Beachvolleyball17-Jährige aus Marienheide ist erfolgreiche Nachwuchssportlerin

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Große Sprünge möchte Jule Mantsch machen, bei den Europameisterschaften in Slowenien aber auch bei hochrangigen Turnieren.

Große Sprünge möchte Jule Mantsch machen, bei den Europameisterschaften in Slowenien aber auch bei hochrangigen Turnieren.

Marienheide – Jule Mantsch bezeichnet sich als echtes Sandkind. Im Sand gehört die 17-jährige Beachvolleyballerin zu den erfolgreichsten deutschen Nachwuchssportlerinnen.

Im vergangenen Jahr wurde sie mit Kim Viktoria Prade Deutsche Meisterin U18 und qualifizierte sich für die U18-Europameisterschaft. Aufgrund der Corona-Pandemie sagte der Deutsche Volleyballverband (DVV) die Teilnahme in der Türkei aber ab. Nicht nur die EM, die in diesem Jahr im slowenischen Koper stattfindet, steht bei Jule Mantsch auf dem Plan. Im Juni startet sie zum ersten Mal bei einem internationalen Turnier in Dresden und spielt bei den Ruhr Games in der Altersklasse U20.

Eine Volleyball-Familie

Jule Mantsch kommt aus einer Volleyball-Familie. Vater Robert spielte lange selbst Volleyball, war dann Trainer und coacht heute seine Tochter. Bruder Torben Haase, der Sport und Biologie auf Lehramt studiert, kümmert sich um die Athletik seiner Schwester. Der 27-Jährige tritt zudem für den TVA Hürth in der Dritten Liga an. Mutter Monika Haase ist Volleyballerin im TV Becketal, der seinen Beachvolleyball-Platz der Familie fürs Training zur Verfügung stellt.

Volleyball ist bei ihnen Familiensache: (v.l.) Robert Mantsch, Jule Mantsch, Torben Haase und Monika Haase haben sich ganz dem Sport verschrieben.

Volleyball ist bei ihnen Familiensache: (v.l.) Robert Mantsch, Jule Mantsch, Torben Haase und Monika Haase haben sich ganz dem Sport verschrieben.

Die 17-Jährige hat sich mittlerweile ganz auf Volleyball im Sand spezialisiert. „Beim Beachvolleyball muss man alles machen, den Ball annehmen und zuspielen“, sagt sie. Ganz anders in der Halle, wo die sechsköpfige Mannschaft in spezielle Positionen aufgeteilt ist.

In Beachvolleyball reingestolpert

In den Beachvolleyball, sagt Jule Mantsch, sei sie so reingestolpert und dann sei alles sehr schnell gegangen. Dreimal in der Woche trainiert sie im Sand und drei Mal steht Krafttraining an. Gerade jetzt in der Vorbereitung auf die ersten Turniere sei ihr Homeschooling entgegengekommen. „Doch ich habe schon lieber Präsenzunterricht“, wirft sie lachend ein. Jule Mantsch besucht die Gesamtschule Marienheide, die Partnerschule des Leistungssport ist. Für Lehrgänge mit der Nationalmannschaft wird die 17-Jährige freigestellt.

Zuletzt liebäugelte sie doch einmal mit der Halle, als eine Anfrage vom TSV Bayer Leverkusen kam. Die Volleyballerinnen sind in die 1. Bundesliga aufgestiegen und zeigten Interesse an dem Talent. „Wir haben lange zusammen überlegt“, sagt Robert Mantsch, uns dann aber doch dagegen entschieden. „Beachvolleyball und Volleyball sind zwei unterschiedliche Sportarten“, erklärt der Vater. Im Winter trainiert Jule Mantsch in Münster unter Landestrainer Beach Marc d’Andreas. Dazu kamen Einheiten in Warendorf, an der dortigen Sportschule der Bundeswehr. Das bedeutet viel Fahrerei für Vater und Tochter. „Wir können dadurch aber den Winter durchtrainieren“, sagt Robert Mantsch.

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Dazu kommen Einheiten am Olympiastützpunkt in Stuttgart mit Bundestrainer Jörg Ahmann, der gemeinsam mit Axel Hager als erster deutscher Beachvolleyballer eine Medaille bei Olympischen Spielen gewann. Das war Bronze im Jahr 2000 in Sydney. „Beachvolleyball hat seitdem eine unglaubliche Entwicklung gemacht, gerade auch was die Athletik angeht“, sagt Robert Mantsch. Für weitere Popularität sorgten 2016 Laura Ludwig und Kira Walkenhorst mit ihrer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio.

Die beiden Sportlerinnen nennt Jule Mantsch auch ihre Vorbilder. „Und der Traum aller Träume wäre die Teilnahme an Olympischen Spielen“, sagt die 17-Jährige. Doch jetzt steht am Sonntag in Osnabrück mit einem Turnier der Kategorie eins das erste hochrangige Turnier des Jahres für die Marienheiderin an.

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