Königswinter-Oberpleis – Es platzte aus allen Nähten, das alte Domizil des Löschzugs Uthweiler an der Siegburger Straße. Nun können sich die Wehrleute über wesentlich mehr Platz freuen – nach gerade einmal 13 Monaten Bauzeit ist das neue Feuerwehrhaus auf dem Grundstück des ehemaligen Bauhofs hinter dem alten Bahnhof der Rhein-Sieg-Bahn in Oberpleis fertig.

„Wir wollten das neue Gerätehaus vor dem Umzug vorstellen“, sagte Bürgermeister Peter Wirtz, „und allen Dank sagen, denn sowohl der Zeit- als auch der Kostenplan wurden eingehalten, und das ist heutzutage schon besonders zu erwähnen.“ Anfang August soll dann der Umzug erfolgen, die Einweihung ist für Anfang September geplant. Josef Krämer, Architekt des Baus und aktives Mitglied im Löschzug, stand der Stolz über das „anspruchsvolle Objekt“ – wie Bürgermeister Peter Wirtz sagte – beim Rundgang ins Gesicht geschrieben.

Löschzug jetzt näher am Oberpleiser Zentrum

„Es ist ein modernes Gerätehaus, das den heutigen technischen und baulichen Anforderungen entspricht und den Löschzug gleichzeitig näher nach Oberpleis bringt“, erläuterte er, „damit wird die Empfehlung im Brandschutzbedarfsplan 2012 umgesetzt.“ Auch wenn sich die Bausumme auf etwas mehr als zwei Millionen Euro beläuft (siehe Kasten), ist es laut Josef Krämer ein reiner Zweckbau. Mit dem Projekt habe er sich einen persönlichen Traum erfüllen können, denn ein Gerätehaus für den eigenen Löschzug zu bauen, das sei etwas ganz Besonderes.

Das neue Domizil verfügt über eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher, einen Notstromanschluss, eine Abgas-Absauganlage im Garagenbereich, eine zentrale Lüftungsanlage, einen Koaleszenzabscheider und einen Oberflurhydranten zum Betanken der Löschfahrzeuge mit Wasser. Noch installiert werden muss eine Sirenenanlage für den Katastrophenschutz, die weithin gehört werden kann. Im Gerätehaus des Uhtweiler Löschzuges werden eine Drehleiter, ein Löschgruppenfahrzeug für Hilfeleistungen, ein mittleres Löschfahrzeug und ein Mannschaftstransportwagen stationiert sein.

Ein großer und ein kleiner Gruppenraum sind durch eine verschiebbare Trennwand zusammenzulegen und bieten so Raum für Jahresdienstbesprechungen und größere Treffen. Dank der Unterstützung der Firma Küchen Steeg verfügt das Haus über eine große Einbauküche, die eine Anlieferungstür hat und gleichzeitig als Notausgang dienen kann. Ein Büro mit zwei Arbeitsplätzen und einem zentralen Serverschrank steht nun bereit und es gibt einen weiteren Besprechungsraum für bis zu zehn Personen, der wichtig ist, wenn mehrere Schadensfälle gleichzeitig gemeldet werden.

Darüber hinaus verfügt das Gerätehaus jetzt über getrennte Wege zu den Parkplätzen und den Einsatzfahrzeugen sowie eine ausleuchtbare Übungsfläche. Besondere Beachtung galt den Umkleiden, die nun auch einen eigenen Platz für die Damen bieten. „Da wir das in Uthweiler nicht hatten, ist bei uns erst eine Frau im Löschzug aktiv“, sagte Josef Krämer, „aber da hoffen wir, dass sowohl im Jugendbereich, wie auch bei den Aktiven Zuwachs zu verzeichnen sein wird.“ In den Umkleiden sorgt eine Lüftungsanlage dafür, dass die Einsatzkleidung schnell trocknen kann.

Zahlen

Die Fläche des neuen Feuerwehrgerätehauses in Oberpleis umfasst 790 Quadratmeter reine Nutzfläche. Das Baubudget belief sich auf etwa 2,2 Millionen Euro, für die noch ausstehende Innenausstattung stehen weitere 100 000 Euro im Budget.

Der Löschzug Uthweiler hat zurzeit 44 aktive Mitglieder, 17 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und 13 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung. (mmn)

In technischer Hinsicht ist vom Einsatz von LEDs über eine durch Sonneneinstrahlung gesteuerte Jalousieanlage bis zum Transponder zur Türöffnung, der im Einsatzfall die Tür zehn Minuten offenhält, und den 55-Zoll-Alarmbildschirm an alles gedacht. „Wir haben im Jahr im Schnitt um die 100 Einsätze“, sagte Ulrich Brungs, stellvertretender Einheitsführer, „und in diesem Jahr sind es bereits 66.“

Interessierte haben am 7. September die Möglichkeit, das neue Feuerwehrhaus im Rahmen der offiziellen Einweihung zu besichtigen.