1. Mai in GummersbachAuch ein Tag des Erinnerns

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Solidarität geht durch den Magen: Das Alevitische Kulturzentrum Oberberg servierte Spezialitäten aus der Heimat.

Solidarität geht durch den Magen: Das Alevitische Kulturzentrum Oberberg servierte Spezialitäten aus der Heimat.

Gummersbach – Diese Herausforderungen seien die größten der gesamten Jahrzehnte nach dem Krieg, nicht nur wegen der anhalten Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine. Auch die Zeiten auf dem Arbeitsmarkt seien schwierig. Und nie sei der Zusammenhalt so wichtig wie heute, betonte Werner Kusel als Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Gummersbach in seinen Worten zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit.

„Gemeinsam Zukunft gestalten“ war dort das große Thema am Sonntag. Und groß war nicht nur Kusels Freude darüber, dass nach der Zwangspause wieder eine Kundgebung stattfinden konnte, sondern auch darüber, dass diese ihren Weg mitten hinein in die Kreisstadt, nämlich auf den Bismarckplatz, gefunden hatte.

Das Ende des Faschismus

Den habe die Stadt gut hinbekommen, lobte der Gewerkschafter Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein, der sich unter die Zuhörerinnen und Zuhörer gemischt hatte. Wie wichtig inzwischen der gewerkschaftliche Zusammenhalt geworden sei, das zeige auch ein Blick auf die Statistik: „In den ersten vier Monaten dieses Jahres hat die IG Metall in Oberberg 300 neue Mitglieder bekommen, das ist der größte Zuwachs seit zehn Jahren“, sagte Kusel.

Gewerkschaftssekretär Haydar Tokmak erinnerte daran, dass der 1. Mai ein Tag des Erinnerns, des Gedenkens, sei: „Vor bald 90 Jahren wurden die Gewerkschaften von den Nazis zerschlagen, weil sie der schwierigste Gegner des Regimes waren – 1933 war das Todesjahr der Gewerkschaften“, sagte Tokmak und rief: „Stärke gibt es nur in Einigkeit und Solidarität.“

GEW-Vorsitzende Koch sprach zum ersten Mal

Erstmals am 1. Mai sprach derweil Jana Koch, Kreisvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Sie forderte die sich neuformierende Politik dazu auf, endlich mehr für die Bildung auszugeben. Diese brauche etwa kleinere Klassen, Lerngruppen, Räume, in denen man sich wohlfühle.

„Das Land Nordrhein-Westfalen investiert viel zu wenig in die Bildung, es gibt zudem zu viel Verantwortung an die Kommunen ab.“ Somit entscheide die Postleitzahl über die Bildung, kritisierte die Reichshoferin Koch.

Auch die Wahlkandidaten waren dabei

Auf den Bismarckplatz gekommen waren auch die meisten Parteien, um im Wahlkampf vor der Kür des Landtags in Düsseldorf am 15. Mai erneut Stellung zu beziehen, unter ihnen waren – neben einigen Kandidatinnen und Kandidaten – auch Oberbergs Bundestagsabgeordnete Sabine Grützmacher (Grüne) und Dr. Carsten Brodesser (CDU).

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Gerhard Jenders vom Bündnis „Unser Oberberg ist bunt, nicht braun!“ und schließlich Lare Karagöz als Stimme aller Menschen in Oberberg, die einen Migrationshintergrund haben, appellierten ebenso an die gemeinschaftliche Geschlossenheit, während das Alevitische Kulturzentrum Oberberg mit so mancher Köstlichkeit zeigte, dass Solidarität eben auch durch den Magen geht.

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