Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

50 Jahre bei der GemeindeRüdiger Gennies schaffte in Reichshof den Sprung vom Azubi zum Chef

3 min
Ein Mann im Anzug steht auf einem Feld mit Bäumen im Hintergrund.

An seinem Lieblingsort, dem Blockhaus, will Rüdiger Gennies bald öfter über Reichshof schauen.

Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies feiert heute sein 50-jähriges Dienstjubiläum bei der Gemeinde. Bald geht’s in Ruhestand.

Rüdiger Gennies redet sich in Begeisterung, als er von seiner Verbundenheit zu Reichshof mit seinen 106 Orten, 19.000 Einwohnern und einem vielfältigen Vereinswesen spricht. 2009 wurde er zum ersten Mal zum Reichshofer Bürgermeister gewählt, da hatte er schon eine jahrzehntelange Dienstzeit hinter sich. Heute feiert der 65-Jährige sein 50-jähriges Dienstjubiläum.

Als er sich mit etwa 14 Jahren beruflich orientierte, schwankte der junge Mann zwischen einer Laufbahn in der Verwaltung oder im Finanzamt. Zahlen lagen ihm nämlich schon immer. Nach dem bestens bestandenen Eignungstest startete er mit 15 Jahren seine Ausbildung zum Verwaltungsangestellten bei der Gemeinde Reichshof. Schon zwei Jahre später, kurz vor Ende der Ausbildung, rutschte er unverhofft in eine Sachbearbeiterposition im Beschaffungswesen.

Eine Frau und ein Mann tanzen zusammen und tragen einen kunterbunten Karnevalsanzug.

Seine Frau Petra Simon-Gennies war ihm immer Unterstützerin, nicht nur beim Karnevalfeiern.

Und schon zu diesem Zeitpunkt zeigte sich eine seiner Stärken: Rüdiger Gennies begann mit Ruhe und Umsicht ein zentralisiertes Beschaffungswesen aufzubauen, um Kosten einzusparen. „Ich habe eine Leidenschaft für Reichshof und die Menschen hier. Es ist faszinierend, mitzugestalten, Dinge auf den Weg zu bringen und dann zu sehen, was sich entwickelt“, sagt der Bürgermeister.

Im Laufe der Jahre habe er jeden der Reichshofer Orte zumindest einmal besucht, vermutet Gennies. Er sagt aber auch, dass es dann demnächst noch viel mit E-Bike oder in Wanderschuhen zu entdecken geben wird – denn am 1. November tritt er offiziell in den Ruhestand. Dann ist auch mehr Zeit, von einem Lieblingsort – dem Blockhaus – aus über Reichshof zu schauen. Auf viele Projekte, verschiedene Stationen seiner Laufbahn und unzählige Gespräche mit Reichshoferinnen und Reichshofern kann er zum Dienstjubiläum zurückblicken.

50 Jahre Einsatz für Reichshof: Projekte, Erfolge & Abschied

Anfang der 1980er Jahre wurde er Sachbearbeiter in der Hauptabteilung, später Leiter der Finanzabteilung, im Jahr 2000 dann Gemeindekämmerer. Ein einziges Mal hat er in fünf Jahrzehnten überlegt, sich wegzubewerben. Heute ist er froh, dass dieses Ansinnen Mitte der 1980er Jahre nicht erfolgreich war. Mit Begeisterung erzählt er von Eckenhagen, wo das Hotel zur Post zum Eckenhääner Huus wurde und die 850-Jahrfeier 2017 von einer, von ihm federführend gestalteten, Chronik begleitet wurde.

Er berichtet von Denklingen, wo das Burgareal aufgewertet werden soll, vom Jugendpark für Hunsheim und Berghausen, dem Pumptrack am Eckenhagener Schulzenrum – lauter Projekte, die mit dem Integrierten Handlungskonzept in Verbindung stehen. Mit Leader-Förderung konnte die Dorferneuerung in Brüchermühle auf den Weg gebracht werden. „Wir haben in meiner Amtszeit als Bürgermeister von 2009 bis Ende 2024 insgesamt Investitionen in einer Größenordnung von rund 132 Millionen Euro für die vielfältige Infrastruktur im Gemeindegebiet getätigt. Finanzkrisen konnten wir immer gemeinsam und mit Umsicht bewältigen.“

Seine Frau Petra Simon-Gennies war dabei immer Unterstützerin und diejenige, die ihm den Rücken freihielt. Aber es ging ja nicht immer nur um Zahlen in Gennies Berufsleben. Ein bisschen gefeiert wurde natürlich auch. Und zwar Karneval. Auch da hatte er seine Frau oft an seiner Seite und war schwungvoll bei der Sache. Die Feier zum Dienstjubiläum soll deutlich zurückhaltender werden, denn das passt zu Gennies – von dem seine Mitarbeitenden sagen, er habe sich nie in den Vordergrund spielen wollen.