KarnevalVeilchendienstagszug zog mit „Rheembach em Hätz“ durch Rheinbachs Kernstadt

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Verkleidete Mitarbeiter und Studenten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bei Zug durch Rheinbachs Kernstadt.

Mitarbeiter und Studenten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg thematisierten die Aufräumarbeiten in den Räumlichkeiten der Hochschule nach der Flut.

Mehr als 1000 Teilnehmer waren beim Veilchendienstagszug durch Rheinbachs Kernstadt unterwegs. 

Ein tolles Bild bot sich den Besuchern des großen Veilchendienstagszuges durch Rheinbachs Kernstadt: Dem langen Lindwurm vorweg zogen Pferde und Reiter, die Kavallerie des Stadtsoldatencorps 1905 Rheinbach in den Farben Grün und Rot sowie das Reitercorps der Beueler Stadtsoldaten.

Veilchendienstagszug in Rheinbach: Vorweg reitet die Kavallerie des Stadtsoldatencorps 1905 Rheinbach.

Veilchendienstagszug in Rheinbach: Vorweg reitet die Kavallerie des Stadtsoldatencorps 1905 Rheinbach.

Mit mehr als 1000 Teilnehmern und mehr als 30 Zugnummern zog der Veilchendienstagszug durch die Straßen Rheinbachs. Unter dem Motto „Möge de Fastelovend mit üch sin“ waren Wagenengel, Traktorfahrer, Musikgruppen, Karnevalsgesellschaften in traditionellen Uniformen sowie private Gruppen in bunten Kostümen mit Kamelle und Strüßjer durch die historische Innenstadt unterwegs. Turmstraße und Kernstadt waren für das Großevent gesperrt, zu dem Hunderte von Spalierstehern aus ganz Rheinbach und weit darüber hinaus angereist waren. Organisatoren waren das Zugkomitee Rheinbach um seinen Vorsitzenden Frank Gatzen in Zusammenarbeit mit den Kernstadtvereinen.

Moderationspunkte auf dem Zugweg informierten die Besucher und boten Kinderunterhaltung, wie am Stand der SPD um Kalle Kerstholt und dessen Frau Monika. Rheinbachs stellvertretender Bürgermeister gab sich Mühe, die Kinder auf den Zug und das Rheinische Brauchtum einzustimmen. So verriet er dem jecken Nachwuchs schon mal vorab eine absolut sichere, aber geheime Strategie, um an die begehrten Kamelle zu kommen: „Das Wichtigste ist, dass ihr die Leute auf den Wagen fixiert und ganz laut ,Kamelle' ruft!“

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Viele Teilnehmer aus der Jugendabteilung des SC Rheinbach

Viele Fußballzwerge vom SC Rheinbach von 1913 gehen mit ihren Eltern und Betreuern mit dem Zug.

Viele Fußballzwerge vom SC Rheinbach von 1913 gehen mit ihren Eltern und Betreuern mit dem Zug.

Freigiebig brachten das Queckenberger Kindertrifolium, Prinzessin Maya I. (Kempen), Bäuerin Lena I. (Zimmer) und Jungfrau Sara I. (Neuber), Strüßjer und Kamelle unter das närrische Volk. Hinter ihnen fuhr das Prinzenpaar der Kernstadt: Prinz Sven I. (Perez Gonzalez) und Prinzessin Tanja I. (Jungbluth). Den „Fastelovend em Blood und Rheembach em Hätz“ hatten die Rheembacher Fastelovendsjecke. Rund 40 Mitglieder des im Jahr 2019 gegründeten Karnevalsvereins gingen in den Vereinsfarben Rot und Schwarz; sie blicken, obgleich der Verein erst fünf Jahre alt ist, auf viel Erfahrung im Rheinbacher Karneval zurück. „Wichtig ist uns unsere Heimatstadt Rheinbach, die durch das Stadtwappen symbolisiert wird, und der Spaß an der Freud', der durch die Narrenkappe wiedergegeben wird“, sagten sie. Die Kindertanzgruppe des Vereins tanzte bereits vor dem Zug an der Moderatorenbühne vor der katholischen Pfarrkirche St. Martin an der Hauptstraße.

Solidarität wurde bei den Elefanten, Pandas, Zebras und Co. großgeschrieben: „Zusammenhalt macht froh, das war schon auf der Arche so“, sagten die Freunde, die aus allen Rheinbacher Ortschaften kamen. Mit rund 60 Teilnehmern war die Jugendabteilung des SC Rheinbach eine beeindruckend große Fußgruppe. Die Fußballzwerge gingen mit ihren Eltern und Betreuern zum ersten Mal im Zug mit. Der Sportclub hat stolze 600 Mitglieder, 400 davon sind Kinder.

Mitarbeiter und Studenten der Hochschule waren mit dabei

Die Physiotherapeuten der Rheinbacher Praxis Activiver waren als Astronauten verkleidet, Motto: ‚Durch Raum und Zeit - Beweglichkeit‘.

Die Physiotherapeuten der Rheinbacher Praxis Activiver waren als Astronauten verkleidet, Motto: ‚Durch Raum und Zeit - Beweglichkeit‘.

Die umfassenden Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe hatten Mitarbeiter und Studenten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg thematisiert. Sie waren in weiße Kittel gehüllt und mit kleinen Bürsten, Schwämmchen und Schrubbern ausgerüstet. Es habe lange gedauert, bis die Schäden der Flut beseitigt waren: „Wir han jeschrupp un drüsch jemaat“. Nun könnten sie wieder nach und nach in ihre Räume im Erdgeschoss und Keller ziehen, sagte Physikerin Anja Burghammer.

Die beweglichen Physiotherapeuten der Rheinbacher Praxis Activiver feierten schon vor dem Zug als Astronauten ihr 25-jähriges Bestehen in ihrer Stammkneipe „Em Hamächer“. Auf ihrem Wagen nahmen sie die Spaliersteher dann mit auf eine Reise „durch Raum und Zeit“.

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