Beliebte VerbindungWarum die ICE-Strecke Köln-Frankfurt im Sommer gesperrt ist

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Ein ICE der Deutschen Bahn (l) fährt auf der Strecke Köln Frankfurt in Richtung Frankfurt/Main neben der Autobahn A3 (r) über die Wiedttalbrücke.

Ein ICE der Deutschen Bahn fährt auf der Strecke Köln-Frankfurt

Die Bahn will Anfang Mai ein Verkehrskonzept für die Sperrung der Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt von Juli bis August bekannt geben. 

Wer im Sommer mit dem ICE zwischen Köln und Frankfurt unterwegs sein will, muss sich auf eine deutlich längere Fahrtzeit einstellen: Von Dienstag, 16. Juli, bis Freitag, 16. August erneuert die Deutsche Bahn zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt Stadion Schienen auf der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main.

Dafür muss die Strecke im betreffenden Zeitraum gesperrt werden. Es handele sich dabei um reguläre Instandsetzungsarbeiten, die nach gewissen Zeiträumen auf der rund 180 Kilometer langen Strecke erforderlich seien, um den verlässlichen Verkehr weiter sicherzustellen, sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage der Rundschau.

Sperrung in den Sommerferien

„Eine Vielzahl von Arbeiten erledigt die DB dabei kontinuierlich so, dass die Fahrgäste davon nichts merken — etwa in den Nachtstunden“, so der Sprecher weiter. „Für den Einsatz von Spezialmaschinen ist es jedoch mitunter erforderlich, die Strecke zu sperren – so auch im aktuellen Fall.“ Derzeit erarbeite man zusammen mit den Planern und beauftragten Firmen den genauen Bauablaufplan „inklusive Einsatz vom Fachkräften, Maschinen und Material.“

Anfang Mai will die Bahn ein Verkehrskonzept für die Zeit der Sperrung vorstellen, aus dem hervorgeht, wo und wie die Fahrgäste dann von A nach B kommen sollen. Klar ist allerdings, dass sich die Reisenden auf Umleitungen und erhebliche Fahrtzeitverlängerungen einstellen müssen. Zu der Frage, wie genau der dann anfallende zusätzliche Verkehr auf der Rheinstrecke über Bonn, Koblenz und Mainz, die bereits jetzt häufig überlastet ist, bewältigt wird, äußerte sich die Bahn am Donnerstag nicht.

Kommt die Ankündigung der Baumaßnahmen und der damit verbundenen Einschränkungen nicht etwas kurzfristig für die Fahrgäste, zumal die Sperrung genau in die Zeit der Sommerferien fällt? „Die Schnellfahrstrecke Köln- Frankfurt wird zu einem nicht unerheblichen Fahrgastanteil von Pendlern und Geschäftskunden genutzt. Für diese Fahrgäste ist die Sperrung innerhalb der Sommerferien besser, als außerhalb der Ferienzeiten“, sagt Detlef Neuß vom Fahrgastverband Pro Bahn gegenüber der Rundschau. „Für Fahrgäste, die die Bahn nutzen, um zum Urlaubsort zu gelangen, kann es zu Anschlussverlusten und längeren Fahrzeiten kommen. Das ist unangenehm, lässt sich aber handhaben.“

Die Bahn gibt an, dass sie zumindest den Zeitraum der Streckensperrung bereits Anfang des Jahres veröffentlicht habe, etwa online auf ihrer Service-Seite, wo alle Großbaustellen im Fernverkehr aufgeführt sind. „In der Online-Verbindungsabfrage und den Auskunftsmedien sind die daraus resultierenden Fahrplananpassungen ebenfalls hinterlegt — weit vor dem eigentlichen Baustart im Sommer“, erklärt der Bahnsprecher.

„Somit können sich Fahrgäste schon jetzt darauf einstellen. Wer also heute sein Ticket im genannten Zeitraum bucht, erhält die dann geltenden Informationen zum Fahrplan und der entsprechend längeren Reisezeit.“

Aus Sicht von Detlef Neuß von Pro Bahn ist diese Vorlaufzeit bei der Information „für Pendler auf dieser Strecke sicher ausreichend“. Für Fahrgäste, die bereits vor einigen Monaten ihre Urlaubsfahrt mit der Bahn auf der Strecke Köln-Frankfurt geplant und gebucht haben, komme die Ankündigung allerdings „etwas kurzfristig“.(mit dpa)

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