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Kein BlockheizkraftwerkEnergiekonzept für Waldbröler Hallenbad vorgestellt

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Die Sanierung des Waldbröler Hallenbades läuft seit einigen Monaten. Das Energiekonzept warf jetzt aber Fragen auf.

Die Sanierung des Waldbröler Hallenbades läuft seit einigen Monaten. Das Energiekonzept warf jetzt aber Fragen auf.

Waldbröl – „Da müssen wir wohl noch mal den Finger drauflegen.“ Bernd Kronenberg (SPD) war nicht immer zufrieden mit dem, was er am Montag im Ausschuss für Landwirtschaft, Umwelt und Energie des Waldbröler Stadtrats zu hören bekam: In der jüngsten Sitzung stellten Annika Wagner vom Pulheimer Ingenieurbüro Luces und Christoph Peikert vom städtischen Fachbereich Bauen das Energiekonzept für das „Gartenhallenbad für alle“ vor. Darin aber vermissten einige Politiker ein Blockheizkraftwerk und ein begrüntes Dach. Beides, so hieß es, habe die Stadtverwaltung zuvor in Aussicht gestellt.

Heizungszentrale kommt in ein neues Geschoss

Christoph Peikert, zuständig für das Gebäudemanagement der Stadt, führte derweil aus, dass sich der Aufbau eines rund 60 000 bis 70 000 Euro teuren Blockheizkraftwerks für ein Schwimmbad nicht rechne, zumal auch die Wartung sehr teuer sei. Solche Kosten könne der damit erzeugte Strom einfach nicht decken. „Schon seit 2016 planen wir mit einem Blockheizkraftwerk daher nicht mehr“, schilderte Peikert.

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In ein neues Geschoss darunter zieht derweil die Heizungszentrale ein. Ingenieurin Wagner betonte, dass strenge Hygienevorschriften die Beheizung, die Wassertechnik und die Lüftung des Bades bestimmten. Dieses wird zurzeit für etwa 6,5 Millionen Euro umgebaut und saniert. So dürfte etwa kein Warmwasserspeicher eingebaut werden, da sich sonst Legionellen bilden könnten. Wasser, das aus den Becken in die Überlaufrinnen schwappe, werde aufgefangen, gefiltert und dem Bad wieder zugeführt. „Trinkwasser wird nur dann benutzt, wenn es wirklich benötigt wird“, versicherte Annika Wagner. Herzstück der Heizungstechnik ist eine Gas-Brennwert-Kaskade: Mehrere, parallel geführte Wärmeerzeuger sollen im Bad für die richtige Temperatur sorgen.

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Diskussionen gab es, nachdem die Planerin bestätigt hatte, dass eine Bepflanzung des Flachdachs, von dem Regenwasser oberirdisch abgeführt werde, nicht vorgesehen sei. Der städtische Gebäudemanager Peikert ergänzte, dass dies auch eine Frage der Statik sei, da Teile des alten Gebäudes stehen bleiben.

„Solche Dächer sieht man heute überall, nur hier in Waldbröl nicht“, kritisierte Jürgen Hennlein (SPD). Er bedauerte, dass schon das neue Bürgerdorf am Alsberg kein grünes Dach bekommen hat. „Eine Stadt wie Waldbröl sollte in solchen Sachen Vorreiter sein“, pflichtete ihm Ausschussvorsitzender Kronenberg bei.

Hennlein schlug vor, eine Art Schaumstoffdecke, etwa fünf Zentimeter dick, und gebundene Vulkanasche auf das Dach des Bades aufzutragen. Diese biete den Pflanzen Halt und reguliere den Abfluss von Regenwasser nahezu von selbst. Der städtische Gebäudemanager Peikert sagte zu, dass die Stadt prüfen werde, ob eine Dachfläche von etwa 300 Quadratmetern begrünt werden kann.

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