Die Karnevalsvereine aus Oberberg stimmen sich auf die neue Session ein. Mancherorts wurde diese bereits feierlich eröffnet. Wir waren dabei.
Jecke TageDrei Karnevalsvereine aus Oberberg eröffneten am Wochenende ihre Session

Der Karnevalsgruß sitzt: Das designierte Prinzenpaar Robin und Lisa (M.) hatte den ersten Auftritt.
Copyright: Michael Kupper
Am Wochenende, 8./9. November 2025, standen bereits vor dem 11.11. gleich drei Sessionseröffnungen im Oberbergischen auf dem Plan. Karneval gefeiert wurde in Bielstein, Denklingen und in Wipperfürth.
Frauenpower und Jubiläum bei den Bielsteiner Karnevalisten
Gekleidet in pinkfarbenen Jacken wurde das neue und weibliche Dreigestirn des Karnevalsvereins Bielstein am Samstag, pünktlich um 11.11 Uhr, frenetisch von der wartenden jecken Gemeinde begrüßt und gefeiert. Das Dreigestirn der neuen Karnevalssession setzt sich aus Prinzessin Conny I. aus dem Hause Lenger, Bäuerin Melli aus dem Hause Stahl und Jungfrau Nico aus dem Hause Hanke zusammen. Gemeinsam sind sie die „drei Engel für Bielstein“.
Am Samstag feierten sie gemeinsam die Sessionseröffnung. Das Datum, 8. November, hatten sie nicht zufällig gewählt. „Heute auf den Tag genau ist es 40 Jahre her, dass der Karnevalsverein Bielstein gegründet wurde. Heute hier zu stehen und an diesem besonderen Tag als Dreigestirn die Session eröffnen zu dürfen, ist einfach mega“, sagte Prinzession Conny erfreut, während sowohl Bäuerin Melli und Jungfrau Nico als auch die Feiergemeinde in Bielstein laut jubelten.
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Sogleich wurde dann auch das Motto des KV Bielstein für die neue Session verkündet. Es lautet: „Wir leben, wir lieben, wir lachen! Wir sind wie wir sind, mal laut und mal ganz leise, doch im Karneval gehen wir alle auf eine fantastische Reise!“

In pinkem Dress eröffneten (v.l.) Jungfrau Nico, Prinzessin Conny I. und Bäuerin Melli die neue Karnevalssession in Bielstein.
Copyright: Schmittgen
Um der Frauenpower gerecht zu werden und für die Bielsteiner Jubiläumssession etwas Besonderes zu kreieren, warb das Dreigestirn ordentlich für ihren pinken Sessionsorden. Den Verkaufserlös möchte das Dreigestirn für den guten Zweck spenden und unter anderem das Hospiz der Johanniter Oberberg in Wiehl unterstützen.
Zu Beginn der Sessionseröffnung, die im Beisein befreundeter Karnevalsvereine aus Engelskirchen, Ründeroth, Vollmerhausen, Denklingen, Wildberg, Eckenhagen, Lindlar, Waldbröl und Oesinghausen auf dem Hof vor der Burg Bielstein stattfand, hatte auch das noch aktuelle Prinzenpaar Prinz Nils I. und Prinzessin Tina samt Hofstaat ihren Auftritt. Sie bedankten sich für die vergangene Session und Prinz Nils gestand, sich die eine oder andere Träne verkneifen zu müssen. „Wir haben diesem Tag entgegengefiebert, aber die Angelegenheit ist doch schwieriger als gedacht“, gestand er. Er hoffe, dass allen die Zeit mit ihnen als Prinzenpaar gefallen habe und sie im Herzen des KV Bielstein einen Platz finden und in Erinnerung bleiben werden.
Als nächste Veranstaltung steht die Proklamation des Dreigestirns am Samstag, 15. November, um 16 Uhr in der Aula des Schulzentrums Bielstein auf dem Programm. (bs)
Denklinger Karnevalisten haben im Burghof ihre 40. Session eingeläutet
„Wat ein usseliges Wetter – aber da haben wir uns noch nie von kleinkriegen lassen“, begrüßte Jeanette Ginczek, Kommandantin der KG Rot-Weiß Denklingen, die vielen Gäste, die zur Sessionseröffnung am Sonntagvormittag in den Burghof gekommen waren. Präsident Kai Vogel verkündete, dass es nun in die 40. Jubiläumssession der KG gehe, und stellte deren Gründer vor: „Uns gäbe es heute nicht, wenn die nicht am 11.11.1986 diese Schnapsidee gehabt hätten.“
Nachdem die Burggarde den Burghof zum Beben gebracht hatte, verabschiedeten die Jecken ihr letztjähriges Prinzenpaar Michèl I. und seine Elena. Eigentlich war es ein Trifolium, denn immer mit dabei war ihre Tochter Lia Marie, die nun auch den Solopart beim Abschiedssong übernahm. Vogel freute sich über den Spaß der Zehnjährigen: „Sie konnte gar nicht genug davon bekommen und tanzt seit Aschermittwoch bei den Burgmäusen.“

