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Fußball-BezirksligaDrei Teams aus dem Kreis Euskirchen stecken im Abstiegskampf

Lesezeit 4 Minuten
Ein Bessenicher Spieler kommt vor dem Gegenspieler aus Wißkirchen an den Ball. Der Torwart wäre auch bereit gewesen.

Aktuell sind diese beiden Teams gerettet: der SC Wißkirchen (in Blau) und der SV Bessenich.

Die Lokalsportredaktion schaut sich das Restprogramm von Wißkirchen, Bessenich und Nierfeld an und prognostiziert den Abstiegskampf.

Spannend, spannender, Abstiegskampf in der Bezirksliga. Fünf Spieltage vor dem Saisonende kämpfen die drei Kreismannschaften SV Bessenich, SC Wißkirchen und SV Nierfeld um den Klassenerhalt, genau wie Alemannia Lendersdorf und der VfL Sindorf. Zwischen dem Tabellenzehnten Lendersdorf (29) und dem Tabellenvierzehnten Nierfeld liegen gerade einmal vier Punkte. Ahrem mit 31 Punkten dürfte gerettet sein, ist aber noch nicht sicher. Lediglich BW Kerpen (19) und Dahlem-Schmidtheim (11) sind so gut wie und ganz sicher abgestiegen.

Wißkirchen war Ende März gefühlt schon abgestiegen

SC Wißkirchen (11., 27 Punkte): Abgestiegen war Ende März gefühlt auch der SC Wißkirchen. Nach der 1:4-Heimpleite gegen den SV Bessenich schien das Schicksal im Jahr des 100. Jahres des Bestehens besiegelt. Doch der SC hat sich an den eigenen Haaren aus dem Abstiegssumpf ans rettende Ufer gezogen. Derzeit hat die Mannschaft von Horst Bartz zwei Punkte Vorsprung auf Nierfeld und damit den Ligaverbleib in eigener Hand. Allerdings hat es das Restprogramm in sich.

Thomas: Ein wenig steht und fällt bei Wißkirchen alles mit dem Spiel am Sonntag gegen Ahrem. Wird das gewonnen, darf der Verein ein wenig entspannter in die Schlussphase blicken. Ein Punkt muss mindestens her. Und dann wird es nach den vermutlichen Niederlagen in Bergheim und Fliesteden darauf ankommen, ob Birkesdorf noch Lust auf Fußball hat.

Tom: Holt der SC sieben Punkte, ist der Klassenerhalt mehr als sicher. Auswärts dürfte nur am letzten Spieltag etwas drin sein. Das könnte allerdings auch ein Sechs-Punkte-Spiel werden.

Restprogramm: RW Ahrem (H, 9.), Hilal-Maroc Bergheim (A, 1.), SC Fliesteden (A, 2.), Viktoria Birkesdorf (H, 5.), VfL Sindorf (A, 12.).

Ergebnisse des SV Bessenich vorherzusagen fällt schwer

SV Bessenich (13., 25 Punkte): Der 7:1-Sieg beim SV Nierfeld dürfte dem Team von Can Celik und Stefan Storb Auftrieb geben. Andererseits kann man sich da nicht so sicher sein: Bessenich spielt mal schlecht und gewinnt wie beim wichtigen 3:2-Sieg gegen Sindorf, ist aber dann auch von den Chancen her überlegen und verliert wie gegen Langerwehe. Das Restprogramm ist von der Qualität der Gegner mit dem von Wißkirchen vergleichbar.

Thomas: Bei Bessenich kommt alles auf die Achse Kunst-Noutsos-Hartmann an. Alle drei sind im fortgeschrittenen Fußballer-Alter, aber bringen auch Qualität auf den Platz. Wichtig ist auch, dass Bessenich die Ruhe bewahrt, selbst wenn die nächsten drei Spiele verloren gehen. Gegen Kerpen und Dahlem muss dann aber gewonnen werden.

Tom: Der Klassenerhalt des SVB entscheidet sich an den beiden letzten Spieltagen. Die Qualität haben die Bessenicher, die aktuell zu sehr zwischen Genie und Wahnsinn agieren, aber einen entscheidenden Faktor im Abstiegskampf wieder für sich entdeckt haben: den Kampf. Individuell ist der Kader deutlich besser, als der Abstiegskampf in der Bezirksliga vermuten lässt. Aber Papier ist eben sehr geduldig.

Restprogramm: Horremer SV (H, 3.), Türkischer SV Düren (A, 7.), SC Elsdorf (H, 4.), BW Kerpen (A, 15.), SG Dahlem-Schmidtheim (H, 16.).

Der SV Nierfeld hat das schwerste Restprogramm der Kreisvertreter

SV Nierfeld (14., 25 Punkte): Das 1:7 gegen Bessenich muss der SV Nierfeld erst einmal verdauen und ist nur der negative Höhepunkt einer Serie von sieben, wenn man das verlorene Kreispokal-Viertelfinale in Schöneseiffen mitrechnet, sogar acht Niederlagen in Folge. Damit hätte im März niemand gerechnet, denn da holte das Team von Dirk Scheer zehn Punkte aus fünf Spielen und galt eigentlich schon als sicher. Von allen fünf Mannschaften im Abstiegskampf hat Nierfeld dann auch das härteste Restprogramm.

Thomas: Macht es Nierfeld erneut wie die Gallier? Klar ist: Dirk Scheer braucht eine Menge Zaubertrank für die Schlussphase der Saison. Das 1:7 gegen Bessenich war ein schwerer Schlag. Angesichts des Restprogramms sind mehr als drei Punkte aus fünf Spielen ein Bonus. So leid es mir tut, aber: Aktuell glaube ich, dass Nierfeld sich diesmal nicht retten wird.

Tom: So leid es mir für das „gallische Dorf“ in der Eifel tut – es wird nicht reichen. Das Momentum spricht eindeutig gegen den SVN. Und hinzu kommt ein sehr schweres Restprogramm. Läuft es ganz bitter, dann ist das Spiel bei BW Kerpen schon nur noch eins um die goldene Ananas, weil bis dahin beide Teams als Absteiger feststehen. Sollte allerdings Kerpen gegen Sindorf gewinnen, haben Letztgenannte das Momentum ebenfalls verloren. Dann könnte sogar etwas eintreten, womit lange keiner mehr rechnen konnte: Aus dem Kreis Euskirchen steigt am Ende nur die SG Dahlem-Schmidtheim ab. Ein Szenario, das auch in der Kreisliga A für Aufatmen auf dem einen oder anderen Sportplatz sorgen würde.

Restprogramm: Hilal-Maroc Bergheim (H, 1.), Horremer SV (A, 3.), Türkischer SV Düren (H, 7.), SC Elsdorf (A, 4.), BW Kerpen (H, 15.).

Konkurrenten aus anderen Landkreisen: Lendersdorf und Sindorf

Es reicht nicht, nur die drei Mannschaften aus dem Kreis Euskirchen anzuschauen, sondern auch deren beide ärgsten Konkurrenten. Lendersdorf hat ein ähnlich schweres Restprogramm wie Wißkirchen und Bessenich, dürfte aber den Vorsprung ins Ziel bringen. Die auf dem Papier einfachsten Spiele hat der VfL Sindorf, der vorrangig gegen Teams aus dem Tabellenkeller und -mittelfeld antreten muss. Beide Mannschaften dürften im Regelfall mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.