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Per IS-Heiratsbüro kennengelerntKölner Polizei nimmt Islamistin in Frankfurt fest

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Frankfurt/Main: Bundespolizisten gehen durch das Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. (Symbolbild)

Karlsruhe/Leverkusen – Die Kölner Fahnder waren zur Stelle: Fünf Jahre nach ihrer Ausreise aus Deutschland nach Syrien haben Beamte des Staatsschutzes der Kölner Polizei am Freitag ein mutmaßliches weibliches Mitglied der ausländischen Terrorvereinigung „Islamischer Staat“ (IS) nach der Landung am Frankfurter Flughafen festgenommen.

Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe hatte den Zugriff angeordnet. Nun sitzt die Frau in Untersuchungshaft. Die Ermittler aus Köln nahmen die Beschuldigte fest, weil sie zuletzt in Leverkusen gewohnt hat. Dort hatte sie im Jahr 2015 ihre Zelte abgebrochen und hatte sich nach Ermittlungen der Sicherheitsbehörden dem „IS“ angeschlossen.

Über Deutschland nach Syrien ausgereist

Detailliert beschrieb am Montagvormittag die Generalbundesanwaltschaft, was der mutmaßlichen Terroristin vorgeworfen wird. Mit ihrer vierjährigen Tochter war die Frau über einen deutschen Flughafen nach Syrien ausgereist. Dort habe sie über ein „Heiratsbüro“ der Terrororganisation einen ebenfalls aus Deutschland kommenden IS-Anhänger geheiratet und mit diesem eine Familie gegründet, hieß es weiter.

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Das Paar soll mit seinen Kindern in insgesamt fünf Wohnungen gelebt haben, deren rechtmäßige Eigentümer der IS getötet oder vertrieben hatte. Außerdem soll die Frau die Dienste einer versklavten Jesidin als Putzkraft in Anspruch genommen habe, die eine Freundin auf Wunsch bei ihren regelmäßigen Besuchen mitgebracht habe. In den Wohnungen erledigte die Leverkusenerin den Haushalt und hielt so ihrem Mann den Rücken frei, damit er „uneingeschränkt“ dem „IS“ zur Verfügung stehen kann, teilten die Behörden weiter mit.

Vollautomatische Waffen aufbewahrt

In den bereitgestellten Räumen verwahrte der Ehemann zwei vollautomatische Kalaschnikow-Sturmgewehre „AK 47“. Die Frau hatte Zugriff auf die Waffen. Nachdem der „IS“ seine Herrschaftsgebiete in Syrien verloren hatte, geriet die Beschuldiget mit ihrer Familie in kurdische Gefangenschaft und war in der Türkei in Abschiebehaft. Die Bundesanwaltschaft wirft der Festgenommenen neben der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung auch Beihilfe zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.

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Sollte gegen die Frau Anklage erhoben werden, wird der Leverkusenerin vermutlich vor dem Staatsschutzsenat im Düsseldorfer Terrorbunker. Dort war erst kürzlich das Verfahren gegen den Kölner Rizin-Bomber und seine Ehefrau zu Ende gegangen.