Gummersbach unterliegt Magdeburg mit 28:30Bittere Heimspielniederlage für den VfL

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Jubeln konnte der VfL über weite Phasen, aber zum Sieg reichte es nicht.

Gummersbach – Zehn Minuten vor Schluss sah beim 26:23 noch alles danach aus, als könnte der VfL Gummersbach nach dem Sieg beim TBV Lemgo vor einer Woche gegen den SC Magdeburg eine weitere Überraschung schaffen. „Meine Mannschaft war in dieser Phase zu naiv“, sagte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Zwei Zeitstrafen und einige vergebene Chancen sorgten dafür, dass die Magdeburger wieder die Oberhand gewannen und Gummersbach im ersten Heimspiel mit leeren Händen dastand. Mit 28:30 (12:12) unterlag der Aufsteiger dem amtierenden Deutschen Meister vor 3410 Zuschauern in der Schwalbe-Arena.

Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert, der einst selbst das Trikot des VfL getragen hatte, sprach von einem glücklichen Sieg seiner Mannschaft gegen einen nicht typischen Aufsteiger. Wie sehr Gummersbach sich auf die Bundesliga gefreut habe, habe er am Abend beim Gang durch die Stadt gespürt. Das ging in der Schwalbe-Arena so weiter, vom Anpfiff an wurden die VfL-Handballer angefeuert und auch nach dem unglücklichen Ende noch gefeiert. Doch zunächst schienen die Rollen klar verteilt. Magdeburg hatte die Partie im Griff und führte mit 6:3 (10.), als der VfL-Trainer eine Auszeit nahm. In der Folge fand der VfL immer besser ins Spiel, im Tor hielt Tibor Ivanisevic, die Abwehr spielte sicher. Vor allem Dominik Mappes, mit 14 Treffern bester Werfer, nutzte vorne seine Freiräume, die er hatte, da die Magdeburger Abwehr sich vor allem auf Julian Köster konzentrierte. Das Spiel wurde intensiver.

Ausgleich zur Pause

Zur Pause hatte der VfL auf 12:12 ausgeglichen. Nach dem Wiederanpfiff setzten sich die Gummersbacher von 15:14 (33.) bis auf 22:18 (43.) ab und schienen das Momentum auf ihrer Seite zu haben. Im Tor agierte seit der 26. Minute Fabian Norsten, der nach der Pause mit einigen Paraden dafür sorgte, dass sich der VfL absetzen konnte. Und doch schien der VfL in der Schlussphase immer nervöser zu werden, was vorher so gut funktioniert hatte, dem fehlte jetzt die Leichtigkeit. Symptomatisch in dieser Phase war das Tor zum 23:20 (46.) durch Tom Jansen, der beim nächsten Angriff der Gäste den Ball abfing, um sich dann mit einem Fehlpass um den Lohn zu bringen. Trotzdem hielten die Gummersbacher bis zum 26:23 (50.) den Drei-Tore-Vorsprung. Zwei Strafzeiten kurz hintereinander für Ellidi Vidarsson und Lukas Blohme führten dazu, dass Magdeburg auf 25:26 (52.) verkürzte. Beim 28:27 (57.) lag Magdeburg erstmals wieder in Führung, weil Vidarsson zum vierten Mal an diesem Abend einen freien Wurf vom Kreis vergab. Ein Wurf an den Pfosten von Jansen verhinderte den erneuten Ausgleich und Magdeburg erhöhte auf 29:27. Der VfL-Trainer setzte noch einmal auf die 7:6-Variante, doch der Siebenmeter 26 Sekunden vor Schluss, den Omar Ingi Magnusson ins Tor zum 30:28 warf, besiegelte die Niederlage der Hausherren.

Einblick in die Gefühlslage

Der VfL-Trainer gab anschließend einen Einblick in seine Gefühlslage: Auf der einen Seite sei er glücklich über die Einstellung und den Kampf seiner Mannschaft, auf der anderen Seite ärgere er sich aber über die unnötigen technischen Fehler und Fehlpässe. „Magdeburg war heute die erwachsenere Mannschaft, die uns gezeigt hat, wie man solche Siege herausfahren sollte“, sagte Sigurdsson. „Jetzt müssen wir uns schnell erholen, denn am Sonntag geht es weiter mit dem nächsten Heimspiel gegen Hamm.“

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Es sei gut, dass es so schnell weitergehe, sagte auch Spieler Lukas Blohme. „Wir haben 60 Minuten extrem gut gekämpft und waren mindestens auf dem gleichen Niveau wie Magdeburg“, doch habe man sich durch unnötige Fehler um den Lohn gebracht und das liege auch an der fehlenden Erfahrung. „Jetzt wollen wir gegen Hamm zwei Punkte holen“, so Blohme. Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (2), Kodrin (3), Köster (3), Blohme (4), Mappes (14/6), Jansen (2). Tore SC Magdeburg: Meister (1), Kristjansson (4), Petterson (3), Magnusson (9/7), Hornke (1), Weber (4/1), Mertens (1), Saugstrup (5/1), O’Sullivan (1), Smits (1).

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