FestivalBeim Street Life in Wiesdorf spielen 49 Bands aus verschiedenen Ländern

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Sehen ein bisschen verrückt aus und machen verrückte Musik: Das Chango Leion Latin Trio vermischt psychedelische Musik nach Art der 70er-Jahre mit Latin-Einflüssen und tritt – wie 20 weitere von insgesamt 49 Künstlern – erstmals beim Street Life in Wiesdorf auf.

Sehen ein bisschen verrückt aus und machen verrückte Musik: Das Chango Leion Latin Trio vermischt psychedelische Musik nach Art der 70er-Jahre mit Latin-Einflüssen und tritt – wie 20 weitere von insgesamt 49 Künstlern – erstmals beim Street Life in Wiesdorf auf.

Wiesdorf – Das Jubiläum ist vorbei. In diesem Jahr kehrt wieder Normalität ein. Wobei das mit der Normalität so eine Sache ist, wenn es um das Street Life, Leverkusens größtes Musik-Open-Air, geht, das seit 1996 jedes Mal im August tausende Besucher auf die untere Hauptstraße in Wiesdorf lockt.

In diesem Jahr beginnt der Reigen am Freitag, 5. August, gegen Nachmittag. Ende ist nach zweieinhalb Tagen am Sonntag, 7. August.

Wie immer erst am späten Abend. Denn Musik und Musikbegeisterung lassen sich ja nicht wirklich aufhalten.

Drei Bühnen

Es sind 49 Bands oder Solokünstler, die auf drei Bühnen – eine steht an der Barmer Straße, eine auf dem Barmer Platz, die dritte gleich neben dem Jazzclub Topos – auftreten werden. Und immerhin 21 von ihnen sind zum ersten Mal dabei.

Was indes nicht bedeutet, dass diese Musiker noch nie in Leverkusen waren. Im Gegenteil: Sie alle standen schon auf der Bühne des Topos, das ja die Heimat des veranstaltenden Vereins „Jazz Lev“ ist.

Ihre Street-Life-Premiere feiern beispielsweise Soul La Vie, die am Freitag um 17.15 Uhr das Festival eröffnen. Soul La Vie existiert seit 2103 und besteht aus zehn Musikern aus allen Teilen Nordrhein-Westfalens, die sich Soul, Rock und Pop widmen. The Esprits hauen hingegen Indierock im Stile der Hives oder Arctic Monkeys raus (Freitag, 19.30 Uhr).

Die Mitglieder der Grúpo Rosario León aus Sevilla um deren namensgebende Frontfrau (Samstag, 16 Uhr) vermischen Flamenco, Rumba, Tango und alle möglichen anderen Arten von Musik aus ihrer Heimat mit Pop und bringen damit zwangsläufig Zuschauerbeine zum wackeln. World-Music gibt es von der Straßenband Kachupa aus Italien (Samstag, 17.30 Uhr).

Parris liefern eine höchstwahrscheinlich fulminante Tribute-Show an ihre Helden – die legendären irischen Hardrocker Thin Lizzy – ab (Samstag, 19 Uhr). Das Chango Leion Latin Rock Trio findet Gemeinsamkeiten zwischen psychedelischem Pop der 70er-Jahre und Reggae, Calypso und Soca (Sonntag, 12.45 Uhr).

Und der Australier Rob Tognoni dürfte als international angesehener Gitarrenspezialist für Begeisterung unter den Saitenbegeisterten sorgen (Sonntag, 17.15 Uhr).

Die Primetime des Street Life hingegen wird auch in diesem Jahr wieder von alten Bekannten bestritten: Am Freitag gibt sich der Leverkusener Peter Lorenz mit Band die Bluesrock-Ehre und kommt dafür aus seiner neuen Heimat Berlin zurück ins Rheinland (20.45 Uhr).

Gleichzeitig pflügen Garden of Delight durch den Irish-Folk-Rock (20.30 Uhr). Am Samstag haben die Zuschauer die Wahl zwischen famosen Covern von BAP mit MAM (20.30 Uhr) oder von den Beatles mit Rubber Soul (20.45 Uhr).

Und das große Finale bleibt einmal mehr den Queen-Epigonen The Queen Kings vorbehalten, die am Sonntag bis zum Zapfenstreich und Abschalten der Musikanlage rocken werden (20.15 Uhr).

Topos-Legende, Street-Life-Vater und Festivalchef Wolfgang Orth erzählt denn auch schon knapp drei Wochen vor dem ersten Ton, wie sehr die Luft in Wiesdorf brumme: „Es kamen schon zig Leute auf mich zu und sprachen mich auf das Street Life an.“ Ein ihm fremder Mann habe ihn sogar beiseite genommen und angefleht, die Sause doch bitteschön zu verschieben.

„Seine Mutter hätte an diesem Wochenende 80. Geburtstag. Er könne also nicht kommen und fände das unendlich traurig.“

Lokale Geldgeber

Traurig sei für ihn persönlich, so sagt Orth, hingegen der Rückzug eines Großsponsors aus dem Street-Life-Zirkus. Der weltweit bekannte Brausegigant wolle sich angeblich neu aufstellen und sein Sponsoring international ausweiten. „Aber wir haben ja mehrere lokale Geldgeber und Unterstützer“, betont und beruhigt Orth. Hinzu kämen noch 90 ehrenamtliche Helfer, die bereits zwei Tage vor dem Startschuss zum Street Life mit den Aufbauten beginnen werden. Wichtig sei jetzt nur noch zweierlei: gutes Wetter. „Und dass die Besucher ihre Getränke nicht selber mitbringen, sondern an unseren Ständen kaufen. Denn davon leben wir.“

Das Programm zum 21. Street Life liegt ab sofort in allen öffentlichen Einrichtungen der Stadt aus. Es kann zudem im Internet auf der Seite des Veranstalters eingesehen werden.

www.jazz-lev.de

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