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GenossenschaftsprojektJunge Unternehmer wollen mit Vorteilen der Eifel werben

Lesezeit 4 Minuten
Zwei junge Männer stehen hinter einem Tresen.

Zwei Jungunternehmer, die mit neuen Ideen die Eifel nach vorne bringen wollen: Jan Baum (l.) und Henning Förster.

Ein Netzwerk von jungen Unternehmern und Führungskräften in der Dienstleistungsgenossenschaft Eifel will die Region attraktiver machen.

„Wir sollten ruhig etwas selbstbewusster auftreten und mit den zahlreichen Vorteilen der Eifel werben“, fordert Jan Baum. Der Geschäftsführer der Johannes Baum GmbH & Co. KG in Kall ist der Koordinator eines neuen Netzwerks mit dem Namen „Young Professionals“, in dem sich junge Unternehmer und Führungskräfte treffen und die unter anderem die Eifel als eigenständige Marke etablieren wollen. Initiiert hat den Austausch, an dem mittlerweile bereits gut 20 Jungunternehmer teilnehmen, die Dienstleistungsgenossenschaft Eifel (DLG).

Bevor Baum im Kaller Aktiv-Park mit Henning Förster das neue Netzwerk vorstellte, führte Förster Petra Schumacher-Hendus und Bianca Renn vom Vorstand der DLG durch den neuen Fitness- und Wellnesspark, der bei der Flut im Juli 2021 zerstört worden war.

Aktiv-Park in Kall wurde nach der Flut wieder aufgebaut

„Der Fitnessbereich war im Juli 2022 fertiggestellt worden, Anfang Oktober konnten dann die beiden Tennisplätze eröffnet werden“, sagte Förster, der sich mit Vater Jochen, Mutter Silvia und Bruder Steffen um den Wiederaufbau der Anlage kümmert. Ein Großteil der Spieler, die vor Corona die Plätze genutzt hätten, seien zurückgekommen.

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Wir haben mit Corona und der Flut eine lange, schwierige Zeit hinter uns.
Jan Baum

Seit Anfang Dezember   ist der Wellnessbereich wieder am Start,   Ende Dezember konnte auch das Restaurant wieder öffnen. „Nun fehlt nur noch das Kinderland. Dessen Eröffnung ist für April oder Mai geplant“, so Förster. „Wir haben mit Corona und der Flut eine lange, schwierige Zeit hinter uns. Deshalb bin ich froh, dass der Aktiv-Park und einige andere Betriebe wieder am Start sind“, betonte Baum.

20 junge Unternehmer aus der Eifel knüpfen ein Netzwerk

Die Austauschplattform für junge Unternehmer und Führungskräfte war von der DLG schon im vergangenen Jahr gegründet worden. „Im Mai haben wir uns noch mit fünf Leuten getroffen. Dann kamen immer mehr Anfragen hinzu“, erzählt Förster. Nun bestehe die Gruppe schon aus gut 20 Teilnehmern von Aachen bis nach Prüm.

„Neben dem Knüpfen von Kontakten in einem regionalen Netzwerk geht es auch darum, durch wertvolle Impulse einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Standortattraktivität und somit zur Zukunftsfähigkeit der Region zu leisten“, betont Schumacher-Hendus. Themen seien unter anderen der Fachkräftemangel und die Digitalisierung. „Wir wollen die Eifel als eigenständige Marke am Markt etablieren“, nennt Jan Baum ein wichtiges Ziel.

Ein Motor bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels

Mittlerweile habe sich ein Arbeitskreis mit rund zehn Mitgliedern gebildet, der erste Projekte wie die Bekämpfung des Fachkräftemangels angehen wolle. „Da entwickelt sich ein innovativer Motor für die Region, der durchaus auch Vorbild für die DLG sein kann“, lobt Schumacher-Hendus.

„Die Eifel bietet schöne Natur und nette Menschen. Es ist hier auch nicht so anonym wie in den Städten“, zählt Baum einige Vorteile der Region auf. In Zeiten von Corona hätten auch viele junge Leute   die Schönheit der Natur zu schätzen gelernt. Auf der anderen Seite seien Städte wie Aachen, Bonn oder Köln sowie Belgien und die Niederlande nicht weit entfernt. Deshalb gebe es immer mehr junge Menschen, die aus den Städten zurück in die Region kämen. „Die Eifel muss jetzt nur noch ein bisschen jünger und attraktiver werden.“

Die Eifel bietet eine gute Work-Life-Balance

„Außerdem gibt es in der Eifel preiswerten Wohnraum, was gerade für Familien interessant ist, und mittlerweile auch zahlreiche innovative Unternehmen“, ergänzt Förster. Die Flut habe dafür gesorgt, dass die Menschen noch enger zusammengerückt seien. Unterm Strich sei die Region ein sehr guter Lebens- und Arbeitsraum, der eine gute Work-Life-Balance biete.

„Der Freizeit- und Tourismusbereich ist ein wichtiger Faktor“, erklärt Förster. Nachhaltig wirtschaften werde auch hier immer wichtiger. Deshalb müsse noch mehr als bisher auf gesunde und regionale Produkte gesetzt werden. „Im Aktiv-Park versuchen wir mit gutem Beispiel voranzugehen und bieten zum Beispiel Eifeler Brotvariationen an.“ Baum betont in den Zusammenhang, dass das gastronomische Angebot beispielsweise bei vegetarischen Speisen bislang in der Eifel noch überschaubar sei: „Da gibt es durchaus noch Steigerungspotenzial.“

Das nächste Treffen der „Young Professionals“ findet am Mittwoch, 25. Januar, im Aktiv-Park statt. „Ich hoffe auf 25 bis 30 Teilnehmer“, sagt Förster. Anmeldungen sind bis zum 23. Januar per E-Mail erwünscht.


Die DLG Eifel

Die Dienstleistungsgenossenschaft Eifel wurde 2016 gegründet und hat nach eigenen Angaben aktuell 63 Mitgliedsunternehmen mit rund 4000 Beschäftigten. Ihr Ziel ist, den Wirtschaftsstandort Eifel durch den Austausch der Mitglieder attraktiver zu machen und ihn durch die Bündelung von Synergien für die hier lebenden und arbeitenden Menschen zu stärken. (wki)

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