Bis zu 20.000 Euro teure Projekte werden gefördert. Anträge bei der Leader-Region Eifel können bis Ende Mai gestellt werden.
Kleinprojekte werden gefördertBlankenheimerdorf hat jetzt einen Niedrigseilparcours

Der neue Niedrigseilparcours der Pfadfinder in Blankenheimerdorf ist ein Beispiel für die Kleinprojekteförderung. Hier stellten Lea Schenkelberg (v.l.), Nikolas Gath, Kilian Hinzmann, Berit Blomenkamp sowie Jürgen Bauer die Leader-Förderung vor, die nun wieder beantragt werden kann.
Copyright: Stefan Lieser
Es wackelt. Doch Nikolas Gath und Lea Schenkelberg von der Leader-Region Eifel in Nettersheim versuchen, die Balance zu halten. Zusammen mit Jürgen Bauer, Berit Blomenkamp und Kilian Hinzmann vom Pfadfinderstamm Die Burgfalken in Blankenheimerdorf stehen sie auf Trittbrettern des nagelneuen Niedrigseilparcours. Sie werben so nicht nur für den Sinn von Gleichgewichtsübungen in – mutmaßlich gefahrlos – niedriger Höhe, sondern vielmehr für das in dieser Form einzigartige Fördersystem, das den Bau der Freizeitanlage ermöglicht hat.
„Wir bekommen pro Jahr zwischen 50 und 60 Bewerbungen. Um die 20 können wir immer für eine Förderung auswählen“, so Nikolas Gath, der für die Verwaltung des Regionalbudgets für diese Projekte zuständig ist. Es geht um eine maximal 80-prozentige Förderung. Die Obergrenze liegt bei 16.000 Euro pro Maßnahme. 20 Prozent, maximal 4000 Euro, müssen bei voller Ausschöpfung der Einzelförderung vom Projektträger bezahlt und vorfinanziert werden. Die Leader-Eifel ist mit 192.000 Einwohnern und bezogen auf die Fläche das größte der 44 Leader-Gebiete in NRW.
Der noch recht neue Fördertopf für Kleinprojekte ist äußerst beliebt
Auch hier wird der Fördertopf für Kleinprojekte seit fünf Jahren angeboten und erweist sich als äußerst beliebt. Bewerbungsschluss ist nun wieder der 31. Mai. Mit der Bewilligungsentscheidung in jedem Einzelfall wird vor den Sommerferien gerechnet.
Alles zum Thema Eifel
- Kommunales Integrationsmanagement Case-Managerin der Caritas Eifel bietet Hilfe beim Ankommen
- Filmemacher Mit Schweigen und Aufgesetztem gewann Dietrich Schubert das Vertrauen der Eifeler
- Aktionstag „Radeln nach Zahlen“ Der Kreis Euskirchen startet in die Fahrradsaison 2025
- Drohnen und Pfeifen Wie Rehkitze in der Eifel vor dem Tod im Mähwerk bewahrt werden
- Kulturprogramm Außergewöhnliche Konzertreihe in den Kirchen der Eifel
- Steinfeld Calling Kulturprogramm im Kloster mit DJ, Lichtinstallation und vielen Konzerten
- Naturschutz Im Kreis Euskirchen hat der Feldhase nicht nur zu Ostern Saison
Kritik gibt es am Fördersystem eher selten, doch die nötige Vorfinanzierung führe bei vielen der kleinen Vereine und Initiativen immer wieder zu Problemen, berichtet Jürgen Bauer von den Pfadfindern. Er appelliert an Gath, „das mal im politischen Raum zu besprechen“.
Wir bekommen pro Jahr zwischen 50 und 60 Bewerbungen. Um die 20 können wir immer für eine Förderung auswählen.
Unstrittig ist für ihn, dass es gut sei, dieses Fördermittel überhaupt zu haben. Denn so wurde nicht nur im vergangenen Jahr im Kreis Euskirchen der Niedrigseilparcours möglich gemacht, der am Ende noch 4000 Euro teurer war, für die die Gemeinde Blankenheim einsprang.
Unter den zehn unterstützten Projekten im Kreis waren etwa ein neuer Anhänger für den Brazzanova-Verein, eine Elektroinstallation für die Dauerausstellung zum Luftkrieg in der Nordeifel in Vogelsang der Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rhein/Mosel oder ein Marktstand für den Dorfplatz in Hecken. Dazu kamen fünf Projekte im Kreis Düren (Heimbach, Hürtgenwald, Kreuzau) und sieben in der Städteregion Aachen (Monschau, Simmerath, Roetgen). Macht insgesamt 23 Kleinprojekte.
Geförderte Projekte müssen für alle zugänglich sein
Bewerben können sich Vereine, Personen, Kommunen, Gemeinnützige Unternehmen, aber auch etwa Dorf- oder Nachbarschaftsläden. „Es müssen nur Maßnahmen sein, die der Allgemeinheit dienen“, so Nikolas Gath: „Und sie müssen der Öffentlichkeit zugänglich sein.“ Ein neues Netz für den exklusiven Tennisclub sei daher eher nicht förderfähig. Die Projekte dürfen noch nicht begonnen worden sein, müssen aber innerhalb des Förderjahres abgeschlossen werden, so eine weitere Bestimmung. Zudem besteht eine Zweckbindungsfrist: fünf Jahre für technische Geräte oder Maßnahmen, zwölf für Baumaßnahmen.
Der Pfadfinderstamm Burgfalken hat die Kriterien erfüllt. „Unser Niedrigseilparcours ist immer offen zugänglich, und wir wissen jetzt schon, obwohl er noch gar nicht offiziell eingeweiht wurde, dass er von vielen Kindern und Jugendlichen nicht nur aus Blankenheimerdorf genutzt wird“, so Jürgen Bauer, bevor er einen beherzten Sprung von der wackeligen Holzplatte macht und wieder festen Boden unter den Füßen hat.
Die Förderung
Die Kleinprojekteförderung bezieht sich zwar auf Maßnahmen innerhalb der Gebietskulisse der Leader-Region Eifel, ist aber kein Leader-Projekt. Das Gesamtbudget betrug in den Vorjahren immer 200.000 Euro – und das Geld kommt vielmehr aus Beiträgen, die Bund und Länder in das Gemeinschaftsprojekt Agrar- und Küstenschutz (GAK) einzahlen. Daraus bedient sich das Land NRW nach der Struktur- und Dienstleistungsrichtlinie des Landes.
180.000 Euro zahlt so das Land für die Kleinprojekteförderung, 20.000 Euro die der Leader-Region angeschlossenen Kommunen in der Städteregion Aachen und den Kreisen Düren und Euskirchen (hier außer den Städten Zülpich und Euskirchen sowie der Gemeinde Weilerswist). Leader-Regionalmanager Nikolas Gath geht davon aus, dass das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes die Mittel auch in diesem Jahr freigibt.
Einen Online-Beratungstermin für Antragsteller bietet das Leader-Regionalbüro an diesem Montag, 5. Mai, 18 Uhr, an. Der Zugang kann telefonisch unter 02486/ 911122 sowie per E-Mail angefordert werden. Dies gilt auch für weitere Beratungsmöglichkeiten.