Brand vor elf Monaten steht nun fest: Das Restaurant Zagreb wird am angestammten Standort Mertener Eck nicht wieder eröffnen. Diese Entscheidung fällt dem Team um Inhaber Zdenko Jaman spürbar schwer – schließlich war das Lokal über 35 Jahre lang weit mehr als ein Ort zum Essen. Es war ein Stück Zuhause für Gäste, Freunde und Wegbegleiter.
Die Monate nach dem Brand waren geprägt von Unsicherheit, der Suche nach neuen Wegen und der Hoffnung auf einen Wiederaufbau. Trotz aller Rückschläge bleibt das Team kämpferisch: Die Geschichte des Restaurant Zagreb soll weitergehen – nur eben an einem neuen Ort. Wann und wo das neue Kapitel aufgeschlagen wird, bleibt vorerst offen. Klar ist: Die jahrzehntelange Verbundenheit zu den Gästen und die gemeinsame Geschichte geben Kraft für den Neuanfang.
In ihrem öffentlichen Beitrag bedankt sich das Team bei allen Unterstützern, Mitarbeitern, Zulieferern sowie den Familien Zechmann und Krutwig – auch wenn der Abschied nicht in voller Einigkeit erfolgte. Ein Hinweis für alle, die noch im Besitz eines Gutscheins sind: Diese behalten ihre Gültigkeit und können in den neuen Räumlichkeiten eingelöst oder ausgezahlt werden.

