Bunt statt beschmiertStreet-Art-Kunstprojekt verschönert S-Bahnhof Hansaring

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Wollen mit ihren Graffiti der Haltestelle Hansaring ein neues Gesicht geben: (v.l.) Ron Voigt, John Iven und Henning Hüttner.

Wollen mit ihren Graffiti der Haltestelle Hansaring ein neues Gesicht geben: (v.l.) Ron Voigt, John Iven und Henning Hüttner.

Köln – Die Haltestelle „Hansaring“ ist nicht gerade bekannt für eine schöne und einladende Atmosphäre. Beschmierte oder kahle Betonwände und schmutzige, verblichene Neonröhren prägten das Bild des Bahnhofs. Doch damit soll jetzt Schluss sein.

Im Auftrag der Deutschen Bahn werden die drei Treppenaufgänge momentan von professionellen Street-Art Künstlern verschönert und neu gestaltet. „In erster Linie geht es uns darum, dass die Anwohner den Hansaring als ihren Bahnhof und als Teil ihres Veedels betrachten“, erklärt Kai Rossmann, Bahnhofschef der Deutschen Bahn für den Raum Köln-Bonn. „Um dieses Lokalkolorit zu garantieren, haben wir uns bewusst für Künstler entschieden, die einen Bezug zum Eigelstein und der Stadt haben“, so Rossmann weiter.

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Die Künstler, dass sind John Iven und Ron Voigt von der Firma „Goodlack“, Henning Hüttner sowie Kai Niederhausen alias „Semor“. Die drei Aufgänge des Bahnhofs sind jetzt in den Farbkombinationen rot-grün, blau-orange und lila-gelb gehalten. „Jeder Eingang ist in einem eigenen Stil designt“, sagt Iven. So wird am mittleren Aufgang die Historie des „Eygelstein“ thematisiert, an den nördlichen Treppen steht simpel im modernen Street-Art-Style „Hansaring“. Die Graffiti für den südlichen Eingang bilden das multikulturelle Leben des Veedels ab. „Wir wollten die schönen, aber auch die schattigen Seiten des Lebens hier humoristisch darstellen“, erklärt Hüttner.

Gegen negatives Image

Zusätzlich zu den Graffiti werden noch Lichtinstallationen an den Treppenaufgängen angebracht sowie die Geländer erneuert und die Deckenstrahler gereinigt. Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Kunstprojekt „Welcome to Eigelstein“ auf circa 250 000 Euro. „Es geht uns aber nicht nur darum, den optischen Eindruck für die Kunden zu verbessern, wir wollen ihnen auch die gefühlte Unsicherheit nehmen“, sagt Rossmann mit Blick auf das negative Image des Hansarings.

Die Arbeiten sollen im November abgeschlossen werden. Das Projekt ist nicht die erste Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Bahn und „Goodlack“, bereits 2014 wurde die Außenwand des Bahnhofs Ehrenfeld von ihnen neu gestaltet. Konkrete Pläne für ähnliche Projekte gibt es laut Rossmann noch nicht, aber „wenn das Feedback hier am Hansaring ähnlich positiv wie in Ehrenfeld ausfällt, werden wir versuchen, das auch an anderen Haltestellen zu realisieren“.

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