Bündnispartner unterzeichnen Vertrag in der Ideenfabrik. Landrat Markus Ramers betont, dass Nachhaltigkeit kein Selbstzweck ist.
KlimaschutzDiese Firmen sind im Bündnis für Nachhaltigkeit im Kreis Euskirchen dabei

Angeregte Talkrunde zur Nachhaltigkeit in Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen.
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Plastikfreies Frühstücksbüfett, ein ehemaliger Öltank, der mittlerweile das Regenwasser von den Dächern des Cafés und Boutique-Hotels Marielle in Bad Münstereifel auffängt, damit das Wasser zur Spülung der Toiletten genutzt werden kann. Das sind zwei Beispiele, wie sich Marielle und Christopher Haep nachhaltiger aufgestellt haben.
Andere Betriebe, andere Ansätze: Beim Maschinenbauer Hecker und Krosch in Geich ist nach Angaben von Geschäftsführer Maximilian Krosch das Beleuchtungssystem der Fertigungshalle auf LED umgestellt worden. Kosten: 250.000 Euro. „Rechnen tut sich das nach etwa zwölf Jahren. Aber auch das ist nachhaltig, weil wir hoffen, dass wir jetzt 20 Jahre Ruhe haben“, sagt Krosch: „Und allein, weil wir bereits für die kommende Generation des Familienbetriebs planen, sind wir nachhaltig.“
Boutique-Hotel und Maschinenbau-Spezialisten sind nur zwei von 34 Unternehmen
Das Marielle und die Maschinenbau-Spezialisten sind zwei von 34 Unternehmen, die sich dem Bündnis Nachhaltige Unternehmen angeschlossen haben – einem neuen Netzwerk für verantwortungsvolles und zukunftsorientiertes Wirtschaften.
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Initiiert wurde es von der Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises, die Betriebe zusammenbringen möchte, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit aktiv gestalten wollen. Die Gründung fand nun in der Ideenfabrik in der Alten Tuchfabrik in Euskirchen statt. Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen, die dem Bündnis bereits beigetreten sind, unterzeichneten dort symbolisch den Vertrag.

Markus Böhm, Geschäftsführer der e-regio, unterschreibt das Bündnis für nachhaltige Unternehmen.
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Zahlreiche Vertreter der Bündnispartner waren in die Ideenfabrik in der Alten Tuchfabrik gekommen.
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Landrat Markus Ramers betonte, dass der Kreis zu einer Modellregion für nachhaltiges Wirtschaften werden solle – wirtschaftlich stark, ökologisch verantwortlich und sozial fair. Dafür brauche es Unternehmen, die sich auf den Weg machen, sowie eine Plattform, auf der sie Erfahrungen teilen, voneinander lernen und gemeinsam neue Lösungen entwickeln können. Das Bündnis versteht sich als Partnerschaft auf Augenhöhe, die auf gemeinsamen Werten, regelmäßigem Austausch und gegenseitiger Unterstützung basiert. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Innovation, Digitalisierung, Fachkräftesicherung, Energie- und Ressourceneffizienz sowie soziale Verantwortung.
Unternehmen, die sich beteiligen, profitieren von einem starken Netzwerk und Austausch mit engagierten Betrieben aus der Region, von Workshops, Fachveranstaltungen und Weiterbildungsangeboten sowie von erhöhter Sichtbarkeit durch das Bündnis-Siegel. Zugleich stärkt die Teilnahme die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe – etwa durch Effizienzgewinne, neue Marktchancen und eine höhere Arbeitgeberattraktivität.
Wir spüren deutlich, dass das Interesse an nachhaltigen Lösungen wächst. Viele Unternehmen wollen nicht nur über Verantwortung sprechen, sondern konkret handeln.
