Am Freitag ist der letzte Arbeitstag von Lindlars Bürgermeister Georg Ludwig. Er zieht ein positives Fazit seiner Amtszeit.
Bürgermeister Ludwig zieht BilanzEine Strategie für Lindlar entwickelt

Das Amt als Bürgermeister hat Georg Ludwig gerne und mit voller Überzeugung ausgeübt, auch wenn es nicht immer einfach war.
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Er würde es wieder tun und er habe das Amt immer gerne ausgeübt und das bis zum letzten Tag, sagt Georg Ludwig, dessen Amtszeit als Bürgermeister mit diesem Monat endet. Im April 2012 wurde er mit 56,7 Prozent der Stimmen als Nachfolger von Hermann-Josef Tebroke gewählt.
24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche im Dienst zu sein, als Bürgermeister jederzeit für alle Bürger ansprechbar zu sein, auch in der Freizeit oder beim Einkaufen, das sei sein Anspruch und sein Amtsverständnis gewesen. Die Bürgernähe sei ihm besonders wichtig gewesen und dabei auch die Stärkung des Ehrenamtes. So sei er nach Möglichkeiten bei allen Vereinsfesten und Feiern dabei gewesen. Bei den Schützen sowieso.
Großes ehrenamtliches Engagement und viele Vereine
Lindlar habe eine große Zahl aktiver und engagierter Menschen und eine Vielzahl von Vereinen, die einen wichtigen Beitrag für die Kommune leisteten, daher seien ihm die Vereine und ihre Förderung immer besonders wichtig gewesen.
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Als Erfolge in seiner Amtszeit sieht der scheidende Bürgermeister vor allem, dass es gelungen sei, den Flickenteppich an Einzelmaßnahmen in ein Konzept zusammenzufassen und eine Strategie zu entwickeln: Das Gemeindeentwicklungskonzept, das mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek) umgesetzt werde. Den Rahmen bilde der neu aufgestellte Flächennutzungsplan, ein Mammutprojekt, das sich über viele Jahre erstreckt habe.
Lindlar weiter zu einer Marke mit dem ältesten Wald der Welt entwickeln
Im Konzept seien viele positive Einzelmaßnahmen enthalten, die ihn teilweise über seine ganze Amtszeit begleitet hätten. Etwa der Umbau von Schloss Heiligenhoven zu einer Burnout-Klinik. Er sei sehr froh, dass dies nach langer Zeit zu einem guten Abschluss gekommen sei und die Klinik in diesem Jahr ihren Betrieb aufgenommen habe. Die Sanierung des Schwimmbades sei ebenso zu nennen wie die Schulneubaumaßnahmen und die Skateanlage.
Es sei gelungen, den Tourismus in Lindlar weiterzuentwickeln. Dazu habe die Anbindung an die überregionalen Wanderwege beigetragen, aber insbesondere der älteste Wald der Welt und die Grauwacke als ein Markenkern. Der Steinhauerpfad sei seit langem etabliert, das Steinhauermuseum mit dem ältesten Wald eine weitere Attraktion. Wichtige Faktoren in Sachen Tourismus seien auch der Innovationsstandort Metabolon auf dem Entsorgungszentrum Leppe und das LVR-Freilichtmuseum. Hier sei aber noch eine besser Anbindung an den Ortskern wünschenswert. Auch die Kletterhalle auf dem 2T-Gelände trage dazu bei, dass der Bekanntheitsgrad der Kommune gestiegen sei. Die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Wohnraum und Gewerbeflächen seien gelegt, nun müsse die Umsetzung des Neubaugebietes „An der Jugendherberge“ und die Erweiterung des Gewerbegebietes Klause folgen.
Persönlich sehr nahe gegangen seien ihm zu einen der Brand in der Flüchtlingsunterkunft in Frielingsdorf, wo ihm die Feuerwehrleute einen Säugling in die Arme gelegt hätten und die Hochwasserkatastrophe. Bei beiden Ereignissen habe es glücklicherweise keine Schwerverletzten oder Toten gegeben, aber viele einzelne Schicksalsschläge. Die Ereignisse hätten auch deutlich gemacht, wie groß die Hilfsbereitschaft der Lindlarer sei.
Er habe versucht, pragmatisch, bürgernah und überparteilich zu handeln. Persönlich hat sich der scheidende Bürgermeister sehr für die Ukraine-Hilfe eingesetzt, zahlreiche Hilfstransporte auf den Weg gebracht und die Partnerschaft mit Radomyschl initiiert. Ein Verein, der die ukrainische Partnerstadt unterstützen soll, wurde kürzlich gegründet.
Die Entwicklung der Gemeinde weiter intensiv verfolgen
Ludwig wird mit seiner Frau in Lindlar bleiben und noch nicht in Rente gehen. Was er künftig mache, will er aber nicht öffentlich bekannt geben, er sei nun Privatperson, auch wenn er weiter intensiv verfolgen werde, wie sich die Kommune weiter entwickle. Zunächst freue er sich darauf, mehr Zeit für die Familie und den Sport zu haben und wieder ohne Terminprobleme an den Reserveübungen der Bundeswehr teilzunehmen.