Der Karnevalsgruß sitzt: Das designierte Prinzenpaar Robin und Lisa (M.) hatte den ersten Auftritt.
Copyright: Michael Kupper
Diese traten auch sogleich auf die Bühne, gefolgt von fetzigen Tänzen der „Pänz von der Burg“. Stadionatmosphäre gab es beim Einmarsch des designierten Prinzenpaares Robin I. und seiner Lisa. Im Lichterschein bunter Bengalos kamen nicht nur der Hofstaat, sondern zahlreiche Mitglieder aus allen Gruppierungen der KG im Fan-Outfit ihres Lieblingsvereins. „Zesamme sin mer 1“, verkündete Robin das Motto und Lisa erläuterte: „Ganz egal, von welchem Verein man Fan ist – wir feiern alle den gleichen Karneval.“
Ginczek und Vogel beschrieben den Lebenslauf der beiden, dass sich die jetzigen Wilkenrother auf dem Fußballplatz kennengelernt haben („Er hat atemberaubend gut gespielt“) und im nächsten Jahr heiraten wollen. „Toll, dass Ihr Euch dazu entschlossen habt“, kommentierte Reichshofs neuer Bürgermeister Jan Gutowski. Auch für ihn sei es eine Premiere in mehrfacher Hinsicht. Der Fassanstich jedenfalls gelang problemlos: Bereits nach dem ersten Schlag sprudelte der Gerstensaft zur Sessionseröffnung aus dem Hahn. (kup)
Jecke Eröffnungsparty der Narrenzunft Neye aus Wipperfürth
Mit viel Tschingderassa und natürlich auch Bumm sowie jeder Menge guter Laune feierte die Narrenzunft Neye am Samstagabend in der Alten Drahtzieherei die traditionelle Eröffnungsparty der neuen Session – am Samstagabend, noch einige Tage vor dem 11.11. Dort wurde nicht nur das neue Dreigestirn präsentiert und proklamiert – auch das scheidende Prinzenpaar, Prinz Tim und Prinzessin Alina, kam zum letzten Mal als Tollitäten auf die Bühne.
Die beiden hatten als jüngsten Prinzenpaar in der Geschichte der Narrenzunft für gute Stimmung gesorgt. Gerade Prinz Tim war die Freude über das vergangene Jahr anzumerken, zusammen mit dem Elferrat wurde dann auch noch das Sessions-Lied geschmettert, ehe es dann hieß: Letzter Auszug für die scheidenden Tollitäten.

Flott unterwegs: Das Tanzkorps Blau-Weiß-Neye.
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Dann war es auch nur wenige Minuten später so weit. Der Kleinbus der Narrenzunft Neye kam angerollt, im Inneren machte eine kleine Lightshow schon deutlich, dass hier nicht irgendwer zur Alten Drahtzieherei gebracht wurde.
Denn das designierte Dreigestirn der Narrenzunft war an Bord – Prinz Lucca I., Bauer Benjamin und Prinzessin Johanna hatten sich gemeinsam zu Hause getroffen, dort ihre prunkvolle Ornate angelegt und die fraglos vorhandene Aufregung ein wenig zu dämpfen versucht. Beim Aussteigen waren die jecken Drei allerdings dann souverän und voller Vorfreude.
Und natürlich gab es an diesem ersten Abend der neuen Session auch jede Menge Musik zu hören – die kam etwa von den Sternrockern, die im Bergischen Land alles andere unbekannt sind und die mit Akkordeon und bekannten und beliebten Kölsch-Songs für beste Stimmung in der Drahte sorgten. The Drummerholic trommelten, was das Zeug hielt, und auch das Korps der Ründerother Torwache war für ein paar Lieder nach Wipperfürth gekommen.
Für die passende Musik zum Abhotten bis spät in die Nacht hinein sorgte dann in bewährter Manier DJ Uli Becker. Zum Auftakt des Wipperfürther Karnevals gab es übrigens noch einen echten optischen Hingucker: Mit viel Athletik und Leidenschaft sorgten die Tänzerinnen und Tänzer des Tanzcorps Blau-Weiß-Neye für Action auf der großen Bühne. Ein fulminanter Auftakt, der nur Gutes für die neue Session erwarten lässt. (wow)