Laut Iris Poth, Leiterin der Struktur- und Wirtschaftsförderung, haben viele Unternehmen im Kreis bereits nachhaltige Schritte unternommen. Mit dem Bündnis sollen diese Pioniere sichtbar gemacht und gezielt vernetzt werden. Ziel sei es, im Laufe des Jahres 2026 mindestens 100 Unternehmen zu gewinnen, die ihre nachhaltige Ausrichtung klar nach außen zeigen und damit auch als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden: „Wir spüren deutlich, dass das Interesse an nachhaltigen Lösungen wächst. Viele Unternehmen wollen nicht nur über Verantwortung sprechen, sondern konkret handeln – von Energieeinsparung über CO₂-Reduktion bis hin zu Fragen der Mitarbeiterbindung.“
In zahlreichen Beratungsgesprächen habe das Team der Wirtschaftsförderung die Grundlagen für das Bündnis geschaffen. „Nachhaltigkeit funktioniert nur im Austausch – wenn Unternehmen voneinander lernen und sich gegenseitig inspirieren“, so Poth. Nachhaltigkeit sei schon lange auch ein Wettbewerbsvorteil, aus dem viele wirtschaftliche Vorteile entstehen. Das Netzwerk müsse durch die Bündnispartner lebendig gehalten werden. Das Teilen von Erfahrungen spiele dabei eine große Rolle.
Praktischer Einblick in die Umsetzung von Nachhaltigkeit
Einen praktischen Einblick in die Umsetzung von Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag gab Lea Gottschalk. Sie arbeitet bei ID Ingenieure und Dienstleistungen, die an der SDG-Scout-Ausbildung teilnehmen – ein Programm, das Unternehmen dabei unterstützt, Nachhaltigkeit systematisch und messbar zu verankern.
Gottschalk erklärte, dass die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) eine wertvolle Orientierungshilfe bieten: „Der Begriff Nachhaltigkeit ist für viele schwer zu fassen. Viele sagen: Ich finde das wichtig, aber ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Genau hier setzen die SDG an – sie geben einen klaren Leitfaden und zeigen, wie man konkret starten kann.“ Das Programm helfe, das oft abstrakte Thema Nachhaltigkeit in konkrete, handhabbare Schritte zu übersetzen. „Was anfangs wie ein riesiger Berg wirkte, wurde durch die SDG in kleinere, greifbare Stücke aufgeteilt“, so Gottschalk: „Das motiviert, einfach loszulegen – und die Erkenntnisse im Unternehmen weiterzutragen.“
Ramers betonte, dass Nachhaltigkeit im Kreis kein Selbstzweck sei, sondern die Grundlage für langfristigen Wohlstand. Angesichts von Fachkräftemangel, steigenden Energiepreisen und globalen Krisen sei es entscheidend, frühzeitig die Weichen für eine stabile Zukunft zu stellen. Die Gründung des Bündnisses markiere einen wichtigen Meilenstein in der Wirtschaftsförderung – mit dem Ziel eine ökologische, soziale und wirtschaftlich starke Region zu gestalten.
Die Gründungsmitglieder des Bündnisses für nachhaltige Unternehmen
- A Little Style Kreativbüro
- Autohaus Herten Eifel
- Bemypt
- Berufsbildungszentrum Euskirchen
- Boutique Hotel Marielle
- Braincode Consulting
- Comtec
- Deutsches Rotes Kreuz
- Eifelurlaub – Familie Lehmann
- e-regio
- F&S concept
- F&S solar concept
- Fiege Health Care
- Golf Bad Münstereifel
- Green Glow Weddings & Events
- Hecker & Krosch
- Hotel Vogelsang IP
- ID Ingenieure und Dienstleistungen
- Kraut und Korn, Kreissparkasse Euskirchen
- Krewelshof Eifel
- Lewak Greenprojects
- Marien-Hospital,
- Naturpark Nordeifel
- Nordeifel Tourismus
- Notfall lernen
- Papstar
- Papstar Solutions
- Pfeifer & Langen
- Schoeller
- Spitz Ingenieure
- Thermen & Badewelt
- VR-Bank Nordeifel
- Vuneco

