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KultformatMario Basler und Thomas Helmer spielen mit 550 Zuschauern in Euskirchen Doppelpass

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt Mario Basler, der in einem roten Sessel mit verschränkten Armen sitzt.

Ex-Kultkicker Mario Basler war auf der Bühne im Stadttheater kurz beleidigt, fing sich aber schnell wieder.

Neben den beiden Ex-Profis standen auf der Bühne im Stadttheater auch Olaf Janßen, Moderatorin Jana Wosnitza und Comedian Matze Knop.

Doppelpass alleine – unmöglich. Doppelpass mit 550 Fußballfans im Euskirchener Stadttheater – meisterlich und große Unterhaltung.

Das Sport1-TV-Format „Doppelpass“ funktioniert nicht nur in der Flimmerkiste, sondern auch auf der Bühne. Schließlich lässt sich nicht nur übers Wetter ohne Fachwissen diskutieren, sondern auch über Fußball. Immerhin gibt es in Deutschland 80 Millionen Bundestrainer. Und da Ex-Profi Mario Basler so oder so zu allem eine Meinung hat, funktioniert der Doppelpass mit Thomas Helmer (dreifacher deutscher Meister mit Bayern München), Moderatorin Jana Woznitza, Olaf Janßen (Ex-Profi und zuletzt Coach von Viktoria Köln) und Comedian Matze Knop im Stadttheater so herrlich unkompliziert.

Experten diskutierten über BVB-Trainer Niko Kovač

Die Experten nahmen sich vor allem aktuelle Fußballthemen vor. So wurde unter anderem über die Arbeit von BVB-Trainer Niko Kovač philosophiert und die wechselhaften Auftritte von Mittelfeldspieler Julian Brandt diskutiert.

Von Mario Basler bekam Dortmunds Kapitän Emre Can sein Fett weg. „Emre Can kann gut kicken. Aber nur, wenn der Ball nicht dabei ist“, lederte der ehemalige Spieler von Werder Bremen und Bayern München.

Matze Knop urteilte über Trainer Kovac, dass er seit Jürgen Klopp der erste BVB-Trainer sei, der wie ein Kerl an der Seitenlinie daherkomme. Der Comedian hatte sogar eine eigene Geschichte zu Euskirchen. Zu Beginn seiner Karriere war der heute 50-Jährige 1998 im Stadttheater als „Supa Richie“ zu Gast. Während des Auftritts fielen teilweise der Sound und das Licht aus. Ein Auftritt, der in Erinnerung geblieben ist.

Phantomtor von Thomas Helmer sorgt für Raunen im Publikum

In Erinnerung geblieben war den Zuschauern im Stadttheater auch das berühmteste Tor von Thomas Helmer – das gar kein Tor war. Der Abwehrspieler erzielte am 23. April 1994 für Bayern München gegen den 1. FC Nürnberg den berühmtesten Nicht-Treffer der Bundesliga-Historie. Bayern-Verteidiger Helmer versuchte einen halben Meter vor dem Tor der Nürnberger, den Ball über die Linie zu drücken.

Doch dem Nationalspieler sprang das Spielgerät von der rechten Wade an die linke, von dort gegen die Hacke und ins Tor-Aus. Linienrichter Jörg Jablonski zeigte mit seiner Fahne Tor an und machte sich auf den Weg zur Mittellinie. Schiedsrichter Hans-Joachim Osmers sah das Signal, gab den Treffer zum 1:0, und so fand das „Phantomtor“ Eingang in die Bundesliga-Geschichte.

Das Bild zeigt die Fußballexperten auf der Bühne im Stadttheater. Sie sitzen in roten Sesseln.

Fußballrunde in einer Reihe: Ex-Profi Mario Basler (v.l.), Moderatorin Jana Wosnitza, Ex-Kicker Thomas Helmer, Trainer Olaf Janßen und Comedian Matze Knop.

Das Bild zeigt Thomas Helmer mit dem Phrasenschwein in der Hand.

Ex-Bundesligaspieler Thomas Helmer präsentierte zwei Zuschauern das Phrasenschwein vom Doppelpass.

Der Einspieler des Treffers durfte dementsprechend auch in Euskirchen nicht fehlen, einer Stadt, mit der Helmer und auch Basler nichts anfangen konnten. Während Basler vermutete, dass in der Kreisstadt mal Champions League gespielt worden sei, betonte Helmer zu Beginn der Show Euskirchen immer auf der zweiten Silbe – ein Fehler wie eine nicht erkannte Abseitsposition.

Moderatorin Jana Wosnitza machte den Ex-Profi schließlich darauf aufmerksam, dass die erste Silbe im Stadtnamen betont wird. Und Wosnitza muss es wissen, sie kommt schließlich aus Köln.

So viel habe ich bei Bayern nicht in einer Woche trainiert.
Mario Basler über den Trainingseifer von Jana Wosnitza

Mario Basler war aber von etwas ganz anderem begeistert – von Wosnitzas Trainingseifer. Die 31-Jährige berichtete, dass sie für die RTL-Tanzsendung „Let's Dance“ teilweise mehr als acht Stunden am Tag geübt habe. „So viel habe ich bei Bayern nicht in einer Woche trainiert“, sagte Basler und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Der heute 56-Jährige kokettierte auch in Euskirchen bei jeder Gelegenheit mit seinem Lebemann-Image. So berichtete er, dass er in Bremen mal viel zu spät zum Training kam, dann den Ball aus 35 Metern ins Tor schoss und von Trainer Otto Rehhagel wieder nach Hause geschickt wurde. Basler winkte, wie auf der Fahrt aufs Trainingsgelände, beim Abgang lässig aus dem Cabrio.

Olaf Janßen ist in seiner Karriere 21 Mal operiert worden

Der ehemalige Eintracht-Frankfurt- und FC-Profi Olaf Janßen zog – wie alle auf der Bühne – vor der Leistung der Hessen in den vergangenen Jahren den Hut. „Frankfurt hat in den vergangenen Jahren so viel richtig gemacht. Das war und ist einfach überragende Arbeit“, so Janßen, der auch ein wenig über seine eigene Zeit als Fußballprofi plauderte. So sei er 21-mal operiert worden. Ein Umstand, der ihn als Mensch geprägt habe, so Janßen: „So habe ich den Ehrgeiz entwickelt, mich immer wieder ranzukämpfen.“

Nach vier Jahren als Trainer von Viktoria Köln wird Janßen im Sommer zum SV Sandhausen wechseln. Zu Spielerzeiten sei bereits absehbar gewesen, dass er mal Coach werde, so der 56-Jährige: „Ich habe mich auch schon mal mit Christoph Daum gestritten, weil ich immer schon ein bisschen Trainer war.“

Mario Basler sagte zu Eintracht Frankfurt: „Wenn sie es clever machen, haben sie in drei Jahren die Chance, ganz vorne anzugreifen.“ Die finanziellen Möglichkeiten seien vorhanden und der ganze Verein samt Stadion und Fans habe eine unheimliche Wucht entwickelt. Auch Basler findet die Entwicklung der Eintracht „einfach überragend“.