FestivalVeranstalter trotz höherer Auflagen zufrieden mit R(h)einspaziert auf Grafenwerth

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R(h)einspaziert auf Insel Grafenwerth: Band King Loui auf der Bühne.

R(h)einspaziert auf Insel Grafenwerth: Band King Loui auf der Bühne.

Der Höhepunkt des eintägigen Festivals auf der Insel Grafenwerth war das Live-Konzert mit fünf beteiligten Bands.

Die Art und Weise, wie man Ehrenamt bündelt und daraus ein Riesenfest wird, zeigte am Samstag das 30. Open-Air-Festival „R(h)einspaziert“ des Stadtjugendrings (SJR) Bad Honnef. 160 Freiwillige aus 22 Vereinen und Organisationen lieferten am Samstag auf der Insel Grafenwerth für die Familien ein Komplettangebot aus Spiel, Sport, Musik, Verköstigung und Geselligkeit.

Der Höhepunkt des eintägigen Festes war hinsichtlich des Publikumszuspruchs das Live-Konzert, für das Robert Hoffmeyer fünf Bands gewonnen hatte. Die Mischung aus alten Hasen und Newcomer-Bands passte. Zu letzteren gehörte als Opener die Kölner Gruppe Zesamm, für sich sogar mit dem ersten Takt von „Danz“ der Regen verzog. Die „Made-op-Kölsch“-Band, wie sie sich beschreibt, traf den Nerv des Publikums und brachte es schnell zum Mitsingen und Tanzen.

Vor und Nachmittag gehörte auf der Insel Grafenwerth den Kindern

Mit einem Mix verschiedener Genres, den sie selbst Pop-Funky-Sound nennen, zündeten die feinnervig arrangierten Stücke von King Loui. Mit den Frontmännern Max und Harun verfügt die Band über zwei Sänger, die die Rolle der Rampensau ebenso beherrschen wie die des Romantikers. Nach den Köbesse und Aluis eroberte die Band Fiasko die Herzen der Fans. Diese erwiesen sich stimmsicher bei Ohrwürmern wie „Anita“, „För dich“ oder „Nur do“.

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Vor- und Nachmittag gehörte den Pänz. „Noch im Regen bauten die Familien den Flohmarkt auf, und wir dachten, es kommt keiner“, berichtete der Gesamtleitende Marius Nisslmüller. Für den Spiele-Parcours hatten die Vereine das richtige Maß gefunden zwischen Spiel und sportlicher Herausforderung. Wie der Wassersportverein Honnef, wo auf zwei Rudergeräten Ausdauer zu beweisen war. Der elfjährige Benedikt Meuberth legte sich mächtig ins Zeug und schaffte eine beachtliche Watt-Zahl.

Für den 360 Mitglieder zählenden Verein sei die Aktion durchaus Mitgliederwerbung, sagte Vorstand Richard Neuhoff. Nachwuchswerbung sei auch ein Nebeneffekt bei den Aktionen der Jugendfeuerwehr, bestätigte Leiterin Patricia Wiesel (HBM). Großen Andrang gab es beim Zielspritzen auf die hölzernen Klapp-Flammen. Die technikbegeisterten Kinder wurden beim THW fündig, wo Michael Möller die Funktionen einer Drohne erklärte. Besucherin Janina Hoppe lobte das Konzept: „Das sind tolle und aufregende Angebote hier, für Kinder genau richtig.“

Stadtjugendring blickt positiv auf die Zukunft von R(h)einspaziert

Über die Zukunft von „R(h)einspaziert“ mache sich der Stadtjugendring keine Sorgen, wie Pressesprecher Marcelo Peerenboom, seit 30 Jahren in der Organisation, unterstrich. Diesmal habe man höhere Auflagen erfüllen müssen, um etwa den Schutz der Fledermäuse sicherzustellen. „Das hat reibungslos geklappt.“

Die Besonderheit des Festivals stellte   Nisslmüller heraus: „Bei uns verdient keiner Geld, wir arbeiten für keinen Veranstalter, keine Agentur verdient etwas.“ Nur durch Verzehr ließen sich die Bands und das übrige Angebot finanzieren. „Wenn die Menschen also wollen, dass es im nächsten Jahr weitergeht, müssen sie einfach wiederkommen“, stellte der 25 Jahre alte Student fest. Und sie sollten dann auch wieder das Pfand für die Trinkbecher spenden. Nisslmüller: „So kratzen wir alles Geld zusammen, und es geht weiter.“

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