Kölner BrückeKeine Liebeschlösser am Neubau der Hohenzollernbrücke

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Hohenzollernbrücke_Liebesschlösser_DPA

Die Liebesschlösser an der Hohenzollernbrücke.

  • Für 57,7 Millionen Euro soll die Hohenzollernbrücke im Süden und Norden erweitert werden.
  • Weitere Zäune, um die bekannten Liebesschlösser aufzuhängen sind am Neubau aber nicht vorgesehen.
  • Einige machen sich Sorgen, was nun mit den Schlössern geschieht.

Köln – Der geplante Ausbau der Hohenzollernbrücke führt nicht dazu, dass es weitere Zäune für die weltbekannten Liebesschlösser geben wird. Das hat die Stadt der Rundschau mitgeteilt, ein Sprecher sagte: „Eine weitere Möglichkeit zum Anbringen von Liebesschlössern ist nicht geplant.“ Die mehreren Hunderttausendend bestehenden Schlösser bleiben davon aber unberührt und sind weiter zugänglich.

Theoretisch wären weitere Schlösser möglich, weil südlich der Brücke ein bis zu elf Meter breiter Neubau entsteht und damit neue Geländer. Aus statischen Gründen hat der neue Bahnbogen 50 Zentimeter Abstand zur bestehenden Bahnbrücke. Nur: Lassen sich Paare wirklich davon abhalten, dass die Stadt keine weitere Möglichkeit will? Vermutlich müsste sie Zäune oder Geländer so bauen, dass sich dort gar keine Schlösser anbringen lassen, wenn sie das effektiv verhindern will.

Brücke soll für Fußgänger und Radfahrer erweitert werden

Wie berichtet, soll die Brücke für – Stand jetzt – 57,7 Millionen Euro für Fußgänger und Radfahrer erweitert werden: Im Süden mit dem Neubau, im Norden empfiehlt die Verwaltung eine Erweiterung von 3,50 auf fünf Meter. Der Kölner Stadtrat soll die ersten Planungen am 6. Februar abnicken. Wann der Bau beginnt, ist noch unklar – zumal die Frage der Zufahrtsrampen von den Planungen zunächst unberührt bleibt. Die Brücke gehört der Deutschen Bahn.

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Die sogenannten Liebesschlösser an den Zäunen der Hohenzollernbrücke sind ein öffentliches Zeichen, mit dem zwei Menschen ihre Liebe bekunden. Es ist kein reines Kölner Phänomen, es gibt sie auch in anderen Städten, beispielsweise Paris. Gabriele Dafft, wissenschaftliche Referentin vom Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Rheinland, sagte: „Es handelt sich um ein sichtbares Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit.“

Bahn hat keine Pläne, die Schlösser zu entfernen

Die Hunderttausenden Schlösser sind eine Attraktion in Köln, sie wiegen insgesamt rund 45 Tonnen. Auch Kölntourismus betonte den Wert der Schlösser, demnach „bauen Köln-Gäste damit auch nachhaltig eine Verbindung zu unserer Stadt auf“. Es ist eine Verbindung, die im Sommer 2019 kurzzeitig vor dem Aus stand. Damals hatte ein Bahnsprecher angekündigt, die Schlösser müssten weg. Der Sprecher sagte im Juli: „Das Gewicht ist nicht das Problem. Aber der Korrosionsschutz des Zauns muss erneuert werden.“

Köln ohne Liebesschlösser? Die Ankündigung führte zu bundesweiten Berichten, am Tag danach korrigierte die Bahn sich plötzlich: Es gebe keine Pläne, die Schlösser zu entfernen, mögliche Rostschäden hätte die Bahn im Blick. Diese Aussage erneuerte eine Sprecherin jetzt gegenüber der Rundschau. Wenn vor allem große Schlösser zu weit auf den geh- und Radweg ragen, entfernt die Stadt sie. 

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